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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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mir, auf welche Weise unser Erster König seinerzeit die Schlacht zwischen Ghool und den Ersten Göttern entschied«, erklärte Eandorn. »E r sagte, dass Elbanador damals eine Art von Magie angewandt habe, die wir Elben ablehnen. Eine dunkle Kraft, gegen die selbst die schwarze und von uns abgelehnte Magie der Dunkelalben sich ausnimmt wie ein schwaches Lüftchen gegen einen ausgewachsenen Sturm.«
    »S ieh an«, sagte Brogandas. »U m ehrlich zu sein, gab es immer schon Gerüchte und Legenden darüber, dass es keineswegs nur Elbanadors Heldenmut war, der die Schlacht entschied.« Der Spott, der in den Worten des Dunkelalben mitschwang, war nicht zu überhören.
    Eandorn wandte sich Brogandas zu und erklärte: »I ch würde Elbanadors Vorgehensweise keinesfalls mit dem vergleichen, was ihr Dunkelalben getan habt. Elbanador hat sich ein einziges Mal einer verbotenen Art von Magie bedient, weil er wusste, dass er nur so die böse Kraft Ghools wirksam bekämpfen konnte. Ihr Dunkelalben aber habt euch den verschiedenen Arten von finsteren Kräften verschrieben und seid längst zu Sklaven der Mächte geworden, die zu rufen euch zur üblen Gewohnheit und später zur Sucht wurde.«
    Brogandas verzog das Gesicht. »U nd doch bemüht man sich nach wie vor darum, uns Dunkelalben als Verbündete zu gewinnen, damit wir unsere Magie gegen Ghool einsetzen!« Er machte eine wegwerfende Handbewegung, und einige der Runen, mit denen sein haarloser Kopf bedeckt war, veränderten sich und bildeten dornenartige, spitze bis scharfkantige Formen aus, die sich fortsetzten und ineinander zu verschlingen begannen, sodass sie schließlich ein feines Muster bildeten. »W ie auch immer, das Elbenvolk neigte ja wohl schon immer dazu, mit zweierlei Maß zu messen.«
    »H ätte ich nur früher davon erfahren, dass es offenbar eine Waffe gegen Ghool gibt!«, stieß Lirandil hervor.
    »I ch habe Brass Elimbor schwören müssen, so lange zu schweigen, wie es Alternativen zum Einsatz dieser Art von Magie gab«, erklärte Eandorn. »U nd diese Alternativen gab es, solange die Magier und Schamanen der Elbenheit bereit waren, ihre Kräfte zu vereinen und sie gegen Ghool einzusetzen. Aber nun hat sich die Lage geändert. Ich spüre immer deutlicher, dass mein Vater nicht die Neigung hat, diesen Einsatz zu wiederholen. Und außerdem ist es auch fraglich, ob ein nochmaliger Einsatz von Riboldirs Zauber überhaupt einen durchschlagenden Erfolg hätte– selbst unter der Voraussetzung, dass unsere Magier und Schamanen dafür wieder genug Kraft gesammelt hätten. Außerdem weiß niemand, wie schnell das selbst im besten Fall geschehen könnte.«
    »W orin besteht diese Waffe nun eigentlich, wenn ich mal fragen darf?«, meldete sich nun der für seine Vorwitzigkeit berüchtigte Borro zu Wort. Sowohl von Lirandil als auch von Brogandas wurde er dafür mit einem tadelnden Blick bedacht. Beide schienen wohl zu empfinden, dass es ihm nicht zustand, diese Frage zu stellen, sondern dass es seinem Stand, seinem Alter und seiner Position innerhalb ihrer Gefährtenschaft entsprochen hätte, geduldig zu warten, bis diese Frage geklärt würde.
    Aber um solcherlei Empfindlichkeiten seiner Mitgeschöpfe pflegte sich Borro in der Regel nicht zu kümmern.
    Whuon grinste verhalten. Der Söldner und Schwertkämpfer pflegte ebenfalls kein Blatt vor den Mund zu nehmen und stets geradeheraus seine Meinung zu sagen. Und dabei war es ihm ziemlich gleichgültig, ob er damit irgendwelche Konventionen verletzte oder jemand sich beleidigt fühlte.
    »W elcher Art die Magie war, die König Elbanador einst anwandte, weiß ich nicht«, sagte Eandorn. »B rass Elimbor hat seinerzeit schwören müssen, darüber zu schweigen, und er fühlt sich anscheinend bis heute an diesen Schwur gebunden. Aber er verriet mir, wo das Geheimnis zu finden ist. Elbanador hat all das verbotene Wissen, das ihm damals zur Verfügung stand, niedergeschrieben. Diese Schriften wären beinahe vernichtet worden, als innerhalb der Magiergilde der Elben Kräfte die Oberhand gewannen, die jegliche Spuren schwarzer Magie tilgen wollten. Damals übergab Brass Elimbor diese Schriften an den Magier Asanil, der sich sowohl mit der gesamten Magierschaft des Elbenreichs als auch im Besonderen mit meinem Vater völlig zerstritten hatte.«
    »I ch kenne Asanil gut«, sagte Lirandil. »A sanil zog es vor, im Exil unter den Menschen zu leben, weil seine magischen Erfindungen im Elbenreich als unelbisch abgelehnt wurden. Er ließ
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