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Philby: Porträt des Spions als junger Mann (German Edition)

Philby: Porträt des Spions als junger Mann (German Edition)

Titel: Philby: Porträt des Spions als junger Mann (German Edition)
Autoren: Robert Littell
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Die Hauptpersonen dieser Geschichte
    Jelena Modinskaja, Analytikerin des sowjetischen Geheimdienstes, die damit beauftragt wurde, die Akten über den Engländer zu prüfen, Fallnummer 5581 der Hauptverwaltung für Staatssicherheit des NKWD.
     
    Litzi Friedmann, ungarischstämmige kommunistische Aktivistin und Agentin der Moskauer Zentrale, lebte in Wien, als der österreichische Kanzler Dollfuß 1934 Sozialdemokraten und Kommunisten ausschaltete.
     
    Harold Adrian Russell Philby, Marxist und Absolvent der Universität Cambridge. »Kim«, wie er nach Kiplings legendärem Spion genannt wurde, kam 1933 nach Wien und suchte nach einem Abenteuer, nach etwas, an das er glauben konnte, nach Kameradschaft, Zuneigung, Liebe und Sex.
     
    Guy Burgess, Kims brillanter, unkonventioneller linker Kommilitone vom Trinity College in Cambridge, dem es ein ungemeines Vergnügen war, seine Homosexualität zur Schau zu stellen.
     
    Teodor Stepanowitsch Mali, der Vertreter der Moskauer Zentrale in London, der (unter dem Pseudonym »Otto«) den Engländer rekrutierte und ihm somit eine Alternative dazu aufzeigte, analphabetischen Bergarbeitern die Schlagzeilen des
Daily Worker
zuzurufen …
     
    Miss Evelyn Sinclair, die ledige Tochter des Admirals, die wusste, wo die toten Briefkästen ihres Vaters zu finden waren, und als das institutionelle Gedächtnis des Geheimdienstes Ihrer Majestät galt.
     
    Harry St John Bridger Philby, Kim Philbys exzentrischer Vater, »der Haddsch« genannt, den es in die arabische Welt zog und der zum Islam konvertierte, mit seinen alten Schulfreunden in London jedoch in Kontakt blieb.
     
    Frances Doble, von ihren Freunden »Bunny« genannt, eine kanadische Film- und Theaterschauspielerin, Hauptdarstellerin in Noël Cowards
Sirocco.
Zu wirklich großer Form lief sie allerdings bei den Champagnerfeiern
nach
den Vorstellungen auf. Sie war eine glühende Royalistin, die im Spanischen Bürgerkrieg Franco unterstützte, weil sie glaubte, er würde ihrem Freund, dem im Exil lebenden König Alfonso, zurück auf den Thron verhelfen.
     
    Miss Majorie Maxse, altgediente Anwerberin des Auslandsgeheimdienstes Ihrer Majestät und Jungfer in ihren Siebzigern, die auf den Fingern pfiff, wenn es darum ging, schnell ein Taxi herbeizurufen, und beunruhigend direkt war, wenn sie einem prospektiven Spion auf den Zahn fühlen wollte.
     
    Anatoli Gorski, der Mann des sowjetischen Volkskommissariats des Inneren in London, der Otto nachfolgte und die Cambridger Agenten führte, darunter auch Kim Philby.

Prolog
    Moskau im August 1938:
Teodor Stepanowitsch Mali wird eine letzte Zigarette verwehrt
    Also: Das J von J. Modinskaja auf meinem Namensschild steht für Jelena. So hieß auch meine verstorbene Großmutter mütterlicherseits, die eine der ersten weiblichen Kommissarinnen der glorreichen Roten Armee zu Zeiten der Revolution war. Ich bin dreiunddreißig Jahre alt. Bis ich vor Kurzem als Analytikerin zum Geheimdienst versetzt wurde, habe ich als Rechercheassistentin in der Hauptverwaltung des Volkskommissariats des Inneren gearbeitet, besser bekannt als NKWD. Nein, ich bin noch nicht verheiratet – es sei denn, Sie folgen Oberleutnant Gussakow, der sagt, dass ich mit meiner Arbeit verheiratet bin.
    Ja, ja, Sie sind einer der wenigen, die verstehen, dass es auch für mich eine Qual war. Dass es für den Verurteilten eine war, muss nicht extra gesagt werden (das ist schließlich der Sinn der Sache, oder?), aber ich war bis dahin noch nie dort unten gewesen, wo sie die Landesverräter verhören, geschweige denn, dass ich je selbst einen kurz vor seiner Hinrichtung befragt hätte. Ich habe siebzehn Kartons mit Akten zum Fall Nummer 5581 bekommen (auf jedem von ihnen prangte ein roter »Streng geheim«-Stempel, und darunter stand: »Hauptverwaltung für Staatssicherheit des Rates der Volkskommissare der UdSSR«), und zwar vor fünfeinhalb Wochen, und habe mich seitdem so gut wie jede wache Minute damit beschäftigt: Unmengen auf Kanzleipapier getippte Berichte von oder über den Engländer, Bündel von Telegrammen, die zwischen der Londoner Residentur und der Moskauer Zentrale ausgetauscht worden waren, nach Monaten sortiert und von dicken Gummibändern zusammengehalten, und natürlich auch die Einschätzungen der Vertrauenswürdigkeit des Engländers durch die Analytiker, die vor mir mit dem Fall befasst gewesen waren. Trotz meiner Fünfzehnstundentage am Schreibtisch hatte ich nur etwa zwei Drittel der Dokumente durchsehen
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