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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht
Autoren: Tom Clancy
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DIESER SACHE NICHTS ZU TUN HABEN. TUN SIE, WAS IMMER SIE FÜR NÖTIG HALTEN; WIR WERDEN WEDER JETZT NOCH IN DER ZUKUNFT EINWÄNDE ERHEBEN. DIESE WAHNSINNIGEN WOLLTEN UNS BEIDE ZERSTÖREN. ZUR HÖLLE MIT IHNEN.
    »Mein Gott, Andruschka«, murmelte Ryan. Klarer konnte man sich nicht ausdrücken. Der Präsident las die Nachricht vom Schirm ab.
    Bislang hatte Ryan den Eindruck gehabt, daß Narmonow seine Emotionen unter Kontrolle hatte, aber nun schien das Gegenteil der Fall zu sein. Fowler saß kerzengerade auf seinem Sessel und musterte ruhig den Raum.
    »Daraus wird die Welt lernen«, erklärte der Präsident. »Ich werde dafür sorgen, daß so etwas nie wieder vorkommt.«
    Ein Telefon ging. »Für Sie, Mr. President. Das FBI.«
    »Ja?«
    »Mr. President, hier Murray. Es ging gerade eine Blitzmeldung vom Bundeskriminalamt in Deutschland ein. In Berlin wurde die Leiche von Günther Bock aufgefunden. Er trug die Uniform eines Obersten des sowjetischen Heeres. Neun andere, darunter ein ehemaliger Oberst im Staatssicherheitsdienst, waren ähnlich gekleidet. Diesen Teil der Aussagen von Kati und Ghosn können wir also bestätigen.«
    »Murray, halten Sie die Geständnisse für glaubwürdig?«
    »Sir, im allgemeinen singen diese Kerle wie die Kanarienvögel, wenn wir sie geschnappt haben. Bei ihnen gibt es kein Schweigegebot wie bei der Mafia.«
    »Vielen Dank, Mr. Murray.« Fowler hob den Kopf und schaute Ryan an. »Nun?«
    »Sieht so aus, als hätten sie uns gute Informationen geliefert.«
    »Na, da sind wir uns zur Abwechslung mal einig.« Fowler drückte auf den Knopf, der ihn mit dem SAC verband. »General Fremont?«
    »Ja, Mr. President?«
    »Wie rasch läßt sich eine Rakete auf ein neues Ziel umprogrammieren? Ich möchte eine Stadt im Iran angreifen.«
    »Wie bitte?«
    »Das lasse ich Dr. Ryan erklären.«
     
    »Diese Schweine.« Fremont sprach allen Anwesenden aus dem Herzen.
    »Jawohl, General. Ich beabsichtige, den Verantwortlichen auszuschalten, und zwar auf eine Weise, die kein Mensch je vergessen wird. Der Führer des Irans hat eine Kriegshandlung gegen die Vereinigten Staaten von Amerika begangen, und ich werde exakt im gleichen Maßstab antworten. Stellen Sie eine Rakete auf Ghom ein. Wie lange wird das dauern?«
    »Mindestens zehn Minuten, Sir. Ich will mich bei meinem Operationsstab erkundigen.« Der CINC-SAC schaltete sein Mikrofon ab. »Mein Gott!«
    »Pete«, sagte der stellvertretende Stabschef (Operationen), »der Mann hat recht. Dieser Dreckskerl hätte uns um ein Haar alle miteinander umgebracht – und die Russen dazu! Und nur für politischen Profit!«
    »Die Sache gefällt mir trotzdem nicht.«
    »Wie auch immer, wir müssen eine Rakete umprogrammieren. Ich schlage eine Minuteman-III von der Anlage Minot vor. Ihre drei Sprengköpfe sollten die Stadt dem Erdboden gleichmachen.«
    Fremont nickte.
     
    »Mr. President, das hat doch Zeit.«
    »Nein, Ryan, ich kann nicht warten. Sie wissen ja, was sie getan haben, uns angetan haben. Das war eine Kriegshandlung –«
    »Ein Terroranschlag, Sir.«
    »Staatlich geförderter Terrorismus ist Krieg – das schrieben Sie vor sechs Jahren in einem Positionspapier!«
    Jack hatte nicht gewußt, daß Fowler es gelesen hatte; nun wurde ihm zu seiner Überraschung sein eigenes Zitat unter die Nase gerieben. »Gewiß, Sir, das sagte ich, aber –«
    »Dieser Geistliche hat Tausende von Amerikanern auf dem Gewissen und wollte uns und die Russen mit einer List dazu bringen, 200 Millionen zu töten! Und das wäre ihm beinahe gelungen.«
    »Ja, Sir, richtig, aber –« Fowler gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt und sprach in dem gelassenen Tonfall eines Mannes, der seine Entscheidung getroffen hat, weiter.
    »Das war eine Kriegshandlung, die ich entsprechend beantworten werde. So habe ich entschieden. Ich bin der Präsident. Ich bin der Oberbefehlshaber. Ich bin derjenige, der die Sicherheit der Vereinigten Staaten zu wahren und in ihrem Interesse zu handeln hat. Welche Maßnahmen die Streitkräfte dieses Landes ergreifen, entscheide ich. Dieser Mann hat mit einer Atombombe Tausende unserer Bürger hingeschlachtet. Ich bin entschlossen, ihm das mit gleicher Münze heimzuzahlen. Laut Verfassung ist das mein Recht und meine Pflicht.«
    »Mr. President«, sagte van Damm. »Das amerikanische Volk –«
    Fowler brauste kurz auf. »Das amerikanische Volk wird fordern, daß ich handele! Aber das ist nicht der einzige Grund. Ich muß handeln. Ich muß auf diese Untat
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