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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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durch diese Magie einmal mit knapper Not gerettet worden. Auf welche Gefahr bereitet er sich vor? Welche Bedrohung spürt er?, ging es Arvan durch den Kopf.
    Je mehr du das herauszufinden versuchst, desto mehr wird er seinen Geist verschließen, erreichte ihn die Gedankenstimme Lirandils, mit der der elbische Fährtensucher manchmal mit ihm in Verbindung zu treten pflegte, seit dieser für kurze Zeit seinen Geist mit dem Arvans verschmolzen hatte. Also versuch es gar nicht erst!
    Manchmal war sich Arvan nicht sicher, ob er tatsächlich Lirandils Gedanken wahrnahm oder ob es sich nur um eine Widerspiegelung seiner eigenen handelte, die er in seinem inneren Gehör mit Lirandils Stimme versah und sie ihm dadurch gewissermaßen in den Mund legte. Aber in diesem Fall war Arvan sicher.
    Zwei elbische Krieger aus Prinz Eandorns Gefolge standen an der Eingangstür zu dessen Gemächern. Eandorn wies sie auf Elbisch an, sich draußen zu postieren.
    »I ch habe euch alle hier zusammengerufen, weil es Neuigkeiten gibt. Neuigkeiten, die uns beunruhigen sollten. Zwar ist der König des Dalanorischen Reiches mit einem Kontingent seiner Krieger hierher unterwegs, und inzwischen erreichen täglich beiderländische Ritter diese Festung. Aber erstens können dadurch die Verluste aus der Schlacht auf der Anhöhe der drei Länder kaum ausgeglichen werden, und zweitens erhielt ich gerade die Nachricht, dass die Orks die Burg Sy im Norden von Rasal dem Erdboden gleichgemacht haben.«
    »D as bedeutet, dass Ghool jetzt nahezu ganz Rasal bis zum Grenzfluss nach Pandanor kontrolliert«, stellte Brogandas fest. Die Runen in seinem Gesicht hatten dabei wieder ihre alte Form angenommen.
    Lirandil nickte. »A bgesehen von den eingeschlossenen Küstenstädten, die aber gewiss fallen werden, sobald Ghool eine weitere Angriffswelle befiehlt.«
    »W as ist mit dem Widerstand der Orks des West-Orkreichs?«, fragte Brogandas.
    »D er dürfte schon seit Längerem vollkommen gebrochen sein«, sagte Lirandil. »W irklich schlimm ist, dass Ghools Schergen inzwischen überall zwischen der rasalischen Küste und dem Langen See zu finden sind. Nichts und niemand ist vor den dort eingesickerten Orkhorden sicher. Und gleichzeitig gibt es Berichte darüber, dass Ghool ein weiteres großes Heer aus Orks und Dämonenwesen sammelt.«
    »D ie Lage war schon vorher beunruhigend, aber ich sehe nicht, was sich substanziell verändert haben sollte«, meinte Brogandas.
    Eandorn und Lirandil wechselten einen kurzen Blick, so als hätten sie sich bereits untereinander verständigt und es bliebe nur ein Rest von Zweifeln, ob sie den Dunkelalben in ihre Kenntnisse einbeziehen sollten. Inwieweit man Brogandas wirklich trauen konnte, war nie vollkommen klar geworden. Andererseits hatte er ihnen allen das Leben gerettet, als er sie mithilfe seiner finsteren Dunkelalbenmagie in die unwirtliche Mark des Zwielichts versetzte, bevor sie von den geheimnisvollen Vogelreitern niedergemacht werden konnten, die Ghool ausgesandt hatte, um zu verhindern, dass sie das Elbenreich erreichten. Die Magie der Elben wurde zwar seit vielen Zeitaltern immer schwächer, war aber noch immer mächtig genug, um in diesem Krieg ein entscheidender Faktor zu sein. Und so war es von allergrößter Bedeutung gewesen, die Elben aus ihrer Lethargie zu reißen und zum Eingreifen zu bewegen.
    Wenn Brogandas unsere Mission nur hätte sabotieren wollen, wäre das sicher ein guter Moment dafür gewesen, dachte Arvan. Also gab es eigentlich keinen Grund, ihm mit Misstrauen zu begegnen. Andererseits hatten sich die Mächtigen von Khemrand, die das Reich der Dunkelalben von Albanoy beherrschten, noch immer nicht entschieden, ob sie überhaupt in diesen Konflikt eingreifen wollten und, wenn ja, auf welcher Seite. Und Ähnliches galt für die Magier von Thuvasien, die weit im Norden ein gewaltiges Heer aufstellten, von dem noch niemand wusste, gegen wen es sich dereinst wenden würde. Dass auch das unter dem Seegrund des Zwergischen Meers liegende Reich des Zwergenkönigs Grabaldin noch immer abwartete, wie sich die Waage der widerstreitenden Kräfte neigen würde, um sich dann auf der Seite der Sieger positionieren zu können, war dagegen ein vergleichsweise geringfügiges Problem.
    »S o wie ich das sehe, wird sich Ghool sehr gut überlegen, noch einmal eine so geballte Streitmacht zusammenzuziehen und damit die Entscheidung in offener Feldschlacht zu suchen«, glaubte Brogandas. »E r weiß jetzt, dass er die Magie
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