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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
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Vor allem müsst ihr euch selbst darum kümmern, dass ihr was mitbekommt. Sonst macht ihr uns mehr Arbeit, als dass ihr uns nutzt. Außerdem müsst ihr alle kennen lernen. Dizzy, die erste Schauspielerin, sowie Jack, nach mir der zweite männliche Schauspieler. Und unseren Regisseur solltet ihr auch unbedingt bald sprechen: Robbie. Und Dennis, den Mann von Gina; den habt ihr auch noch nicht getroffen. Er ist für die Technik und die Requisiten zuständig. Ihr könnt ihm bei den Bühnenarbeiten helfen. – So, da wären wir.«
    Er war vor einem Wohnwagen stehen geblieben, wie ihn Bauarbeiter benutzen. »Der gehört Francis, aber die hat sich vor ein paar Tagen nach Europa verabschiedet. Ihr könnt ihn benutzen«, erklärte Ralph und drückte ihnen einen einfachen Schlüssel in die Hand. »Schmeißt euer Zeug einfach rein. Ich muss zurück. Wenn ihr Fragen habt, meldet euch.«
    »Ist die Seite 219 eigentlich wieder aufgetaucht?«, nahm Bob das Angebot gleich wahr.
    Ralph lachte auf. »Fast hätte ich vergessen, dass ihr nicht nur Praktikanten, sondern auch Detektive seid! – Nein, das Blatt fehlt leider immer noch. Immerhin war ich vorhin im Ort und habe endlich die Kopien gemacht.« Er strich seine blonde Haarsträhne zur Seite. »Ihr werdet ein tolles Stück sehen, das verspreche ich euch! Mit einem tollen Schauspieler! Ich werde mir alle Mühe geben, Jungs …«
    Er wurde von einem Geräusch unterbrochen. Aus dem Inneren eines großen Baumhauses, das in etwa zwei Meter Höhe auf der anderen Seite des Waldwegs in die Äste eines riesigen Baumes gebaut war, drang lautes Geschrei. Es war der kleine Charly, der nach einer Gutenachtgeschichte krähte.
    »Vorlesen. Vielleicht euer erster Einsatz?« Ralph grinste und verschwand.
    Peter und Bob verzogen wortlos die Gesichter und verdrückten sich in den Wohnwagen. Die Besitzerin hatte ihn ziemlich ausgeräumt. Es sah nicht so aus, als ob sie bald zurückkehren wollte. Doch das vorerst Wichtigste war: Seitlich stand ein breites Bett, in dem Peter und Bob einigermaßen Platz finden sollten.
    Sie waren gerade dabei, die Schlafsäcke auseinander zu rollen, als sie durch laute Stimmen aufgeschreckt wurden. Direkt vor dem Wohnwagen bahnte sich ein Streit an.
    »Ich mache das nicht mehr länger mit!«, brüllte eine kräftige Männerstimme. »Wie könnt ihr euch bloß für ein Theaterstück entscheiden, für das man fast nur einen Schauspieler und eine Schauspielerin braucht!«
    »Es gibt Chancen, die man einfach nicht ablehnen darf!«, antwortete jemand deutlich leiser. »Außerdem: Die Nebenrollen sind wirklich nicht ohne. Sie bieten eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten!«
    »Robbie! Soll ich mich die nächsten Wochen mit winzigen Minuten-Auftritten abplagen? Das geht doch schon die ganze Zeit so! Auf diese Art entwickle ich mich nicht weiter. Warum tauschst du nicht in jedem Akt Ralph und mich aus?«
    »Nein! Das ist gegen Scotts Absicht! Die Besetzung der Hauptrollen muss dieselbe bleiben, um zu zeigen, wie wenig sich im Laufe der Jahrhunderte …«
    »Wie ich diese oberschlauen Künstler hasse! Und ich will nicht, dass Ralph wieder die große Nummer abzieht. Er ist keinen Deut besser als ich!«
    »Nein, Jack, aber …«
    »Aber er stopft uns halt die Kohle hinten rein und ist ein arroganter Sack!«
    »Jetzt hör endlich auf! Ob Ralph nun ein Angeber ist oder nicht: Als Schauspieler ist er nicht schlechter als du. Tut mir Leid, Jack.«
    »Ach, Mist! Francis hatte schon recht, den Saftladen hier zu verlassen!« Kräftige Schritte entfernten sich. Es sollte wohl das letzte Wort sein.
    » Glad to see you go! «, rief ihm der Mann hinterher, der immer noch vor dem Wohnwagen stand.
    »Hör mir auf mit deinen beknackten Musikzitaten!«, kam es aus der Ferne zurück.
    Die beiden Detektive grinsten sich an. »Willkommen in der heilen Theaterwelt!«, sagte Bob und öffnete neugierig die Tür. Zusammen traten sie hinaus. »Können wir irgendwie helfen?«
    Draußen stand ein schmaler dunkelhaariger Mann und starrte sie durch seine randlose Brille an. Er trug ein graues Jackett. Unter seinem linken Arm klemmte ein Stapel Papier, während die rechte Hand den Hals einer Gitarre umklammerte. Der Mann brauchte ein paar Sekunden, um sich auf die neue Situation einzustellen. »Hi! Ihr … ihr seid wohl die Jungs mit dem Praktikum, von denen Ralph erzählt hat! Willkommen! Ich bin Robbie, der Regisseur hier. Tja, da habt ihr ja gleich was aus dem richtigen Theaterleben mitbekommen. We’re a
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