Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Autoren: Michael Stackpole
Vom Netzwerk:
sich ein Glas Whiskey ein. »Was macht ihr zwei denn hier?«
    »Verschiedene Quellen haben uns zugetragen, dass du in den Krieg ziehen willst.« Wedge Antilles hob sein Glas. »Wir sind zu betagt, um noch zu fliegen, aber nicht, um dir zu helfen. Du brauchst uns, hier sind wir.«
    »Ihr solltet euch dieses Angebot noch mal durch den Kopf gehen lassen. Das wird ganz und gar kein gemütlicher Spaziergang.«
    Tycho Celchu schüttelte den Kopf. »Das ist der Krieg nie, Gavin. Hoffen wir nur, dass wir diesen zusammen schneller beenden können.«

35
     
    Jacen Solo wandte sich von der Brüstung des Balkons, über die er sich gelehnt hatte, ab und sah seinen kleinen Bruder an. »Kannst du nicht schlafen?«
    Anakin schüttelte den Kopf, während er auf den Balkon der Solos trat. »Albträume.«
    »Wovon?«
    »Dantooine.« Anakin rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Ich träume immer wieder davon, wie ich links und rechts diese Reptiliensoldaten niedermache, aber es sind immer zu viele, und sie überrennen das Flüchtlingslager trotzdem. Und wenn wir dort ankommen – du kommst nämlich auch in dem Traum vor –, stoßen wir nur noch auf einen Haufen Leichen. Und Chewie und Mom und Dad sind auch darunter.«
    Jacen seufzte. »Ein übler Traum.«
    »Was, denkst du, bedeutet er?«
    Der ältere Bruder schüttelte den Kopf, drehte sich um und lehnte sich auf das Balkongeländer. »Nach meinen Erlebnissen auf Belkadan habe ich es aufgegeben, mir über den Sinn von Träumen Gedanken zu machen. Deiner könnte alles Mögliche bedeuten. Du schlägst dich anscheinend immer noch mit Chewies Tod herum. Aber da Mara nicht unter den Toten ist, könnte es auch sein, dass du dich im Traum zu ihrer erfolgreichen Rettung beglückwünschst. Ich weiß es nicht.«
    Anakin stellte sich neben seinen Bruder an das Geländer und starrte den vielen Lichtern nach, die über die Skyline von Coruscant huschten. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass bereits ein ganzer Monat vergangen war, seit er Dantooine zusammen mit Mara verlassen hatte. »Ich habe eindeutig nur geträumt, aber du hast eine Vision gehabt. Onkel Luke glaubt jedenfalls, dass es so war.«
    »Richtig, aber die Zukunft hat sich verändert, sodass ich fast ertränkt und gefoltert wurde.« Er schenkte seinem Bruder ein halbes Lächeln. »Und da wir Belkadan verlassen haben, um dir zu Hilfe zu eilen, warst vermutlich du derjenige, der die Zukunft verändert hat, von der ich dann erfasst wurde.«
    »Dann könnte ich also auch tot sein, und dir ginge es jetzt besser?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Anakin.« Jacen fing ein kurzes Aufflackern von Traurigkeit in seinem kleinen Bruder auf. »Und Dad ginge es nicht gut, weil du tot wärst.«
    Anakin schnaubte. »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, du?«
    »Nein. 3-PO meint, er würde die Bars in der Gegend inspizieren. Aber er inspiziert wohl eher den Boden der Gläser.«
    Jacen seufzte. »Ich bin nicht sicher, ob ich ihn nicht sogar beneide.«
    »Bitte?«
    »Ich habe auch Albträume, Anakin. Albträume von Dantooine.«
    »So wie ich?«
    »So ähnlich.« Jacen kratzte sich mit der Rechten im Nacken. »Ich bin dort, genau wie du, und töte und töte und töte. Ich bin eine Art Torwächter, und die Reptilien müssen unbedingt auf die andere Seite meines Tors, aber ich lasse sie nur in ihren Einzelteilen durch.«
    »Das war es, was du tun musstest.«
    »Musste ich?« Jacen zog den Kopf ein, als ein offenbar betrunkener Flitzerpilot dicht an ihnen vorbeisauste. »Was wir getan haben, war nicht ehrenvoll; es war nichts als Schlächterei. Solange die Soldaten unter der Kontrolle des Bodenfahrzeugs standen, marschierten sie wie Droiden, und wir haben sie einfach auseinander genommen. Aber nachdem Onkel Luke das Kontrollfahrzeug zerstört hatte, drehten sie durch. Sie wurden zu Bestien, und wir haben sie niedergemetzelt.«
    Anakin griff nach Jacens linkem Handgelenk. »Aber du hattest doch keine andere Wahl. Wenn du sie nicht getötet hättest, hätten sie noch viel mehr Flüchtlinge umgebracht.«
    »Ja, das weiß ich. Ich nehme es zur Kenntnis. Ich übernehme die Verantwortung dafür, doch muss ich mich trotzdem fragen, was das damit zu tun hat, dass ich ein Jedi-Ritter werden will.« Er kniff die Augen fest zu. »Wie hat mich das dem Verständnis der Macht näher gebracht? Wodurch bin ich jetzt ein besserer Jedi, als ich es vorher war?«
    Anakin ließ Jacens Handgelenk los. »Aber es ist doch die Aufgabe eines Jedi, andere zu beschützen. Es gibt keinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher