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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies
Autoren: Robert B. Parker
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stand.
    »Gehen Sie zum Kombi von Peter Perkins. Wenn Sie sehen, dass die Scheinwerfer meines Wagens angehen, dann schalten Sie die vom Kombi auch ein.«
    Umgeben von seiner Truppe, durch die anderen Horsemen vor der unmittelbaren Bedrohung durch Jesses Gewehr geschützt, kommandierte Hasty so laut er konnte: »Schützen der dritten Abteilung zum Feuern bereit!«
    Hinter ihnen ging ein Paar Scheinwerfer an, dann ein zweites Paar, und die Horsemen wurden angestrahlt. Dann war Simpsons Stimme, verstärkt durch ein Megafon, zu hören.
    »Achtung, hier spricht die Polizei«, sagte die Stimme »Wir haben Sie umzingelt. Legen Sie Ihre Waffen nieder.«
    Es folgte ein langes erstarrtes Schweigen. Die Horsemen, die neben Hasty standen, drehten sich um und sahen ihn erwartungsvoll an. Hasty wusste nicht, was er tun sollte. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Das Gewehr in der rechten Hand, den Lauf gegen den Himmel gerichtet, kam Jesse die Stufen herab und ging an den drei Horsemenvorbei, die unmittelbar vor Hasty standen. Dann stand er direkt vor ihm.
    »Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern«, sagte Jesse. »Sie haben das Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen.«
    Hasty machte Anstalten davonzulaufen, aber Jesse blieb dicht bei ihm und trieb ihn rückwärts durch die Menge, während er ihm seine Rechte erklärte. Die Horsemen in ihrer Kampfmontur teilten sich, während Hasty nach hinten davonwich und in den Kreis der Polizisten trat, die jenseits der Scheinwerfer im Dunkeln Posten bezogen hatten. Dort im Schatten hielt Suitcase Simpson ihn an, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte. Molly trat aus der Dunkelheit vor und übergab Jesse ein Paar Handschellen. Jesse ließ sie um Hastys Handgelenke zuschnappen. In der Ferne hörte man das klare, durchdringende Heulen von Martinshörnern.
    »Das dürfte die Staatspolizei sein«, sagte Simpson.
    »Hast du sie gerufen?«
    »Ja.«
    »Gute Idee.«
    Der Klang der Martinshörner brachte Leben in die Horsemen. Sie ließen ihre Waffen fallen und verließen den Platz vor der Polizeistation. Als die Martinshörner lauter wurden, bewegten sie sich schneller und bald rannten sie durch das grelle Scheinwerferlicht an den schweigenden Polizisten vorbei in die Dunkelheit, nach Hause, und ließen ihre Gewehre und Schrotflinten dort liegen, wo sie gerade eben noch gestanden hatten.

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77
    Der Himmel über der Bucht wurde heller. Jesse fühlte sich verbraucht und leer, sein Mund war trocken und schmeckte bitter, jetzt, nachdem die Anspannung von ihm gewichen war. Er saß am Schreibtisch in seinem Büro zusammen mit Healy, dem Captain der Staatspolizei.
    »Wie kam es, dass die Sache so glimpflich ausging?«, fragte Healy.
    Jesses Stimme war leise. Healy musste sich vorbeugen, um ihn zu verstehen.
    »Das Verdienst eines Mädchens namens Michelle Merchant. Ihr Vater ist bei den Horsemen. Sie hat mitbekommen, was sie geplant haben, und es einer Frau erzählt, die ich kenne, Abby Taylor.«
    »Die amtliche Rechtsberaterin«, stellte Healy fest. »Manchmal. Abby hat auf der Wache angerufen, aber die Telefone waren abgestellt worden, also hat sie Suit Simpson angerufen, einen meiner Beamten.«
    »Tja, jetzt wissen Sie jedenfalls, auf welcher Seite Ihre Mitarbeiter stehen.«
    Jesse nickte.
    »Gut zu wissen«, sagte Healy.
    Jesse nickte wieder, so schwach, dass Healy sich nicht sicher war, ob er es richtig wahrgenommen hatte.
    »Haben Sie mit den Kollegen in Wyoming gesprochen?«, fragte Healy.
    »Ja. Sie wollen Hathaway wegen des Bombenanschlags auf Tom Carson anklagen.«
    »Die Untersuchungsrichter werden sich schon einigen«,sagte Healy. »Wird Genest die Wahrheit sagen, wenn es soweit ist?«
    Jesse nickte wieder. »Er weiß, dass Hathaway letzte Nacht versucht hat, ihn umzubringen. Er wird reden, bis keiner mehr Lust hat zuzuhören.«
    »Was soll jetzt mit dem Rest dieses Mobs passieren?«
    Jesses Antwort ließ so lange auf sich warten, dass Healy glaubte, er habe die Frage vielleicht gar nicht gehört. Schließlich zuckte Jesse mit den Schultern.
    »Ich glaube, die meisten sind ganz harmlos.«
    »Kennen Sie die Namen?«
    »Ich kann eine Mitgliederliste zusammenstellen. Aber es dürfte ein bisschen schwerer sein herauszufinden, wer letzte Nacht hier gewesen ist.«
    »Könnte sich um Verletzung von Bundesrecht handeln, bewaffneter Aufstand.«
    »Darüber
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