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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett
Autoren: Unknown
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was denn?«
    Ivania: »Von fica natürlich.«
    Er: »Ja, das ist klar, aber was heißt das?«
    Ivania: »Das ist ein Slangausdruck.«
    Er: »Slang für was?«
    Ivania: »Für... für Scheide, Vagina.«
    Er: »Oooooh... Fica, fica, fica.«
    Ivania: »Still! Die können uns hören.« (Sie trinkt einen Schluck Campari.) »Was heißt das auf Schwedisch?«
    Er: »Fitta.«
    Ivania: »Fiiita.«
    Er: »Nein, fitta, Tttt...fitta.«
    Ivania: »Fiitta.«
    Er: »Ja, so ungefähr. Ich weiß was, wir machen ein Wörterbuch!«
    Er nahm Stift und Papier aus der Tasche und zeichnete eine Tabelle, die sie zusammen ausfüllten:

Schwedisch
Italienisch
Englisch
fitta
    knulla
    kuk
    kåt
Fica
    scopare
    cazzo
cunt
    fuck
    screw
    cock

    Mit kåt (geil) hörten sie auf. Es schien keinen italienischen Ausdruck zu geben, der paßte. Sie wußten auch kein englisches Wort.
    Sie bekam ihren Abbacchio und eine Karaffe Wein. Er legte die Tabelle beiseite und hatte Angst, daß die Stimmung jetzt verschwinden würde.
    Er: »Es ist lustig. Als ich dich das erste Mal sah, wußte ich, daß wir zusammen schlafen würden.«
    Ivania: »Wie konntest du das wissen?«
    Er: »Ich weiß nicht. Ich wußte es einfach.«
    Ivania: »Ich glaube nicht, daß man so etwas wissen kann.«
    Er: »Doch, das kann man.«
    Ivania: »Da bist du also ganz sicher, daß wir vögeln werden.«
    Er: »Ja, das bin ich.«
    Ivania: »Hoffentlich wirst du nicht enttäuscht.«

    »Hoffentlich wirst du nicht enttäuscht.«
    Was meinte sie damit? Daß er nicht enttäuscht werden sollte von der Vögelei, nach der er sich sehnte oder...?
    Er dachte den Gedanken nie zu Ende, wollte nicht oder konnte nicht. Er wurde in Pipers elektronischen Wirbel hineingesogen und empfand plötzlich ein Dabeisein, eine Gemeinschaft, die ihn alles andere vergessen ließ.
    Die Lichtorgel spielte im selben Rhythmus wie die Popband. Die riesenhaften Pop-Bilder der Schmalwand drängten sich ihm auf. Er erlebte es, wie wenn er von enormen Frauenlippen verschluckt werden sollte. Lippenstift, in der Hitze geschmolzen, rann über ihn...aber er entdeckte in einem luftleeren Augenblick, daß es nur Whisky war.
    Gesichter, die manchmal bekannt wirkten, wurden in Pop-op-Wogen an ihn vorübergespült. Der Film erstarrte in einem Stillbild, und er hielt die Hände auf Ivania, spürte Brüste, Bauch und Hintern. Dann zersprang das Bild wieder, explodierte in Gesichtern, Glas, Farben. Und Ivania war verschwunden.
    Er kümmerte sich nicht darum. Parenthesen der Geilheit, in denen alles mit Ivania übereinstimmte, schwächten alles andere ab. An diesem Abend würden sie vögeln, wie nie zuvor jemand gevögelt hatte.
    Mitten auf der flammenden Tanzfläche Pipers, im Zentrum des Elektroorkans, wo die Farbstrahlen in einem Funkenregen zerplatzten, würde ihre Lust freien Lauf haben.
    Ivania: »Hier?«
    Er: »Ja, hier und nicht woanders.«
    Ivania: »Du bist verrückt.«
    Er: »Ich bin verliebt und geil und will vögeln.«
    Ivania: »Ich bin auch verliebt und geil und will vögeln, aber...«
    Er: »Wir können keine Rücksicht nehmen. Knöpf die Bluse
    auf!«
    Ivania: »Da flogen die Knöpfe!«
    Er: »Herrgott, welche Brüste! Riesige, fantastische...Ich spüre sie sogar, wenn ich allein bin.«
    Ivania: »Komm näher...ich will dich spüren. Hieß es Kuuuk? «
    Er: »Kuk — Schwanz.«
    Ivania: »Deinen Kuk...Ich werde ihn ganz vorsichtig herausnehmen. Sieht es jemand, wenn ich mich bücke und ihn in den Mund nehme?«
    Er: »Was kümmert uns das. Ja, so...umfaß mit der anderen Hand den Sack...und die Zunge an der Kante des Kopfes lang...ja, ja...fest mit den Lippen...Lippen...komm, warte, komm...Ich will dich jetzt anfassen...warte, sonst...«
    Ivania: »Warst du im Kommen?«
    Er: »Beinahe. Hier sind so viele Gefühle angestaut.«
    Ivania: »Heute abend wollen wir alles auflösen.«
    Er: »Alles. Nur wir existieren.«
    Ivania: »Zieh mich aus! Ich will nackt sein.«
    Er fummelte den Gürtel auf, zog den Reißverschluß herunter, und der Rock legte sich um ihre Füße. Sie stieg aus dem Rock, schleuderte die Schuhe von den Füßen und stand in Spitzenschlüpfern und offener Bluse vor ihm.
    Die Scheinwerfer drehten sich und schufen eigenartige
    Flecke aus pulsierendem Rot, Grün, Violett und Blau unter ihren Brüsten und im Nabel.
    In den Lautsprechern donnerte die ganze Zeit Musik.
    Mit gespreizten Beinen wiegte sie sich hin und her, das Farbfeld änderte ununterbrochen seine Form, löste sich manchmal auf, nur um in neuen
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