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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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professionell“, lobte Miri. Kaja hatte sich
erst vor ein paar Tagen, nach langem Hin und Her, endlich für einen Namen, eben Kajas Air and Fire Essentials , entschieden.
    „Ja,
gell, das finde ich eben auch. Allerdings glaube ich, ist der Name schwierig zu
verstehen, wenn man ihn vorher noch nie gehört hat. Das schließe ich zumindest
aus der Reaktion einiger Kunden, die mich in den letzten Tagen angerufen haben
und erst mal dachten, sie seien falsch verbunden.“
    „Warte
nur, bald kennt landauf landab jeder deinen Namen.“
    Kaja
lachte. „Schön wär‘s! Aber du hast bestimmt nicht nur angerufen, um meine
Ansage zu hören. Was wolltest du denn?“
    Jetzt,
wo es um den eigentlich Grund ihres Anrufs ging, wurde Miri wieder nervös. Also
erhob sie sich von ihrem bequemen Sitzplatz und nahm ihre eingeschränkte
Wanderung durch das kleine Zimmer wieder auf. Chili quittierte die abrupte
Unterbrechung seiner Streicheleinheiten mit einem bedeutungsvollen, einäugigen
Blick in die Richtung seines Frauchens. Nachdem das nicht den gewünschten
Erfolg hatte, schloss er das eine Auge wieder und setzte sein Nickerchen fort.
    Miri
wusste nicht, wo sie anfangen sollte bei allem, was sie auf dem Herzen hatte.
Also sagte sie nur: „Es ist ein wenig kompliziert. Und zu viel, um es am
Telefon zu besprechen. Ich hatte gehofft, dass du und Sierra heute Abend
vielleicht spontan Zeit für ein Drachenschwesterntreffen hättet…“
    „Ach
nein, das ist aber blöd. Heute kann ich nicht. Es ist mein letzter Abend mit
Tim, bevor er für einen ganzen Monat nach Peking verschwindet. Aber vielleicht
kann ich ihm sagen, er soll später…“
    Das
war typisch für Kaja. Immer bereit, alles stehen und liegen zu lassen, dachte
Miri mit einem warmen Gefühl im Herzen. „Nein, nein, genieße deinen Abend mit
deinem Fotografen.“ Froh um ein wenig Ablenkung fragte sie: „Was macht Tim denn
in Peking?“
    „Er
wird rund um Peking und in den Vororten unterwegs sein und versuchen, mit der
Kamera einen Leoparden einzufangen. Was ungefähr so leicht ist, wie einen Geist
zu fotografieren. Zumindest werden sie von den Einheimischen so genannt.“
    „Tim
hat es wohl ein wenig mit den Geistertieren. Erst Geisterbären, dann
Geisterleoparden. Sind denn die Leoparden auch weiß wie die Geisterbären aus
Kanada oder gibt es für den Namen einen anderen Hintergrund? Und wie kommt er
darauf, dass die ausgerechnet in der Großstadt zu finden sind?“
    „Das
ist eine lange Geschichte. Kurz auf den Punkt gebracht werden sie Geister
genannt, weil sie sehr scheu, sehr vorsichtig und sehr schlau sind und es so
schaffen, dass sie praktisch immer unentdeckt bleiben. Der Unsichtbarkeit zum
Trotz steht die Theorie im Raum, dass sich die Leoparden zu Kulturfolgern
entwickeln. Vergleichbar mit dem Fuchs bei uns. Oder den Wildschweinen in
England. Und darüber sollen wohl Daten erhoben werden. Statistisch und fotografisch.“
    „Im
Ernst? Klingt ja wieder einmal extrem spannend.“ Miri war angemessen
beeindruckt und stellte sich bereits vor, wie sich ein Leopard in ihrem Garten
häuslich einrichtete. Nicht, dass sie einen Garten hätte. Oder in Asien wohnte.
Trotzdem.
    „Ist
es auch. Aber ich bezweifle, dass er viel Glück haben wird. Auch ihm werden
sich die Leoparden nicht einfach präsentieren. Und Peking hat kontinentales
Klima. Sprich, es ist tendenziell saukalt im Dezember. Vermutlich muss er
nächsten Frühling oder Herbst nochmal hin. Aber es ist sicher gut, wenn er
jetzt erste Kontakte knüpfen und die Gegend auskundschaften kann.“
    Miri
freute sich, dass Kaja so locker über Tims häufige Reisen sprach.
Offensichtlich hatte sie ihre Verlassenheitsängste durch Vertrauen in Tim
ersetzt. Sie war froh, dass die beiden zusammengefunden hatten und sich
gegenseitig gut taten. Es gab ihr immer Zuversicht in Bezug auf ihre eigenen,
hoffentlich noch kommenden Beziehungen, wenn sie ein Paar traf, bei dem das so
war.
    „Wer
weiß, mit welchen Schätzen er nach Hause kommt.“
    „Ja,
wer weiß“, stimmte ihr ihre Freundin zu. „Aber jetzt zu dir. Würde es bei dir
auch morgen gehen? Wir könnten hier bei mir zu Mittag essen. Das ist auch die
Tageszeit, um die Sierra sich am ehesten vom Hof loseisen kann.“
    „Klar,
Mittagessen klingt gut. Dann bekommt mein klappriger Fiesta wenigstens wieder
einmal ein wenig Auslauf. So um halb eins? Ich versuche Sierra zu erreichen.
Und zu überreden, tatsächlich auch zu kommen.“ Sie runzelte die Stirn. Wenn
Kaja und
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