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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon
Autoren: Anonymus
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gegen ihren Rücken wie noch eine Sekunde zuvor. Dann spürte sie eine Schuhspitze, die ihr in den Hintern trat. Es war offensichtlich, dass die Hauptwucht des Trittes und der größte Teil des Stiefels Swann von hinten zwischen den Beinen erwischt hatte. Genau in die Testikel. Dort, wo sie ihn erst kurz zuvor mit der zerbrochenen Lampe verletzt hatte. Sie hörte, wie er schmerzerfüllt aufstöhnte und sie ganz freigab, als er in die Knie sank. Was auch immer die Ursache für Swanns Unbehagen war, Kacy benötigte keine zweite Aufforderung und nutzte die Gelegenheit, um sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, weg aus seiner Reichweite.
    Hinter Swann stand ein furchterregend aussehender Vampir, der in diesem Moment zu einem zweiten Tritt ausholte. Furchterregend für die meisten gewöhnlichen Leute vielleicht, doch nicht für Kacy. Es war Dante, immer noch erkennbar, auch wenn er sich in eine ausgewachsene Kreatur der Nacht verwandelt hatte. Noch während Swann sich am Taxi um Halt bemühte, landete Dantes Stiefel ein weiteres Mal in den zerschnittenen, dick geschwollenen Eiern des unglückseligen Agenten. Swann trug Jeans und darunter Boxershorts, doch sie waren nicht aus Eisen, und als Folge erlebte er die Tritte, als hätte er überhaupt nichts angehabt. Instinktiv nahm er die Hände nach unten, um die rasch anschwellende, heftig blutende Gegend zwischen seinen Beinen zu schützen, während er zugleich sein Bestes tat, sich nicht zu übergeben. Dann sah er voller Entsetzen, wie eine Hand durch eine schmale Lücke zwischen seinem rechten Arm und seiner Brust griff. Die Hand riss Swanns Pistole aus dem Schulterhalfter.
    »Scheiße!« war das letzte Wort, das er auszustoßen imstande war, doch es ging unter im Prasseln des Regens und im Rauschen des Sturms. Was man von dem Pistolenschuss nicht sagen konnte, der eine Sekunde später folgte. Er war laut genug, dass jeder in einem Umkreis von einem Kilometer ihn hören konnte.
    Kacy wandte den Blick ab, doch es war ein klein wenig zu spät. Als Folge bekam sie mit, wie Swanns Gehirn durch seine Stirn davonflog und auf die Hintertür des Taxis spritzte, von wo aus es langsam herabrutschte und im Gully landete. Der Regen wusch das Blut so schnell ab, wie es aus der klaffenden Wunde in Swanns Kopf strömte.
    Die dunkeläugige Gestalt des Vampirs, zu dem Dante geworden war, starrte auf den Leichnam hinab, außerstande, seinen Abscheu angesichts dessen zu verbergen, was der Agent der Frau anzutun gedacht hatte, die er liebte.
    Für Kacy war der Anblick ihres Geliebten über dem durchnässten Toten, der geplant hatte, sie zu vergewaltigen und anschließend zu töten, ein überwältigendes Erlebnis. Sie war außerstande, das Hochgefühl zu verbergen, das sich in ihr ausbreitete. All das Entsetzen und die Angst der vergangenen Minuten wurden schneller davongespült als das Blut des toten Swann.
    »Baby, ich liebe dich!«, kreischte sie und streckte die Arme nach ihrem zurückgekehrten Helden aus. Zu ihrem Schrecken sprang Dante zurück.
    »Bleib weg von mir!«, fauchte er mit einer grauenvollen Stimme. »Ich bin kein Mensch mehr. Komm mir nicht zu nah, hörst du? Ich bring dich um, ich weiß es. Ich kann gar nicht anders.«
    »Was?«, kreischte Kacy und setzte ihm nach in einem verzweifelten letzten Versuch, ihn zu berühren. Er wich erneut vor ihr zurück.
    »Ich meine es ernst, Kacy. Bleib weg. Ich spüre einen unwiderstehlichen Drang, dich zu beißen. Ich mache keine Witze. Ich dürste nach deinem Blut. Bleib einfach stehen, wo du bist, okay? Peto hat dieses Auge des Mondes. Ich besorg es mir und ich denke, es macht mich wieder normal. Danach kannst du mich meinetwegen umarmen, solange du willst. Aber bis dahin musst du dich zurückhalten, okay?«
    »Ist Peto auch hier?«, fragte Kacy.
    »Ja. Im Hotel. Er hat den Lift genommen, und ich bin die Treppe raufgerannt, um dich zu finden.«
    »Hatte er auch so eine Polizeiuniform an wie du?«
    »Ja. Hast du ihn gesehen?«
    Kacy nickte traurig. »Alles, bis auf seinen Kopf.«
    »Was sagst du da?«
    »Er war in der Lobby, aber sein Kopf … er war weg. Überall war Blut. Die Leute sind verrückt vor Angst.«
    »Scheiße!« Dante wandte sich um und rannte die Treppe hinauf, durch die Türen und in die Lobby des Hotels, wo er sogleich mit eigenen Augen sah, was Kacy beschrieben hatte. Petos lebloser Leichnam blutete immer noch den Teppich voll aus dem grausigen Stumpf, wo sein Kopf auf dem Hals gesessen hatte. Der blaue Stein
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