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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
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ins Leere gegriffen. Ihr Wutanfall war beeindruckend.
    Nun stand Dennis alle halbe Stunde vor der Säule und kontrollierte, ob die Krone noch da war.
    Ralph hatte sich auf ein Schönheitsschläfchen in seine Hütte zurückgezogen, um anschließend zu duschen und seine blonden Haare zu föhnen, Gina lenkte sich durch ein gemeinsames Rätselspiel mit Charly ab und Robbie bearbeitete schon seit einer halben Ewigkeit seine Gitarre mit immer denselben drei Akkorden. Aus der Hütte von Jack drangen laute Worte – er stritt sich mit Dizzy über eine unwichtige Stelle in der dritten Szene. Peter und Bob hatten sich schnell darauf geeinigt, besser niemandem in die Quere zu kommen, und hatten sich ins frisch gestrichene Kassenhäuschen zurückgezogen. Dort sortierten sie mindestens zum fünften Mal das Wechselgeld.
    Knapp zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn tauchte ein selbstbewusster und frisch geföhnter Ralph auf, dem man die Vorfreude auf seinen großen Auftritt deutlich anmerkte, und trommelte seine Leute zusammen. Bob und Peter erhielten die Anweisung, das Kassenhäuschen zu öffnen und von nun an nicht mehr zu verlassen.
    Kurze Zeit später trafen die ersten Gäste ein. Peter prüfte, welche Karte zurückgelegt war, die Bob entweder von der Gästeliste abstrich oder gegebenenfalls abkassierte.
    Nachdem die beiden Detektive schon mehrere Journalisten und Ehrengäste bedient hatten, trat ein Mann mit kräftigem Backenbart und teurem Cowboyhut vor den Schalter.
    »Meine Karte!«
    »Ihr Name bitte?«
    »Turnbull!«
    Der Fitnesscenter-Besitzer! Bob und Peter versuchten sich nichts anmerken zu lassen.
    »Ehrengast?«, fragte Peter unschuldig.
    »Selbstverständlich!«
    Bob forschte umständlich in der Liste. »Turnbull mit b oder mit p?«, konnte er sich nicht verkneifen zu fragen.
    »Mit b, du Analphabet! Wer seid ihr eigentlich, ihr zwei?«
    »Ah, hier ist die Karte. Mister Turnbull, natürlich!« Peter reichte die Karte durch das Fenster. »Und gute Unterhaltung, Mister … Turnbull!«
    Wortlos drehte sich der Mann um und verschwand.
    Bob und Peter blickten sich stirnrunzelnd an, doch sie hatten keine Zeit, sich über den Fitnesscenter-Besitzer auszutauschen: Ein guter alter Bekannter trat an den Schalter.
    »Kommissar Reynolds! Sie haben es ja doch noch rechtzeitig geschafft!«, rief Bob erfreut aus.
    »Solch ein Ereignis kann ich einfach nicht auslassen«, antwortete der ehemalige Kommissar. »Und meinen Nachfolger bei der Polizei, Inspektor Cotta, habe ich auch mitgebracht. Er hilft gerade Justus aus dem Auto! Meine Güte, Justus im Gipsbein … So ein Eiskauf dünkt mich gefährlicher als manche Detektivarbeit!«
    »Für heute bin ich mir da nicht so sicher«, sagte Peter. »Ich fürchte, es wird noch die ein oder andere Überraschung geben!«
    »Justus deutete so etwas an. In dem Theaterstück scheint es um eine verschwundene Edelsteinkrone zu gehen. Kein Wunder, dass ihr hier alle versammelt seid!« Reynolds lachte vielsagend. »Die drei ??? – kein Rätsel ist vor ihnen sicher!« Reynolds musste das Thema wechseln, da neue Besucher kamen. »Wir sehen uns!«
     
    Schließlich waren alle Karten ausgegeben und verkauft und Bob und Peter konnten das Kassenhäuschen schließen. Gerade noch rechtzeitig zum Beginn des Stückes erreichten sie den Bühnenraum. Nach einem kurzen Augenblick des Suchens entdeckten sie Justus, der ihnen zuwinkte und auf zwei Plätze deutete, die er ihnen in der ersten Reihe freigehalten hatte. Neben ihm saß Kommissar Reynolds und daneben nickte Inspektor Cotta den beiden Jungen freundlich zu. Seinem Gesichtsausdruck war anzumerken, dass er nicht gerade ein begeisterter Theatergänger war, wohingegen Reynolds erwartungsvoll den Kopf zur Bühne wendete, auf der gerade der als Einsiedler verkleidete Ralph erschien, um den Edelstein, um den es dann das ganze Stück über gehen sollte, zum ersten Mal zu entdecken.
    Während der Stein von Szene zu Szene wanderte, zur Königin von Saba kam, die ihn mit äthiopischem Gold zu einem kunstvollen Arrangement verarbeiten ließ, dann an König Salomon ging und weiter durch die Jahrhunderte gereicht wurde, zeichneten sich auf Reynolds Stirn immer nachdenklicher Falten ab.
    Bob, der neben Justus saß, stupste seinen Freund in die Seite. »Was ist mit Reynolds los?«
    »Ihm wird klar, dass in diesem Stück die Geschichte genau von der Krone erzählt wird, nach der er vor ein paar Jahren vergeblich gesucht hat«, flüsterte Justus zurück.
    »Das war
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