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Das Ende der Einsamkeit

Das Ende der Einsamkeit

Titel: Das Ende der Einsamkeit
Autoren: CATHY WILLIAMS
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die Akteure nicht mitreißend?
    Alessandro murmelte etwas Nichtsagendes, während sie sich zur Bar begaben, wo die Drinks für sie schon bereitstanden. „Soweit ich informiert bin, wirst du auf dem Land nicht viele Musicals geboten bekommen“, konnte er sich nicht verkneifen, zu sticheln. „Allerdings den einen oder anderen Bauerntanz.“
    „Was geht es dich an, wenn ich mich auf dem Land vergrabe und zu Bauerntänzen gehe?“, fragte Megan kühl.
    Während sie vergeblich nach den anderen Ausschau hielt, die in dem Gewühl verloren gegangen waren, kam ihr in den Sinn, dass es bei diesem dummen Streitgespräch eigentlich nur noch ums Prinzip ging. Aber sie wollte nicht klein beigeben.
    „Offensichtlich nicht viel“, räumte Alessandro grimmig ein. „Du kannst dich vergraben, wo du willst. Ich wollte dir nur die Nachteile vor Augen führen.“
    „Danke, aber ich bin inzwischen erwachsen. Ich kann mein Leben auch ohne deinen Rat gestalten. Wenn du mich jetzt entschuldigst. Ich werde den Waschraum aufsuchen und bin vielleicht nicht rechtzeitig für meinen Drink zurück.“
    Zwar musste sie sich nicht wirklich dringend frisch machen, aber sie brauchte etwas Abstand zu Alessandro. Sie hatte sich so auf diesen Abend gefreut, aber anstatt Spaß zu haben, stritten sie sich über nichts. Während sie sich durch die Menschenmassen drängelte, fragte sie sich ärgerlich, warum Alessandro sie überhaupt ins Theater eingeladen hatte. Dieser ganze Streit über einen rein hypothetischen Umzug aufs Land war doch kindisch … nur weil Alessandro immer recht behalten musste!
    Wurde sie ihm vielleicht schon lästig? War das seine Art, es ihr zu zeigen?
    Im Waschraum der Damen war die Warteschlange noch länger, als Megan befürchtet hatte. Doch das gab ihr wenigstens Zeit, sich zu beruhigen und wieder in die richtige Stimmung zu gelangen, um die zweite Hälfte der Aufführung genießen zu können.
    „Megan, sind Sie das?“
    Der Klang einer vertrauten Stimme veranlasste Megan, sich umzudrehen. Zu ihrer Überraschung sah sie sich Victoria gegenüber, die, bekleidet mit einem eleganten, hellen Wollkleid und einem klassischen Perlenkollier, direkt hinter ihr stand. Zum ersten Mal, seit Megan sie kennengelernt hatte, trug sie ihr dunkles Haar offen in einem seidig schimmernden, schulterlangen Bob.
    „Victoria!“
    „Was für eine Überraschung! Mit wem sind Sie denn hier?“
    Die Warteschlange rückte langsam vor. „Ich bin mit …“ Megan zögerte schuldbewusst, denn sie wollte Dominics Mutter nicht an die zerbrochene Verlobung mit Alessandro erinnern. „Ich bin mit Freunden hier. Und Sie? Übrigens, Sie sehen wundervoll aus. Und Dominic ist, wie ich höre, immer noch ganz fußballverrückt? Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin!“
    „Ich auch“, gestand Victoria lächelnd. „Und das verdanke ich alles Ihnen.“
    Megan winkte bescheiden ab.
    „Nein, nein, ich muss Ihnen für so vieles danken. Sagen Sie, sollen wir uns hier nicht aus der Schlange stehlen und irgendwo ungestört miteinander plaudern, bis die zweite Hälfte anfängt? Ich hätte da ein paar Dinge auf dem Herzen, die ich gern loswerden würde.“
    Resigniert schickte Megan sich ins Unvermeidliche, denn irgendwie ahnte sie nichts Gutes. Victoria ging entschlossen voraus. Sie schien sich in dem Theater bestens auszukennen und fand tatsächlich mit Hilfe eines zuvorkommenden Saaldieners schnell ein ruhiges Plätzchen in einem Nebenraum unweit der Bühne.
    „Manchmal ist es ganz angenehm, gute Beziehungen zu haben“, erklärte Victoria entschuldigend. „Mein Onkel ist ein ziemlich hohes Tier in der Theaterbranche.“ Sie lächelte verschwörerisch.
    Megan entschied sich, den Stier bei den Hörnern zu packen. „Ich … bin mit Alessandro hier. Es tut mir wirklich leid, dass Sie sich getrennt haben, aber Sie sollen unbedingt wissen, dass …“
    „Sie sind mit Alessandro hier?“, fiel Victoria ihr ins Wort. „Das freut mich!“
    „Es … freut … Sie?“, fragte Megan ungläubig.
    „Ja, sehr sogar. Ich habe mich so schrecklich schuldig gefühlt, nach allem, wie unsere Verlobung geendet hat.“
    „Sie haben sich schrecklich schuldig gefühlt?“ Megan kam sich vor wie ein Papagei, aber in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie begriff überhaupt nichts mehr. Zu allem Überfluss war Victoria tatsächlich rot geworden und wirkte seltsam verlegen. Was überhaupt nicht zu einer souveränen Anwältin passte.
    „Ich … wollte mich nicht mit
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