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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Ulrike Schweikert
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Finger und stellte erleichtert fest, dass der Magier ihren Händedruck erwiderte.
    »Wir sind angekommen«, sagte er leise und setzte Cleo auf den Boden.
    Auch das andere Ende des Tores wurde von einer Kristallplatte gebildet, die unter einem Steingewölbe in den Fels eingelassen war. Im Gegensatz zu dem, was Inthan so vertraut war, war dieses Gewölbe wundervoll ausgemalt.
    »Seid herzlich willkommen.«
    Zwei Frauen traten auf sie zu und verbeugten sich vor ihnen – eine Elbe und eine Menschenfrau, beide groß und schlank mit langem Haar, das offen über fließende Gewänder fiel.
    Das Kleid der Elbe war goldfarben und hob sich schimmernd von ihrem schwarzen Haar ab. Die Menschenfrau war blond und trug ein moosgrünes Gewand. Die Elbe hatte zuerst gesprochen, nun fügte die Menschenfrau hinzu:
    »Seit mehr als viertausend Jahren warten wir auf diesen Augenblick. Ihr seid die Ersten, die das Tor passieren. Kommt mit uns, ruht Euch aus, esst und trinkt, und dann berichtet uns, was passiert ist. Wir haben die magische Erschütterung gespürt und gewusst, dass heute etwas Außergewöhnliches geschehen würde.« Sie wichen zurück und hoen einladend die Hände.
    Ibis spürte, wie Inthans Hand in der ihren bebte. Er löste sich von ihr und trat mit schwankendem Schritt auf die junge Frau zu. Er hob seine Hand und berührte die Wangen der Frau mit den Fingerspitzen. Dabei zitterte er am ganzen Leib.
    »Wie heißt Ihr?«, fragte er mit brüchiger Stimme.
    »Birgitta, wie die letzte Frau, die mit ihrer Tochter zu uns kam, bevor das Tor zerbrach.«
    »Du siehst auch aus wie sie. Meine Birgitta, meine geliebte Tochter.«
    Die Frau sah ihn verwirrt an. »Das war vor viertausend Jahren, Herr. Ihr bringt da etwas durcheinander.«
    Die Elbe trat näher. »Ihr Götter, seid uns gnädig«, hauchte sie. »Sieh ihn dir an! Er ist ein wenig magerer geworden und sein Haar ist nun weiß, aber das ist Inthan, der Magier!«
    »Natürlich bin ich Inthan«, bestätigte der alte Mann. »Und das ist meine Katze Cleo. Mehr als viertausend Jahre waren wir zwischen den Welten gefangen, bis es endlich einem weißen Drachen und der Hüterin gelang, den gesprungenen Kristall zu heilen. Aber woher kennt Ihr meinen Namen?«
    Wahrend der Magier mit den beiden Frauen gesprochen hatte, war Ibis durch die Halle gegangen und hatte sich umgesehen. Nun trat sie an Inthans Seite und zupfte ihn am Ärmel.
    »Seht Euch das an!«
    Er folgte ihr zu einer halbrunden Nische in der Wand, in der vier Statuen standen. Eine der männlichen Figuren links stellte eindeutig Inthan dar, auch wenn er hier stolz und wohlgenährt wirkte. Ein wenig versetzt stand ein jüngerer Mann. An die Wand dahinter war das Bild einer brennenden Stadt gemalt, über der eine Gruppe von Drachen schwebte.
    Auf der anderen Seite stand eine Frau, eine Hand voller Sehnsucht nach dem Mann und der brennenden Stadt hinter ihm ausgestreckt, an der anderen Hand ein kleines Mädchen. Die Statue hatte wirklich Ähnlichkeit mit der Frau, die nun neben sie trat.
    »Birgitta und Mira«, sagte der Magier zärtlich und strich den Statuen über die kalten Wangen.
    Die Frau, die sich ebenfalls Birgitta nannte, nickte. »Ja, sie waren die letzten Reisenden. Brigitta wurde sehr alt – für eine Menschenfrau. Über neunzig Jahre, aber sie hat nie wieder geheiratet und keine Kinder mehr bekommen. Man erzählt sich, dass sie sich geweigert hat, diesen Ort zu verlassen, und so wurde sie zur ersten Hüterin des Kristalls. Nach ihr übernahm ihre Tochter Mira diese Aufgabe und dann deren Älteste, die sie nach ihrer Mutter genannt hatte. Sie gründeten einen Orden. Eine Elbe und eine Menschenfrau aus dem Geschlecht ihrer Nachkommen wurden zu Torwächterinnen erwählt, denn wir wussten, dass eines Tages der Kristall zu beiden Seiten geheilt werden würde und unsere Welten wieder miteinander verbunden. Eure Tochter liegt hier unter dem Sockel begraben, denn sie wollte auch nach ihrer Zeit ihrem Land so nah wie möglich bleiben.« Die Frau deutete auf eine verblasste Inschrift auf einer Steinplatte.
    Inthan kniete nieder und strich über die Buchstaben. »Ach, mein Kind. So viel Glück wurde uns genommen. So viel gemeinsame Zukunft. Dein Mann musste elend unter dem Feueratem der Drachen sterben. Es ist schön und es macht mich doch traurig, dass du uns nie vergessen hast.« Er hob den Kopf und sah die Frau zu seiner Seite an. »Bist auch du von meinem Blut?«, fragte er.
    Sie nickte. »Ja, die Tradition ist
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