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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Gesicht strahlte. »Oh, es wäre schön, von dem kleinen Ungeheuer zu hören.«
    Ibis trat lautlos in den Kreis und sah rasch von einem zum anderen. Sie musste gespürt haben, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging.
    »Was ist los?«, fragte sie den Zwerg.
    »Eine Vision oder so etwas«, sagte er und sah sie mit hilflosem Blick an. »Ich kenne mich mit so etwas nicht aus, doch vielleicht spricht sie mit Covalin. Sieh nur, wie das Amulett glüht! Man kann es durch den Stoff hindurch sehen.«
    Ibis musterte Rolana, deren Arme sich hoben und deren Hände sich nach vorn reckten. Mit hölzernen Bewegungen ging sie ein paar Schritte auf die Kohlenpfanne zu. Ihre Augen waren weit aufgerissen und starr, ihr Gesicht verzog sich in stummer Qual.
    »Etwas Schreckliches muss geschehen sein«, sagte Ibis leise, die in Rolanas Zügen zu lesen versuchte. »Ich hoffe nur, Covalin ist nichts zugestoßen.«
    Mit bangen Blicken standen die Freunde um Rolana herum, doch keiner wagte sie zu berühren. Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, der über den Hof bis zu den Wehrgängen hallte. Ihr Körper verkrampfte sich, sie fiel auf die Knie.
    »Das Amulett!«, schrie Lahryn und hastete auf die Priesterin zu, deren Glieder zuckten. Rauch stieg von Rolanas Gewand auf. Der Stoff über ihrer Brust begann sich zu schwärzen. Ibis war mit einem Satz bei Rolana und riss ihr Gewand über der Brust entzwei. Sie zog ihren Dolch und zerschnitt das Lederband, an dem das Amulett hing. Es fiel zu Boden. Mit sprachlosem Entsetzen sahen die Freunde die Flammen, die in dem gläsernen Drachen auf loderten. Zischend grub sich das Amulett einige Zoll tief ins steinerne Pflaster. Rolanas Glieder hörten auf zu zucken. Für einen Moment kniete sie völlig erstarrt auf dem Boden, dann sanken ihre Lider herab und sie sackte zur Seite. Cay, der sich neben sie auf das Pflaster hatte fallen lassen, fing sie auf, ehe ihr Kopf auf dem Stein aufschlug. Er erhob sich, die leblose Gestalt in seinen Armen. Ihr Kopf fiel gegen seine Schulter. Über der Brust klaffte das verbrannte und zerrissene Gewand auseinander und legte die Wunde frei, die das Amulett in ihre Haut gebrannt hatte.
    »Wir müssen sie in ihr Gemach bringen und die Wunde versorgen«, drängte Lahryn. »Vlaros, lauf in meine Kammer und hol mir den Kasten mit den Heiltränken.«
    Cay lief schon neben Lamina die Freitreppe zum Portal hinauf. Die anderen folgten ihm. Nur Ibis blieb zurück und setzte sich neben dem in den Stein eingebrannten Amulett auf den Boden. Die Flammen waren erloschen. Es stieg auch kein Rauch mehr von den geschmolzenen Steinen auf. Nur noch ein paar Funken schwebten hinter den gläsernen Schuppen des Drachenkörpers. Ibis näherte vorsichtig ihre Fingerspitze, bis sie das Amulett berührte. Es war nur noch warm. Sie hob die zerschnittenen Enden des Lederbandes auf. Das Amulett löste sich vom Boden und ließ eine Mulde zurück, die den genauen Umriss des Drachen nachzeichnete. Zaghaft legte Ibis es auf ihre Handfläche. Es fühlte sich gut an, warm und lebendig, und sie war sich sicher, dass sie es nie wieder hergeben wollte, ja, es mit ihrem Leben beschützen würde! Ihre Finger umschlossen den gläsernen Drachen mit sanftem Druck. Dann eilte sie den Freunden nach.
    *
    Es dauerte eine ganze Weile, ehe Rolana wieder zu sich kam. Verwirrt schlug sie die Augen auf. Sie brauchte einige Augenblicke, ehe ihr klar wurde, dass sie auf ihrem Bett lag. Jemand hatte eine Decke über sie gebreitet. Ihre Brust schmerzte, und der süßliche Geruch von verbranntem Fleisch hing in der Luft. Rolana ließ den Blick über die Freunde schweifen, die sich alle vor ihrem Bett versammelt hatten.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
    »Das wollen wir eigentlich von dir wissen«, antwortete der Zwerg.
    »Du hast geschrien und bist ohnmächtig geworden«, ergänzte Cay. »Schmerzt es noch sehr? Lahryn hat dir irgendetwas Heilendes aufgelegt, aber es scheint nicht viel geholfen zu haben.«
    Der alte Magier schüttelte besorgt den Kopf. »Ja, das ist ungewöhnlich. Es ist eine wirksame Mischung, und die Wunde hätte sich sofort schließen müssen, wenn es sich um eine normale Verletzung handeln würde.«
    Rolanas Hand wanderte zu der Stelle, die den Schmerz aussandte. Sie schrie auf, als ihre Fingerspitzen die Brandwunde berührten. »Was ist das?« Vorsichtig schlug sie den zerrissenen Stoff auseinander und starrte auf die schwärzlich verfärbte Verbrennung, die zwischen den Ansätzen
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