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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3
Autoren: Alan Dean Foster
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durfte nicht toleriert werden. Aber die Bwyl waren, wenn auch eine in vielen Stöcken lebende Gemeinschaft, nur von geringer Zahl. Sie konnten die Ratsversammlungen nicht in angemessenem Umfang beeinflussen. Es gab viele, die mit den Zielen der Bwyl sympathisierten, allerdings davor zurückschreckten, ihre Grundsätze öffentlich zu äußern. Die Unterstützung für die Bwyl war breit, aber doch eher diffus.
    Das jedoch spielte keine Rolle mehr. Sie durften nicht länger warten. Jetzt schon wurden auf wichtigen politischen Ebenen des Stocks Gespräche geführt mit dem Ziel, der Allianz mit den Menschen eine neue Form zu geben, sie enger zu gestalten. Zwar war es zu solchen Gesprächsversuchen seit dem Ende des Homanx-Pitar-Krieges immer mal wieder gekommen, in letzter Zeit aber hatte der Ton dieser Gespräche in gewisser Weise an Dringlichkeit gewonnen. Wichtige Eints, die davon überzeugt waren, man könne sich die Menschheit als Bollwerk gegen die Abenteuerlust der AAnn zu Nutze machen, hatten auf mehr als Gespräche gedrängt. Bedauerlicherweise trafen ihre Vorschläge auf verständnisvolle Hörorgane unter verräterischen Mitgliedern der unteren Ratsversammlungen. Drohend schien die Zeit heraufzuziehen, da aus Dialog Handeln werden sollte und daraus wiederum vollendete Tatsachen. Um des Stocks willen musste das verhindert werden!
    Das war der Grund, weshalb die Bwyl das Treffen auf Willow-Wane anberaumt hatten. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft standen nicht allein für ihre Sache ein. Es gab zwei andere stockübergreifende Gesellschaften, die zu mehr als einer Gelegenheit klar gemacht hatten, in dieser Angelegenheit ähnlich zu denken. Repräsentanten der S!k und der Abra waren nur ein paar Tage zuvor auf Willow-Wane eingetroffen, um an der entscheidenden Debatte teilzunehmen.
    Nun versammelten sich die Zwillingsacht am Ufer des Flusses Niivuodd, freundlich miteinander plaudernd. Für Vorbeigehende würden sie wie eine Gruppe von Kollegen wirken, die nach getaner Arbeit den Feierabend genossen. Sie hatten Essen und Getränke dabei, summten vergnügt und sprachen über Belanglosigkeiten. Aber was sie im Sinn hatten, war sehr viel ernster als ein unbekümmerter nachmittäglicher Zeitvertreib. Sie hatten sich nicht unter Willow-Wanes sengender Sonne getroffen, um sich eine schöne Zeit zu machen.
    Nachdem sich alle am Flussufer versammelt und sich in einem Halbkreis niedergelassen hatten, sodass jeder sowohl auf das Wasser blicken wie jeden der anderen Anwesenden anschauen konnte, und nachdem sichergestellt war, dass keine Streife der Ordnungshüter, im höchsten Rang oder auch einer niedrigeren Klassifizierung, in der näheren Umgebung patrouillierte, hob Tunborelarba von den Abra Ruhe gebietend alle vier Hände und schickte sich an, die feierliche Zusammenkunft mit einem kampflustigen, wenn nicht geradezu martialischen Lobgesang auf die Tugenden des Großen Stocks zu eröffnen. Seine feinsinnig gesetzten Worte und Pfiffe schlugen alle in ihren Bann, die Besucher von fernen Welten nicht anders als die resoluten Gastgeber von Willow-Wane.
    Dann erhob sich Beskodnebwyl von den Bwyl auf seine vier Echtbeine und trug vor, was sie alle dachten. Ein Schwarm silberner Taiax flog hoch über ihren Köpfen über sie hinweg, stieg in den Himmel und tauchte wieder hinab, zog eine Schleife nach der anderen, um vereint nach den kleineren Gliederfüßern zu jagen, die die feucht-heiße Nachmittagsluft erfüllten. Ihr gelassenes ke-uk, chüt-chitt, ke-uk-uk konnte den Fluss der Worte eines derart charismatischen Redners nicht stören.
    »Wir haben uns hier zusammengefunden, weil wir uns in einem einig sind: Alles, was tiefer geht als die überlieferten höflichen und formalen Beziehungen, die zwischen empfindungsfähigen Geschöpfen unterschiedlicher Spezies existieren, ist eine Abscheulichkeit, die nicht toleriert werden darf.« Antennen und glitzernde Facettenaugen richteten sich aufmerksam in seine Richtung aus. Im hinteren Teil der Gruppe zogen sich die Legeröhren einer jungen ebenso fanatisierten wie attraktiven S!k-Weiblichen als Reaktion auf die Eindringlichkeit zusammen, mit der der Bwyl seine Worte setzte.
    »Es gibt da einige in den Stöcken unterschiedlicher mit Gängen bewohnbar gemachter Welten, die davon überzeugt sind, dass eine engere Bindung an diese Menschen geschmiedet werden kann. Diese Narren verharren im Hort der Selbsttäuschung! Die Zweibeiner sind zu verschieden von uns - nicht allein von ihrem
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