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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
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enamorados cercos – providas abejas, sobre – estotras, al mismo tiempo – inmudas moscas …
    »Aha«, sagte Peter ironisch. »Für einen geborenen Spanier wie mich ist alles klar.« Er wollte Justus den Zettel mit dem Rätsel zurückgeben, doch ein leichter Windzug blies ihn ihm aus die Hand. Das Blatt wehte vor die Füße von Kommissar Reynolds, der es aufhob und zum Glück ohne einen Blick darauf zu werfen grinsend Justus in die Hände drückte. Justus nickte ihm zu und wandte sich wieder an Peter und Bob: »Ich übersetze es euch später«, sagte er leise und hob dann die Stimme: »Die Pause ist bedauerlicherweise schon um!«
    »Schön, dass ihr das auch schon merkt«, kam es von der Reihe dahinter.
    Peter und Bob wandten sich wieder dem Geschehen auf der Bühne zu, wenn es ihnen auch schwer fiel, ihm zu folgen. Peter, weil er sauer auf Justus war, der wieder einmal nicht alles verriet, was er wusste, und Bob, weil es in seinem Gehirn unaufhörlich arbeitete. Vor allem hatte er plötzlich das Gefühl, seit Tagen eine Kleinigkeit übersehen zu haben. Er versuchte den Grund für seine Eingebung zu lokalisieren, doch er kam nicht darauf. Es war irgendeine Information, irgendeine Bewegung, die ihm eben gerade vor Augen gestanden haben musste und ihm diese Ahnung vermittelt hatte.
    Auch der Mann vom Supermarkt hatte wieder Position bezogen. Er starrte ständig auf einen bestimmten Punkt. Möglichst unauffällig versuchte Bob, die Linie seines Blicks zu verfolgen. Schräg gegenüber auf der anderen Seite saß Mr Turnbull zwischen zwei ziemlich aufgedonnert wirkenden Frauen. War er es, mit dem er in Blickkontakt stand? In der Tat wendete Turnbull ab und zu den Kopf.
    Jetzt betrat Dizzy die Bühne und Bob konzentrierte sich endgültig auf das Theaterstück. Denn Dizzy leitete die Schlussszene ein, in der das Rätsel die zentrale Rolle spielte. Dizzy spielte eine Araberin, die mithilfe eines Kommissars, der von Jack dargestellt wurde, den Kunstsammler und Dieb zur Strecke bringen wollte. Und zwar mittels des alten Rätsels, das das Versteck der Krone der Königin von Saba verriet. Ralph trat in der Rolle des Kunstsammlers auf und er trug jetzt, nachdem er in allerhand Gewändern aus vielen Jahrhunderten aufgetreten war, moderne amerikanische Businesskleidung.
    Bob bemerkte, wie in ihm die Spannung wuchs. Auch Justus ruckelte sich zurecht. Kommissar Reynolds saß schon seit ein paar Minuten da wie eine stocksteife Eins.

Justus legt los
    Das Geschehen auf der Bühne spitzte sich zu. Dizzy, die die Araberin spielte, setzte den Kunstsammler kräftig unter Druck. Doch der wehrte sich wortreich. Hinter der Säule versteckt verfolgte Jack als Kommissar das Wortgefecht.
    Schließlich holte Dizzy zum entscheidenden Stoß aus und las das Rätsel vor, das Ralph neu in das Stück getextet hatte:
    »Sie steht seit über tausend Jahren
    Kam vom alten in das neue Land
    Und trägt in ihrem Herzen
    Was viele kostet den Verstand.
    Es ist diese Säule dort, Mister, in der Sie den Schatz versteckt haben!«
    Dizzy lief zu der Gipssäule, tat so, als ob sie einen verborgenen Mechanismus suchte, und öffnete dann das geheime Fach. Sie griff hinein … und griff ins Leere. Sprachlos drehte sie sich um. Ein strafender Blick streifte Dennis, der seitlich der Bühne mit bleichem Gesicht den Vorgang verfolgte, der aber augenscheinlich ebenso überrascht war wie Dizzy selbst. Dizzy fing an zu stottern. Einige der Zuschauer lachten.
    »HALT!«
    Es war ein entschiedener Ruf, der bis in die letzte Reihe des Theaters drang. Justus Jonas stand umständlich auf und humpelte mit seinem Gipsbein langsam zur Bühne. »Halt! Einen Moment, bitte!« Unter den Zuschauern erhob sich ein lautstarkes Gemurmel. Offenbar dachten einige, der Zwischenfall gehöre zu dem Stück.
    »Bitte helfen Sie mir hoch«, rief Justus zu Jack, der wegen der Unterbrechung neugierig aus seinem Versteck hervorgetreten war. Jack sprang folgsam herbei und zog den Ersten Detektiv unter einiger Kraftanstrengung zu sich nach oben.
    »Danke!« Justus klopfte sich umständlich den Staub ab und drehte sich um, doch das Gewisper unter den Zuschauern war noch nicht verebbt. Gereizt stieß er mit dem Gipsbein auf die Holzbohlen. Es erzeugte ein dumpfes, pochendes Geräusch. »Ich bitte um Ruhe!« Augenblicklich war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
    Wenn nicht Peter genau in diesem Augenblick herausgerutscht wäre: »Bühne frei für die große
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