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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies
Autoren: Robert B. Parker
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Werbebroschüren. 1962 wird er Dozent an der Uni und schließt 1971 seine Dissertation »The Violent Hero« ab, eine Analyse des Privatdetektivs in den Romanen von Hammett, Chandler und Ross Mcdonald. Zwei Jahre später schickt er einen eigenen Private Eye ins Rennen, einen Mann ohne Vornamen: »Hier ist Spenser – stattliche Erscheinung, hellblaue Augen, energisches Kinn, weißer Regenmantel, der mich größer erscheinen lässt.« Von nun an erscheint Jahr für Jahr mindestens ein neuer »Spenser«. Spenser deckt Korruption im Profisport auf, kommt raffinierten Betrügern auf die Schliche und schaltet Killer und rechtsradikale Gewalttäter aus. Er geht entschlossen und hart vor, kämpft für Gerechtigkeit. Die Auflagen steigen. Parker schafft es mit seinen Krimis auf die Bestsellerlisten. Die ABC (American Broadcasting Company), Hauptsitz New York City, kauft die Filmrechte. Von 1985 bis 1988 werden 66 Episoden à 45 Minuten im Fernsehen ausgestrahlt, drei Staffeln unter dem Titel »Spenser: For Hire«. 1994 ist der Darsteller Robert Urich dann wieder als schlagfertiger und gewitzter Bostoner PI zu sehen, in vier TV-Movies nach den Romanen »Bleiche Schatten im Schnee«, »Einen Dollar für die Unschuld«, »Kopfpreis für neun Mörder« und »Licht auf Dunkelmänner«.
    In »Licht auf Dunkelmänner« lässt Robert B. Parker seinen »Hero« in Hollywood agieren: »In gerader Richtung über der La Brea Avenue erhoben sich die Hügel von Hollywood wie eine schlechte Theaterkulisse. Wir bogen nach links in den Sunset ab und fuhren nach Westen Richtung Beverly Hills. Unter uns erstreckte sich weit und flach Los Angeles. Die modernen Wolkenkratzer Downtown um Figueroa Street und Sixth fingen die schrägen Strahlen der Nachmittagssonne auf und glitzerten über der Herde flacher kalifornischer Häuser, die das Becken von L.A. füllten. Ich hatte nochnie ein besiedeltes Gebiet gesehen, wo sich die natürlichen Konturen des Landes so erhalten hatten, wo sich die Erinnerung an die Vergangenheit so aufdrängte. Je mehr wir uns West Hollywood/Beverly Hills näherten, desto pompöser wurde der Sunset Boulevard: kleine stuckverzierte Häuser mit Glas und Messing und aufgemaltem Eichendekor, Restaurants mit nachgemachten antiken Eingangstüren, Boutiquen, zweistöckige Bungalows mit den Namen von Produktionsgesellschaften und Agenten in Blattgold auf den Türen, gelegentlich ein Hochhaus.«
    Robert B. Parker ist seit Jahren immer wieder in Hollywood. Kurz nach Veröffentlichung des »No-Spenser«-Romans »Wildnis«, 1979, schreibt er dort für den Produzenten und Regisseur John Michael Phillips die Drehbuchfassung. Zu Hause in Boston hat er einen klar strukturierten Arbeitstag: »Ich schreibe drei oder vier Seiten pro Tag. Ich stelle mir gewissermaßen einen Seitenzähler ein … Wenn ich drei Seiten täglich sage, dann heißt das auch, dass ich drei Seiten schreibe. Wenn ich sage fünf, sind es auch fünf. Mein Quantum an Seiten hängt von der Abgabefrist und vom Gesamtplan ab … Das ist das, was ich tue. Ich schreibe meine Seiten herunter.« Er schreibt vormittags etwa vier Stunden an seinem aktuellen Roman, geht ins Gym und trainiert an den Geräten, nachmittags schreibt er Exposés und Film-Treatments. An den Abenden und an den Wochenenden arbeitet er grundsätzlich nicht. Dann ist Familienleben angesagt. Bob und seine Frau Joan haben zwei Söhne und ein Hund gehört auch zur Familie.
    Aufgrund seiner Erfahrungen in der Werbung ist Parker ein guter Verkäufer seiner Stoffe. Doch längst nicht alles wird als Fernsehspiel oder Serie realisiert. Eine Verfilmung des »Wildnis«-Drehbuchs beispielsweise ist offenbar nie zustande gekommen. Das aber haut einen Profi wie Parker nicht um.
    »Bob weiß, wie’s läuft«, sagt der Hollywood-Produzent an diesem Vormittag des Jahres 2005. »Hat letztes Jahr auch gleich sein Okay für ›Stone Cold‹ als erste Folge gegeben, no problem.«
    Es geht um bis dato vier Romane einer Reihe, in denen der Protagonist ein L.A.-Cop mit einem dicken Alkoholproblem ist. Jesse Stone verliert seinen Job beim Morddezernat und bekommt die Chance in der (fiktiven) Kleinstadt Paradise, Massachusetts, neu anzufangen: »Ich begann die Jesse-Stone-Romane zu schreiben, weil ich zu der Zeit meiner Karriere merkte, dass ich drei oder vier Monate brauchte, um einen Spenser-Roman zu schreiben, und so hatte ich viel Zeit zur Verfügung. Ich entschied mich für eine Geschichte in der dritten Person, was ich schon
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