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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Geschichte immerhin, die einen gemeinsamen Ursprung hatte, bevor sie sich beide auf getrennten Wegen weiterentwickelten.
    »I ch hatte Lirandil angeboten, Euch mit meinem Gefolge zum Turm des Asanil zu bringen, aber er hat mir deutlich gemacht, dass gewichtige Gründe dagegen sprechen. Gründe, die mich überzeugt haben.« Prinz Eandorn neigte leicht das Haupt und bedeutete damit Lirandil, dass es an ihm sei, diese Gründe vorzutragen.
    »W enn wir gemeinsam mit dem Thronfolger des Elbenreichs zum Asanil-Turm reisen, dann würde das großes Aufsehen erregen. Überall gibt es Spione Ghools, und davon abgesehen hat er auch magische Mittel, um jederzeit darüber informiert zu sein, was sich auf Seiten seiner Gegner tut. Er darf aber hinsichtlich unseres Plans nicht zu früh Verdacht schöpfen. Noch wissen wir ja gar nicht, ob uns die Magie des Ersten Elbenkönigs überhaupt helfen könnte. Schließlich haben sich die Zeiten seit den Tagen von König Elbanador geändert. Nicht einmal Ghool selbst dürfte noch derselbe sein, der er damals war.«
    »D ann ist es letztlich nicht mehr als eine vage Hoffnung?«, fragte Borro.
    »E ine vage Hoffnung ist immer der Beginn der Veränderung«, sagte Lirandil. »U nd diese Hoffnung ist durchaus mehr als nur vage.«
    »L irandil hat mich außerdem davon überzeugt, dass ich ohne Verzug an den Hof meines Vaters am Elbenfjord zurückkehren muss. Sonst besteht vielleicht schon bald keine Aussicht mehr darauf, dass das Elbenreich Teil des Bündnisses gegen Ghool bleibt. Ich werde meinen ganzen Einfluss und meine ganze Überzeugungskraft einsetzen müssen, um meinen Vater und den Thronrat auf unserer Seite zu halten.«

Arvans Fall
    In diesem Augenblick vollführte Brogandas eine schnelle Bewegung. Er richtete seine Hände in Arvans Richtung und murmelte dabei eine Formel. Blitze aus Schwarzlicht schossen aus seinen Fingerspitzen heraus. Sie fächerten sich auf, verzweigten sich innerhalb eines Augenblicks zu einem pulsierenden Netz. Arvan wollte diesem Netz ausweichen. Aber er war unfähig, sich zu bewegen. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er nur, wie Zalea von ihm fortgeschleudert wurde, hart gegen die Wand prallte und daran herabrutschte.
    Gleichzeitig spürte Arvan einen schier unwiderstehlichen Sog. Eine Kraft erfasste ihn und zog ihn hinab. Der Boden unter seinen Füßen begann sich aufzulösen. Er verwirbelte wie ein Strudel. Alles begann sich zu drehen und verschwamm vor Arvans Augen zu einem Gemisch aus ineinanderfließenden Farben und Formen. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, ins Bodenlose zu fallen. Er schrie auf. Sein Schrei wirkte eigenartig gedehnt. Ein unnatürlicher Widerhall ließ ihn zu einem dröhnenden, völlig verfremdeten Laut werden, dessen Klang nichts mehr mit seiner Stimme gemein hatte.
    Für einen kurzen Moment schien es Arvan, als würden zwei widerstreitende Kräfte an ihm zerren, und ein furchtbarer Schmerz durchraste ihn.
    Dann war alles dunkel um ihn herum. Er fiel auf einen harten Untergrund, versuchte sich notdürftig abzurollen. Nur Schwärze umgab ihn. Ein Blinder hätte nicht weniger sehen können. Arvan rappelte sich auf. Er hörte ein Knurren und griff instinktiv nach dem Beschützer. Seine Hand legte sich um den Griff, aber er zog die Waffe noch nicht. Die Lederscheide, die seine Ziehmutter Brongelle ihm dafür gefertigt hatte, konnte man sowohl über den Rücken schnallen als auch um die Hüften gürten. Letzteres tat er recht häufig, seit sie in Gaa weilten und er dies bei den Rittern aus Beiderland häufig gesehen hatte. So trug er es nun links, um es mit der Rechten ziehen zu können. Sein nach Art der Halblinge gefertigtes Langmesser hatte er deshalb auf die linke Seite verschoben. Arvan hörte erneut Geräusche. Schritte, Stiefel auf hartem, steinigem Grund, rasselnder Atem.
    Orkatem!
    Er vernahm gewisperte Worte in einer Sprache, von der er nicht ein einziges Wort verstand, die er aber sofort wiedererkannte.
    Zu oft hatte er inzwischen gegen Orks gekämpft und dabei ihrer Verständigung gelauscht, als dass er diese Sprache nicht sofort wiedererkannt hätte.
    Er riss den Beschützer heraus. Die Klinge begann zu schimmern. Ein metallisches Leuchten strahlte von ihr ab. Arvan stutzte. Wo immer ich auch hingelangt sein mag, es muss ein Ort sein, an dem starke Magie wirksam ist, erkannte er. Oft genug hatte er die Geschichte gehört, die man sich unter den Halblingen darüber erzählte, dass Magie eine solche Wirkung auf Metalle
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