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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Autoren: Michael Stackpole
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hatte sich um seinen rechten Unterarm gewickelt. Der Tsaisi gehörte derselben Spezies an wie sein längerer Vetter, war aber dünner und viel kürzer als ein Amphistab und blieb zeitlebens zierlicher. Sein tödlicher Einsatz erforderte größeres Geschick, daher kam diese Variante deutlich seltener vor.
    Shedao Shai stand am Kopf der Treppe, die in den Grashai führte. Was er sah, hätte Abscheu in ihm erregt, doch er wollte vor denen, die unten auf ihn warteten, kein Zeichen von Schwäche erkennen lassen. Vor meinen Untergebenen. Auf dem Boden sah er Grichalarven, die Sand vertilgten und das Material der Schneckenhäuser ausschieden, um die Risse auszubessern, durch die die Sandbeißer in die Behausung eingedrungen waren und zwei junge Yuuzhan-Vong-Krieger gefressen hatten.
    Zwei Krieger aus meiner Familie. Shedao Shai ging langsam und wohl überlegt die Treppe hinunter und ließ bei jedem Schritt die Sporen an seinen Fersen klicken. Er maß seine Schritte genau ab und achtete darauf, wer unter seinen Augen weiter seiner Arbeit nachging und wer den Blick hob, um seinen Abstieg zu verfolgen. Jene, die nicht aufblickten, gaben Desinteresse vor, was bedeutete, dass sie ihren Ehrgeiz vor ihm verbargen, während jene, die hinsahen, in erster Linie kriecherische Schwachköpfe waren. Sie glaubten offenbar, durch andere Mittel als Tapferkeit und Erfolg im Kampf weiterkommen zu können.
    Diejenigen, die während ihrer Arbeit verstohlene Blicke auf mich werfen, sind von Natur aus neugierig, aber auch ehrerbietig und pflichtbewusst. Er merkte sich, wer diese waren, und pickte einen heraus, der offenbar beschlossen hatte, dem Ngdin keine Beachtung zu schenken, der allmählich alle Spuren der Eindringlinge auslöschte, die den Grashai entweiht hatten. Shedao Shai wartete, bis sein Auserwählter aufsah, dann winkte er ihn mit einer sparsamen Bewegung eines gekrümmten Fingers heran.
    Der Krieger hob den Ngdin auf und hielt das schleimige Geschöpf in beiden Händen, obwohl die feinen Flimmerhärchen, auf denen es sich fortbewegte, seinen Händen lähmende Stiche zufügen konnten. Dann setzte er ihn wieder auf dem Boden des Grashai ab und ließ ihn einen weiteren purpurroten Fleck angreifen. Er sank schließlich vor seinem Herrn auf ein Knie und schlug die rechte Faust gegen die linke Schulter.
    Shedao Shai blickte auf ihn hinunter. »Sie haben die Erlaubnis, mich anzusehen, Krag Val.«
    »Wenn ich dieser Ehre würdig wäre, Kommandant Shai, hätte ich mich meiner Aufgabe hier längst entledigt.«
    Sehr gut. Der Yuuzhan-Vong-Krieger senkte die Lider und nickte langsam. »Ich möchte, dass Sie mir berichten, was hier geschehen ist.«
    »So gut ich es vermag, Kommandant.« Der Krieger erhob sich, wandte sich um und wies mit einer Geste auf die Gestelle. »Ich glaube, dass zwei der Menschen auf dieser Welt in der Umarmung des Schmerzes gefangen waren. Dann kamen zwei Individuen, mindestens zwei, um sie zu befreien. Die Schnitte an der Umarmung, auf dem Boden und an den Überresten Ihrer Verwandten lassen mich vermuten, dass es sich um Jeedai gehandelt hat. Ich glaube, dass Neira Shai zuerst im Kampf getötet wurde. Sein Schädel weist in einer Augenhöhle Verbrennungen auf. Dranae Shai hat seinen Gegner schwer verletzt, aber Verbrennungen an den Knochen seines Hüftgelenks legen den Schluss nahe, dass er im Gegenzug selbst verwundet wurde. Aber ich habe an seinen Überresten keinen Hinweis auf einen tödlichen Schlag entdeckt.«
    Krag Val senkte die Stimme. »Das heißt, an den Überresten, die wir bergen konnten.«
    In Shedao Shai staute sich allmählich Wut, doch er behielt die Kontrolle. Was Krag Val ihm da meldete, entsprach weitgehend dem Inhalt des Berichts, den er auf der Überfahrt von Dantooine hierher erhalten hatte. Dank der Schlachten, die er dort und auf Dubrillion geschlagen hatte, konnte er seine Feinde immer besser verstehen. Er hatte sie in einzelnen Fällen als durchaus einfallsreich und tapfer erlebt. Ich hätte sie beinah für würdige Gegner gehalten. Doch was er jetzt über ihr Betragen auf Bimmiel erfuhr, bekräftigte seine Auffassung, dass sie jenseits der Erlösung lebten.
    »Was ist mit den Überresten des Jeedai, der sein Blut hier vergossen hat?«
    Krag Val hielt den Blick zu Boden gesenkt und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Dann beugte er sich nach vorne und gewährte seinem Herrn in seiner Wehrlosigkeit die Möglichkeit, ihn zu züchtigen, falls er dies wünschte. »Von ihm haben wir keine
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