Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen
Autoren: Guillaume Prevost
Vom Netzwerk:
der Schrift seines Vaters, wie ein Merkzettel oder eine Art Einkaufsliste:
MERWOSER = O
CALIF AE-HAKIM, 1010
$ 1 000 000!
XERXES, 484 V. CHR.
EANGE HER, ABER DER URSPRUNG
ÖFFNET DEN WEG
v. = o
IZMIT, UM 1400 ? ISPAHAN, 1386
    Dann, weiter unten, doppelt unterstrichen:
BRAN
    Bran, das Schloss von Vlad Tepes! Also war sein Vater tatsächlich dorthin aufgebrochen! Und sogar freiwillig, wie es schien. Immerhin hatte er sich die Mühe gemacht, sein Ziel in diesem Notizbuch aufzuschreiben! Sam zitterte vor Aufregung. Wieder und wieder überflog er die wenigen Zeilen. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um vielleicht eine versteckte Bedeutung herauszulesen. Es konnte eine verschlüsselte Nachricht sein oder die einzelnen Schritte undurchsichtiger Nachforschungen, schnell und zusammenhanglos zu Papier gebracht. Jahreszahlen, fremd klingende Namen, Zahlen . . . Doch sosehr er sich auch das Hirn zermarterte, er kam zu keinem Ergebnis.
    »Also, Papa«, stöhnte er schließlich entnervt, »könntest du dich nicht ausnahmsweise mal etwas klarer ausdrücken?«
    »Führst du jetzt schon Selbstgespräche?«, vernahm er eine vertraute Stimme hinter sich.
    Sam fuhr hoch: »Lili! Du . . . warst die ganze Zeit da?«
    »Wir haben eine Verabredung, schon vergessen? Es ist schon elf, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest!«
    »Elf, ach ja! Ich war so in meine Gedanken versunken und ... Bist du auch sicher, dass dir niemand gefolgt ist?«
    »Ich bin vom Garten aus durchs Fenster geklettert, wie es in deiner Mail stand. Was machst du eigentlich für ein Gesicht? Doch nicht etwa, weil du es auf die Titelseite der Zeitung geschafft hast?«
    Sie hielt ihm den Tribune, das lokale Käseblatt von Saint Mary, unter die Nase, das sie mindestens achtmal gefaltet hatte, damit es in die Tasche ihrer Jeans passte. Eine fette Schlagzeile prangte auf der Titelseite: Rätselhafter Raub im Stadtmuseum. Sam überflog den Artikel, in dem nichts stand, was er nicht sowieso schon wusste, und zu seiner großen Erleichterung wurde sein Handy mit keinem Wort erwähnt. Vielleicht war es bei dem Kampf in irgendeinen dunklen Winkel gerutscht und deshalb nicht gefunden worden? »Über das Motiv ist immer noch nichts bekannt«, schloss der Verfasser des Artikels. »Der oder die Einbrecher sind ein großes Risiko eingegangen, um schließlich nur ein paar wertlose Münzen zu erbeuten.«
    »Für einen Schreiberling vom Tribune sind sie vielleicht wertlos«, brummte Sam.
    »Also, Sammy, kann ich jetzt deine Version hören?«
    Sie machten es sich auf einem der Sofas bequem, die den Kunden der Buchhandlung Faulkner – wenn sie sich durch ein Wunder hierherverirrten! – das Gefühl vermitteln sollten, sich in einem privaten Wohnzimmer zu befinden, und Samuel berichtete haarklein, was er in den vergangenen zwölf Stunden erlebt hatte. Seine Cousine hörte aufmerksam zu und nickte ernst, als er zum Schluss kam.
    »Und hast du eine Idee, wer das gewesen sein könnte?«
    »Ich . .. ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich habe da so eine Theorie.«
    »Eine Theorie?«
    »Na ja . . . Du erinnerst dich doch noch an das, was wir über diese Ausgrabungen vor zwanzig Jahren in Ägypten herausgefunden haben, als mein Vater den Stein zum ersten Mal gesehen haben muss? Es gab da noch einen anderen Praktikanten in seinem Alter, der bei den Ausgrabungen an Setnis Grab geholfen hat. Soweit ich weiß, war dieser Praktikant damals auch aus unerfindlichen Gründen mehrere Tage verschwunden.«
    »Ja, und?«
    »Ich bin sicher, dass dieser Typ und mein Vater gemeinsam auf den Sonnenstein gestoßen sind und dass sie ihn auch beide benutzt haben.« »Das war vor zwanzig Jahren . . .«
    »Ja, aber als mein Vater vor drei Wochen verschwunden ist, war hier auf seinem Anrufbeantworter in der Buchhandlung eine merkwürdige Nachricht. Eine metallische Stimme, die beinahe wie absichtlich verzerrt klang: >Allan? Allan, hörst du mich? Stell dich nicht so idiotisch an! Allan, antworte, zum Teufel !< Und dann, als niemand abnahm: >Okay, ich wollte dich nur warnen.< Es klang wie eine Drohung.«
    »Und was schließt du daraus?«
    »Dass dieser besagte Mann meinen Vater dringend sprechen wollte, und sicher nicht, um ihm einen Staubsauger oder eine Lebensversicherung anzudrehen. Außerdem hat er ihn geduzt. . .«
    »Du meinst, es könnte dieser mysteriöse Praktikant aus Ägypten sein, der jetzt wieder aufgetaucht ist?«
    »Es ist nur eine Vermutung, das habe ich dir ja gesagt, aber eine bessere
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher