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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
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können?«
    »Lass uns das nachher klären, Gina!«, sagte Ralph mit einem Blick auf die Polizisten. »Ich denke, wir schließen das Protokoll erst mal ab.«
    Officer Franks nickte und erledigte die letzten Formalitäten, während sein bislang schweigsamer Kollege über Funk Kontakt mit der Zentrale aufnahm und die Rückkehr ankündigte.
    Dann machte sich die Polizei auf den Weg zurück nach Rocky Beach. Auch Bob und Peter dachten daran, aufzubrechen. Doch vorher wollten sie auf alle Fälle ihre Hilfe anbieten. Bob plagte immer noch das schlechte Gewissen, weil sie Gina so erschreckt hatten. »Unsere Hilfe sind wir Ihnen mehr als schuldig«, sagte er mit einem Blick auf Gina. »Wir werden das fehlende Blatt finden und hoffentlich auch den Einbrecher. Wir arbeiten, wie gesagt, sehr erfolgreich als Detektive. Hier, unsere Karte!« Er reichte Gina eine Visitenkarte und Peter zückte aus seinem Vorrat eine für Ralph.
    Gina begann zu lesen und Ralph vollendete den Text:
     

     
    »Aber hier steht, dass ihr zu dritt seid. Wo steckt dieser Justus Jonas?«, fragte Gina. »Er ist doch wohl euer Chef?«
    »Zurzeit nicht im Einsatz«, antwortete Bob bedauernd. »Ihn hindert eine Verletzung am Bein: Er hat sich unglücklicherweise die Bänder angerissen und kann unsere Zentrale nicht verlassen.«
    »Ja, ja, der Sport«, warf Ralph ein.
    Peter grinste vielsagend.

Der Chef
    Justus Jonas thronte im Sessel eines Campingwagens, der schon seit Jahren auf dem Gebrauchtwarenplatz seines Onkels Titus Jonas abgestellt war und der den Detektiven als Zentrale diente. Gewissermaßen hatte sich Justus in das Zentrum des eigenen Reiches verkrochen. Der Gipsfuß ärgerte ihn umso mehr, als es seine eigene Unachtsamkeit gewesen war, die ihn zu schnell einen Schritt nach vorne und damit schräg von der Bordsteinkante hatte heruntertreten lassen. Und das alles nur, weil der mobile Eisverkäufer von Rocky Beach auf der anderen Seite der Kreuzung die Seitenklappe seines Kleinlastwagens heruntergedreht hatte, um zu seiner nächsten Station zu fahren. Dabei hatte Justus bereits ein ganzes Bündel Dollarscheine gezückt, um sich zur Feier seines wie immer bestechenden Schulzeugnisses den großen Pacificbecher zu leisten – natürlich mit einer Sonderportion Sahne. Der erträumte Pacificbecher war mitsamt Lastwagen davongefahren und statt Sahne hatte es für Justus eine Ladung Gips gegeben.
    Doch inzwischen hatte Justus es sich mit seiner Verletzung bestens eingerichtet. Fast hatte er das Gefühl, dass er selten zuvor stärker teilgenommen hatte am allgegenwärtigen Informationsfluss um ihn herum: Das Telefon stand wie immer in Griffnähe, den Computer mit Internetanschluss hatte sich Justus so auf dem Schreibtisch zurechtgerückt, dass er die Tastatur auf dem Schoß und die Maus auf der Sessellehne positionieren konnte. In der Seitentasche seiner Hose wartete das Handy auf brandheiße neue Nachrichten. Fernseher und Radio waren ausgeschaltet, doch dafür sorgte Tante Mathilda für ständige Unterhaltung, weil sie ihren verletzten Neffen unentwegt mit Kuchen, Eis, Saft und sonstigen Erquickungen auf den Weg der Besserung bringen wollte. Justus konnte sich nicht erinnern, von ihr jemals so umsorgt worden zu sein.
    »Mein Fuß soll wohl so schnell heilen, damit ich dir wieder beim Putzen helfen kann«, behauptete Justus, während er das dritte Stückchen Kirschkuchen in sich hineinschob.
    Tante Mathilda nickte lachend. »Ich sag doch: Ich habe den klügsten Neffen der Welt! – Oh! Du bekommst Besuch!«
    Wenn es darauf ankam, hatte Tante Mathilda ein feines Gehör. So war es ihr nicht entgangen, dass ein VW-Käfer auf den Innenhof des Gebrauchtwarencenters gefahren war. Sie verließ den Wohnwagen und begrüßte Peter und Bob, die gerade aus dem Wagen stiegen.
    »Den Kirschkuchen hat Justus bereits verdrückt, ihr beiden, aber vielleicht lässt sich noch ein Eis finden. Oder möchtet ihr Orangensaft? Ich habe gerade frisch gepressten da. Schmeckt ganz vorzüglich!«
    »Nicht nötig, Mrs Jonas, danke!« Bob nickte ihr freundlich zu, beeilte sich aber weiterzukommen. Bei der Geschichte, die sie Justus zu erzählen hatten, sollte Tante Mathilda bloß nicht stören.
    Nacheinander betraten Bob und Peter die Zentrale und gesellten sich zu Justus, der sie eigentlich viel früher erwartet hatte. »Die Theaterleute haben euch wohl gleich dabehalten?«
    »Das schon, aber anders, als du denkst, Erster!« Bob schnappte sich eine Cola und kickte den Kasten, in dem
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