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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
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seinem Tran gestern Nacht noch in der Tasche gewühlt und konnte sich nur nicht mehr daran erinnern. Sie spritzten sich ein paar Wassertropfen ins Gesicht, putzten sich die Zähne, verließen den Wohnwagen und trotteten zum Auto.
    Es waren nur ein paar Meilen bis zu dem kleinen Supermarkt, der unter einem großen gewölbten Blechdach die Einwohner des Canyons mit dem Nötigsten versorgte.
    Bob parkte auf dem Platz neben dem Gebäude und sie betraten den Laden. Bis auf einen älteren Mann waren sie die einzigen Kunden. Wenige Minuten später traten die beiden Fragezeichen bepackt mit Getränken, Dosen und Tüten vor den Mann an der Kasse. Er trennte sich von seiner Zeitungslektüre, strich sich über seine Halbglatze und musterte die Jungen skeptisch. »Wohl auf Durchreise hier?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Wir wohnen bei den Theaterleuten«, sagte er. »Nicht auf Dauer«, fügte er einschränkend hinzu. »Für eine Woche oder so. Wir machen ein Praktikum.«
    »Aha! Praktikum!« Der Mann begann bedächtig, die Preise der Waren einzutippen. »Dann bleiben die Schauspieler noch da?«, fragte er, ohne den Kopf zu heben.
    »Was meinen Sie?«
    »Nun, man hört so einiges.«
    »Was hört man denn?«, fragte Bob nun seinerseits neugierig.
    »Oooch. Möglicherweise will jemand dort etwas bauen. Sagt man.«
    »Was bauen?«, insistierte Bob, doch Peter wartete die Antwort nicht ab: »Sir! Ihnen muss man ja wohl alles aus der Nase ziehen!«
    »Ein Sportzentrum«, sagte der Mann grinsend und legte eine Kunstpause ein. »Einem Mister Turnbull gehört die Geschäftskette. Aber die Ortschaft hat das Gelände schon vor vielen Jahren den Theaterleuten zur Nutzung versprochen.«
    »Und? Finden Sie es gut?«, hakte Peter nach.
    Der Mann blickte auf. »Was?«
    »Na, das mit dem Sportzentrum!«
    »Die Leute denken so oder so«, sagte der Mann. »So ein Sportzentrum bringt Geschäft ins Haus, versteht ihr? Umsatz.« Herausfordernd feixte er die beiden an. »Das macht übrigens 22 Dollar 37.«
    Bob zückte ein paar Scheine.
    »Zähle bitte das Wechselgeld genau nach!«, wies Peter seinen Freund an.
    Der Mann gab wortlos das Geld heraus und wandte sich wieder seiner Lektüre zu. Peter und Bob mussten ihren Einkauf selbst in einer Papiertüte verstauen. Dann verließen sie den Supermarkt.
    »Was sollte das mit dem Wechselgeld?«, fuhr Bob Peter an, als sie über den Parkplatz liefen. »Das war total peinlich!«
    »Der Typ ging mir auf den Geist!«
    »Mir doch auch. Der wollte uns nur heiß machen und Unfrieden säen. Aber dann muss man ihn doch nicht gleich provozieren!«
    » Man nicht, ich schon!«
    »Komm, lass uns Justus anrufen.«
    Die Telefonzelle hing neben dem Eingang des Supermarkts. Bob tippte die Ziffern. Bereits nach dem ersten Klingelzeichen hob der Erste Detektiv ab. Offenbar lauerte er nach wie vor wie eine Spinne in seinem Informationsnetz.
    »Hi, Erster!«
    »Bob! Ich sitze schon wie auf Kohlen! So langsam werde ich sauer!«
    Unbeeindruckt berichtete Bob, was sie Neues erfahren hatten. Nur bei der Länge des Abends untertrieb er etwas. Justus sollte nicht zu eifersüchtig werden.
    Der Erste Detektiv hörte sich alles geduldig an. Schließlich ergriff er selbst das Wort. »Sehr schön, Bob. Aber bevor wir uns heute Abend sehen, habe ich noch ein paar Aufträge für euch: Als Erstes solltet ihr die Gegend nach dem Steinzeitfell absuchen. Vielleicht entdeckt ihr daneben noch weitere Spuren. – Dann kümmert euch um diesen Schauspieler Jack. Was ist er für ein Typ? Wie wütend ist er, weil er die Hauptrolle nicht bekommen hat? – Besorgt euch das Manuskript des Theaterstücks. Am besten fertigt ihr eine Kopie für mich an. Die Geschichte klingt so, als könnte mehr dahinter stecken als nur ein Schauspiel, und das möchte ich in aller Ruhe selbst prüfen. – Schließlich benötige ich noch einen genauen Lageplan des Gebiets. Wer wohnt in welchem Wohnwagen, wo liegt die Bühne – ich möchte mir einen Überblick verschaffen.«
    »Ist das etwa schon alles?«, fragte Bob missgelaunt.
    Peter, der das Gespräch mitgehört hatte, riss ihm den Hörer aus der Hand. »Und meine Bitte ist, dass du uns sofort das Handy gibst. In deinem eigenen Interesse, damit du dir nicht wieder den Hintern breit wartest!«
    »Holt es euch heute Abend ab«, sagte Justus trocken. »Wenn ihr die Jobs erledigt habt. – Ich war im Übrigen nicht untätig und habe Kontakt zu Scotts Bruder aufgenommen. Scott Carrara hat unter einer tödlichen Krankheit
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