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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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Tim das Beispiel einer funktionierenden und bereichernden Beziehung
boten, war bei Sierra und ihrem Partner Markus genau das Gegenteil der Fall.
„Ich brauche euch wirklich im Doppelpack.“
    „Ich
bin schon gespannt. Kannst du mir nicht wenigstens einen kleinen Tipp geben?“
    „Nein,
tut mir leid, wirklich nicht. Da würde eins zum anderen führen und wir wären
vermutlich in zwei Stunden noch am Telefon.“
    „Tja,
dann, muss ich wohl bis morgen warten“, meinte Kaja enttäuscht. „Aber es
stimmt, ich muss mich ranhalten, wenn ich meine offenen Aufträge noch
fertigstellen will.“
    „Du
weißt doch, ich liege prinzipiell richtig“, neckte Miri ihre Freundin, bevor
sie sich voneinander verabschiedeten.
    So,
das war geschafft. Sie war ganz froh, hatte sie sich an ihren Vorsatz gehalten,
nicht am Telefon darüber zu reden. Jetzt musste sie nur noch Sierra erreichen.
Am besten schickte sie ihr erst einmal eine SMS. Dann konnte sie sich melden,
wenn Markus nicht mit der Stoppuhr daneben stand. Wie es die eigenwillige
Sierra mit diesem Mann aushielt, war Miri ein Rätsel. Aber die meisten
zwischenmenschlichen Beziehungen waren von außen schwer zu verstehen, ermahnte
sie sich. Rasch tippte sie eine kurze Mitteilung in ihr Handy und drückte
anschließend auf „Senden“.
    Tja,
das mit dem Frauenabend hatte nicht so geklappt, wie sie sich das vorgestellt
hatte. Was sollte sie jetzt nun mit dem leeren Abend anfangen, der schon fast
bedrohlich vor ihr lag? Sie musste sich mit irgendetwas ablenken, soviel stand
fest. Sonst würde sie sich nur selber verrückt machen. Sie ging in den kleinen
Flur, der von der Eingangstür direkt ins Wohnzimmer führte. Dort hing an einem
ihrer selbstgemachten Haken – einem Einhorn – ihre große Stofftasche. Sie
fasste hinein und suchte nach ihrem Portemonnaie. Endlich hatte sie es
gefunden. Prüfend sah Miri hinein. Mist. Das war definitiv zu wenig für das,
was sie vorhatte. Da musste sie wohl ihre eisernen Reserven angreifen. Sie
seufzte und kehrte zu ihrem Bett zurück. Unter dem Bett, hinter dem linken
Bettpfosten hatte sie ganz großmuttermäßig eine alte Blechbüchse mit ihrem
Ersparten versteckt. Viel war es sowieso nicht. Aber für einen Ausflug zum
Do-it-yourself Großmarkt sollte es reichen. Sie setzte sich auf das Bett und
beugte sich vornüber, um die Dose hervorzuziehen. Sie richtete sich auf und
entnahm ihr ein paar Scheine, bevor sie sie wieder zurückstellte. Chili neben
ihr richtete sich auf und streckte sich ausgiebig. Dann setzte er sich frontal
vor sie hin und fixierte sie mit seinen schönen Katzenaugen.
    „Na,
was ist, Chili, du hast wohl schon wieder gemerkt, dass ich auf dem Sprung
bin.“
    Sie
kraulte ihn unter dem Kinn. Chili blinzelte nur, unbeeindruckt von ihren Worten
oder den Streicheleinheiten. Als Miri immer noch keine Anstalten machte, sich
zu bewegen oder Richtung Küche zu gehen, ließ er ein herausforderndes Miauen
ertönen.
    „Ach
so ist das. Du hast Angst, ich verschwinde, ohne dir eine kleine
Zwischenmahlzeit zu spendieren.“
    Die
beiden erhoben sich gleichzeitig. Chili sprang elegant herunter und rannte mit hocherhobenem
Schwanz voraus in die Küche. Miri steckte das Geld ein und folgte ihm. Sie
öffnete die kleine dunkelgrüne Plastiktonne, die halb unter dem kleinen Tisch
stand. Darin bewahrte sie das Trockenfutter für ihren Kater auf. Morgens und
abends fütterte sie ihm immer Hackfleisch. Da wusste sie wenigstens, welche
Qualität das Fleisch hatte und dass sie tatsächlich Fleisch und nicht etwas
Fleischmehle oder gar etwa Getreidemehle verfütterte, wie es bei industriell
hergestelltem Futter oft der Fall war. Aber für zwischendurch eignete sich das
Trockenfutter besser. Sie zählte fünf Kügelchen des hochdosierten Futters ab
und verteilte sie auf dem Küchenboden, um ihn ein wenig länger zu beschäftigen.
Miri achtete immer sehr genau darauf, Chili nicht zu viel zu füttern. Dicke
Katzen fand sie unmöglich. Dazu kam noch, dass Maine-Coon-Kater schon als
schlanke Versionen gut und gern sechs bis sieben Kilogramm auf die Waage
brachten. Das war definitiv genug Gewicht auf dem Bauch abends vor dem
Fernseher.
    „So,
bist du jetzt zufrieden? Dann gehe ich jetzt. Ich komme bald wieder.“
    Chili
ignorierte sie und suchte nach dem letzten verbliebenen Trockenfutterkörnchen.
Miri schlüpfte in ihre Jacke, die immer noch vor der Badezimmertür auf dem
Boden lag, wo sie sie in ihrer Hektik vorher hingeworfen hatte, und nahm
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