Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
die des Regimentskommandeurs, seines Stellvertreters und dreier Panzerbesatzungen, die seltsamerweise Einschüsse kleinkalibriger Geschosse aufwiesen. Die wichtigste Entdeckung aber machte ein Berliner Polizist, der als erster auf ein Kommandofahrzeug und einen Geländewagen stieß, die von 25-Millimeter-Feuer zerfetzt worden waren. Die »russischen« Insassen waren alle tot, trugen aber keine Erkennungsmarken. Der Polizist forderte sofort Hilfe an, die auf der Stelle losgeschickt wurde. Zwei Gesichter kamen dem Polizisten irgendwie bekannt vor.
     
    »Jack.«
    »Hallo, Arnie. Nehmen Sie Platz.«
    »Was war los, Jack?«
    Ryan schüttelte nur den Kopf. Ihm war schwindlig. Sein Verstand sagte ihm zwar, daß 60000 Menschen umgekommen waren, aber er hatte etwas hundertmal Schlimmeres verhindert und war darüber so erleichtert, daß er sich ein wenig berauscht fühlte. »Genau weiß ich das noch nicht, Arnie, aber über das Wichtigste sind Sie ja informiert.«
    »Der Präsident klingt fürchterlich.«
    Ryan grunzte. »Dann hätten Sie ihn mal vor zwei Stunden hören sollen. Der Mann drehte total durch.«
    »War es so schlimm?«
    Jack nickte. »Ja.« Dann machte er eine Pause. »Nun ja, vielleicht wäre das jedem so gegangen, vielleicht kann man von niemandem erwarten, daß er mit einer solchen Situation fertigwird, aber – aber das ist sein Job, Arnie.«
    »Mir sagte er einmal, wie dankbar er Reagan und den anderen für die Veränderungen sei und wie froh, daß so etwas nun nicht mehr vorkommen könne.«
    »Arnie, solange dieses Teufelszeug existiert, ist so etwas möglich.«
    »Befürworten Sie totale Abrüstung?« fragte van Damm.
    Ryan schaute wieder auf. Das Schwindelgefühl hatte sich gelegt. »Ich habe meine Illusionen schon vor langer Zeit verloren. Ich will nur sagen: Wenn so eine Situation möglich ist, muß man sich gedanklich damit befassen. Fowler hat das nie getan, hat sich nie die Protokolle unserer Kriegsspiele angesehen. Er war felsenfest davon überzeugt, daß so etwas nie passieren würde. Aber es geschah.«
    »Wie hat sich Liz gehalten?«
    »Fragen Sie mich nicht. Der Chef brauchte guten Rat, aber von ihr bekam er ihn nicht.«
    »Und Sie?«
    »Auf mich hörte er nicht, und das war zum Teil auch meine Schuld.«
    »Beruhigen Sie sich. Es ist vorbei.«
    Jack nickte wieder. »Ja.«
    »Ryan, Telefon.«
    Jack hob ab. »Hier Ryan. Ja, alles in Ordnung. Reden Sie langsamer.« Er lauschte mehrere Minuten lang und machte sich Notizen. »Vielen Dank, John.«
    »Was war das?«
    »Ein Geständnis. Steht der Hubschrauber bereit?«
    »Auf dem Landeplatz auf der anderen Seite«, erwiderte ein Agent des Secret Service.
    Ryan, van Damm und die drei Agenten bestiegen den VH-60 und schnallten sich an. Der Helikopter hob sofort ab. Es klarte auf. Zwar wehte noch ein kräftiger Wind, aber im Westen sah man Sterne.
    »Wo ist der Vizepräsident?« fragte van Damm.
    »Im NEACP«, antwortete ein Agent. »Er bleibt noch sechs Stunden in der Luft, bis wir sicher sein können, daß es auch wirklich vorbei ist.«
    Das bekam Jack nicht mehr mit. Er hatte Ohrschützer aufgesetzt, sich zurückgelehnt und starrte nun ins Leere. Im Hubschrauber gab es sogar eine Bar, stellte er fest. Welch angenehme Art zu reisen.
     
    »Sie wollten einen Atomkrieg auslösen?« fragte Chavez.
    »Ja, das sagten sie.« Clark wusch sich die Hände. Zu schlimm war es nicht gewesen. Er hatte Kati nur vier Finger brechen und dann die gebrochenen Knochen noch etwas bearbeiten müssen. Bei Ghosn – er kannte nun seinen Namen – waren etwas drastischere Maßnahmen erforderlich gewesen, aber die Aussagen der beiden waren fast identisch.
    »Ich hab’s auch gehört, aber –«
    »Ganz schön ambitioniert, diese Schweine.« Clark füllte eine Plastiktüte mit Eisbeuteln, trug sie nach hinten und legte sie auf Katis Hand. Schließlich hatte er nun seine Informationen, und er war kein Sadist. Am besten wäre, sagte er sich, die Kerle jetzt einfach aus dem Flugzeug zu schmeißen, aber das ist nicht meine Aufgabe. Die beiden Terroristen waren mit Handschellen an ihre Sitze gefesselt. Clark setzte sich in die letzte Reihe, um sie im Auge behalten zu können. Hinten stand auch ihre Gepäck. Nun, da er Zeit hatte, beschloß er, es einmal zu durchsuchen.
     
    »Hallo, Ryan«, sagte der Präsident von seinem Sessel. »Hi, Arnic.«
    »Das war ein schlimmer Tag, Bob«, meinte van Damm.
    »Allerdings.« Der Mann war gealtert. Ein Klischee, aber es stimmte. Seine Haut war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher