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Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Titel: Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA
Autoren: H. Keith Melton & Robert Wallace
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kamen für die Vereinigten Staaten völlig überraschend. Schon bald standen sich zwei Atommächte gegenüber, die in einer internationalen Atmosphäre der Angst und Verun-
    Sicherung miteinander wetteiferten. Präsident Eisenhower erhielt 1954 einen beunruhigenden geheimen Bericht von einer Kommission unter der Leitung des Generals a. D. James H. Doolittle, in dem zu lesen stand: »Wenn die Vereinigten Staaten überleben wollen, müssen die traditionellen amerikanischen Konzepte des Fairplay neu überdacht werden. Wir müssen lernen, wie wir die feindlichen Reihen unterwandern, sabotieren und zerstören können, und zwar mit raffinierteren und effektiveren Methoden, als sie gegen uns anwenden. Es könnte notwendig werden, dass das amerikanische Volk sich mit dieser im Grunde genommen abstoßenden Philosophie vertraut machen, sie verstehen und sogar unterstützen muss.« 3
    Der Bericht bestätigte, dass die westlichen Demokratien durch direkte wie indirekte sowjetische Aggression bedroht waren, und forderte einen massiv agierenden amerikanischen Nachrichtendienst, wie es ihn in Friedenszeiten noch nie zuvor gegeben hatte. Der Aufgabenbereich der CIA wurde also von Europa auf den Nahen und Fernen Osten ausgedehnt, auf Afrika und Lateinamerika. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger bemerkte mehr als ein halbes Jahrhundert später, dass in den 50er Jahren nur die Vereinigten Staaten zwischen einer kommunistischen Weltherrschaft unter sowjetischer Führung und der Freiheit standen. 4
    Die CIA war seit ihrer Gründung in verdeckten Operationen tätig und bildete 1951 eine Spezialeinheit, den Technical Services Staff (TSS), um die neuesten Fortschritte amerikanischer Technologien sofort für ihre Spionageaktivitäten nutzen zu können. Einer der ersten Mitarbeiter des TSS war Dr. Sidney Gottlieb, der am California Institute of Technology einen Abschluss in Chemie gemacht hatte, weswegen man ihm die Leitung über die Handvoll Chemiker im Team übertrug. Anfangs erfand und testete die Chemieabteilung neue Formeln für »Spezialtinte«, mit denen die CIA-Spione unsichtbare Botschaften in ansonsten harmlos wirkende Briefe einschmuggeln konnten. 5 Um die flüssigen »unsichtbaren Tinten« besser zu tarnen, brachte der TSS sie in eine feste Form, die aussah wie Aspirintabletten, die in Fläschchen abgepackt -wurden und in der Reiseapotheke eines Agenten nicht weiter auffielen. Wenn ein Spion eine Nachricht übermitteln wollte, brauchte er die Tablette nur in Wasser oder Alkohol aufzulösen und schon hatte er die Tinte für seine Geheimbotschaft.
    Doch der TSS unterstützte die CIA auch noch in anderer Hinsicht: Er fälschte Reisepässe und Personalausweise für Agenten, die unter Decknamen arbeiteten, druckte Flugblätter, installierte versteckte Kameras und Mikrofone und baute Verstecke in Möbel, Aktentaschen und Kleidungsstücke ein, in denen der Spion seine Ausrüstung verbergen konnte. Wer mit der

    Dr. Sidney Gottlieb, Leiter der Abteilung Chemie der CIA Technical Service Division, 1966-1973
    Kunst der Spionage nicht vertraut war, für den musste es zuweilen so aussehen, als würden die TSS-Wissenschaftler und -Ingenieure das Unmögliche möglich machen. In Wirklichkeit demonstrierten diese paar CIA-Wissenschaftler nur das Dritte Clarke'sche Gesetz (so benannt nach dem Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke): »Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.« 6
    Dr. Gottlieb und seine Chemiker dehnten ihre Forschung im Laufe des Jahres 1953 aus, um einer weiteren ungeahnten sowjetischen Bedrohung entgegenzutreten. Im drei Jahre andauernden Koreakrieg befand man sich in einer Pattsituation und die Bündnispartner Nordkorea, China und die UdSSR schienen auf dem besten Wege, die Kunst der »Bewusstseinskontrolle« zu meistern. Diese Fähigkeit könnte Soldaten und vielleicht sogar ganze Bevölkerungsteile so beeinflussen, dass sie kommunistischer Propaganda leichter erlagen. Die CIA erhielt Berichte über Erfolge der Sowjets im Bereich der Bewusstseinskontrolle, bei denen es ihnen gelungen war, Agenten mithilfe chemischer Drogen einer Gehirnwäsche zu unterziehen, sie abzuwerben und für ihre eigenen Zwecke einzusetzen. 7
    Die Bewusstseinskontrolle schien es den Kommunisten zu ermöglichen, die geistigen Fähigkeiten eines Subjekts aus der Ferne zu beeinflussen und seinen »freien Willen« zu manipulieren, und zwar durch eine Kombination aus psychologischen Techniken und ganz
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