Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
falsch?
     
    Und Salomon antwortet:
    Über diesen Blüten fliegen,
    in verliebten Kreisen,
    vorsorgliche Bienen, und über
    jenen, zur gleichen Zeit, schmutzige Fliegen .
     
    So, und nun sind Sie dran, meine Damen und Herren. Nur Kommissar Reynolds möchte ich bitten, nichts zu verraten, denn er ahnt die Lösung längst – durch eine zufällige Begebenheit aus der Vergangenheit!«
    Reynolds nickte vielsagend und schwieg.
    Justus beugte sich vor. »So, ich bitte um erste Vorschläge? Wo steckt der Schatz?«
    »In einem steinernen Blumenschmuck«, kam es von den Zuschauerrängen.
    »Keine schlechte Idee. Nur leider von Mister Turnbull erfolglos geprüft.«
    »Bienenskulptur«, rief ein älterer Mann.
    »Auch hier hat Turnbull mit dem Hammer vergebens gefahndet.«
    »In einer steinernen Fliege!«
    Justus neigte den Kopf. »Nein, zu klein für das Objekt, das wusste zumindest Mister Turnbull. Bitte weitere Vorschläge!«
    »In einer Salomon- oder Sabafigur«, rief eine Dame aus der vorderen Reihe. Es war Peters Literaturlehrerin.
    »Gute Idee. Aber leider falsch!«
    Peter grinste.
    »Wie hieß noch mal der Dichter, der das Rätsel geschrieben hatte?«, fragte er.
    »Calderon«, antwortete Justus.
    »In einer Calderon-Skulptur!«, rief die Lehrerin sofort aus.
    »Leider auch daneben«, sagte Justus. »Sie wurde bereits zerstört.«
    Es entstand eine Pause. Offenbar hatte niemand mehr eine Idee.
    »Unter der Bühne«, rief jemand von den hinteren Reihen. Das setzte eine Reihe unsinniger Vorschläge frei. »Hinter einem Baum!« – »Im Kassenhäuschen!« – »Unter den Plätzen!«
    Plötzlich sprangen mehrere Zuschauer auf und klopften ihre Sitze ab.
    Verärgert stampfte Justus auf die Holzbohlen. »Nein, nein, nein! Viel einfacher. Ich gebe einen Tipp: Es steht direkt in Calderons Gedicht.«
    Stille.
    Fragezeichen auf den Gesichtern.
    Alle gingen in Gedanken noch einmal den Text durch, sofern sie ihn behalten hatten.
    »Die Herzen«, sagte Bob laut und deutete auf den Felsen hinter der Bühne, in den über drei Masken eine fein gemeißelte Linie zwei ineinander verschlungene Herzen andeutete. Sie waren ihm bereits beim Rundgang durch das Theater aufgefallen. »Im Gedicht heißt es: Die Bienen fliegen in verliebten Kreisen ! Über den echten Blumenstrauß! Die verliebten Kreise – das sind die Herzen !«
    Justus verbeugte sich. »Die Herzen. Ein ausgezeichneter Vorschlag, Bob. Kommissar Reynolds, würden Sie Bob zustimmen?«
    »Ich glaube, ja!«, ließ sich Reynolds vernehmen. »Vor Jahren – es war kurz nach der Sache mit der verschwundenen Krone – traf ich hier vor dem Felsen auf Fly Thompson. Ich wollte von ihm wissen, ob er auch für Mister Turnbull arbeitete, über den ich damals bereits einen vagen Hinweis bekommen hatte, dass er gestohlene Kunst aufkaufe. Er verneinte. Dann fragte ich, was er da gerade in den Stein meißelte. Fly sagte: verliebte Kreise, und lächelte verschmitzt in sich hinein. – Ich schätze, meine von Carrara angedachte Rolle heute hier war es, den Zusammenhang zwischen der Geschichte um die gestohlene Krone und dieser Szene herzustellen. Deswegen stand ich auf Scott Carraras Gästeliste. Ich hätte die Bombe zum Platzen bringen sollen.«
    Ein Raunen ging durch die Zuschauer.
    »Dann wollen wir mal nachsehen, ob wir die Krone bei den eingemeißelten Herzen finden«, sagte Justus. »Helft mir bitte, Jungs!«
    Peter und Bob stiegen auf die Bühne. Gemeinsam schritten sie zum Felsen. Wegen Justus’ Verletzung dauerte es eine Weile. Unter den Zuschauern herrschte eine angespannte Stille. Nur Charly kicherte dazwischen. Gina beruhigte den Jungen.
    Als sie den Felsen erreicht hatten, tasteten die drei ??? den Stein nach Auffälligkeiten ab. Die Finger fuhren so gewandt über die Oberfläche, dass es von weitem aussah, als massierten sie den Berg. Jetzt kam den drei ??? ihre langjährige Erfahrung im Auffinden versteckter Mechanismen zugute. Nach nicht mal zwei Minuten vernahmen sie ein Klicken und Justus drückte eine kleine, locker gewordene Felsplatte nach hinten weg. Eine kaum zwei Hand breite dunkle Öffnung tat sich auf.
    Bob und Peter traten zurück, damit alle das Schauspiel verfolgen konnten. Justus grinste, drehte sich um und seine Hand verschwand in der kleinen Höhle. »Meine Damen und Herren«, sagte er stolz, »ich präsentiere Ihnen …« Er stockte und sein Arm vollführte eine rudernde Bewegung. »Das gibt es doch nicht!«, stieß er aus.
    »Was ist passiert, Erster?«, fragte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher