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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht
Autoren: Colleen Gleason
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hatte sie auch nicht mitgenommen.
    Sie verließen den Raum schweigend, mit warmem Nacken, und durchquerten das Zimmer mit dem Thron, der beim Eintreffen der Venatoren umgestürzt war. Durch den Vorraum gelangten sie dann nach draußen.
    Victoria bildete die Nachhut. Es geschah, als sie den schmalen Weg nach unten gingen, der zum Abwasserkanal führte. Mit großem Bedauern stellte sie fest, dass sie ohne die Fackeln, die Brim und Michalas trugen, nichts sehen konnte. Außer dem lauten Rauschen des Wassers war nichts zu hören, als sie plötzlich merkte, dass etwas durch die Luft sauste und auf sie herabstieß.
    Ein warmer, menschlicher Körper krachte mit ihr zusammen, und sie verlor das Gleichgewicht.
    Zusammen stürzten sie vom Weg in die Tiefe, auf das Wasser zu, das unter ihnen rauschte.

Kapitel 28
Ein Kampf ist verloren
    S ebastian hörte den Lärm hinter sich. Er drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie die dunkle Gestalt mit Victoria zusammenprallte und dann beide in die Tiefe stürzten.
    »Victoria!«, schrie er auf und setzte den beiden hinterher.
    Es ging nicht so tief nach unten, wie er erwartet hatte – aber der Sturz war immer noch tief genug, um tödlich zu enden, falls man unten auf Felsgestein krachte.
    Er hörte das Platschen der anderen, kurz bevor er selbst ins Wasser fiel, hörte, wie zwei miteinander im Wasser rangen, nach Luft schnappten … aber sehen konnte er nichts. Verdammt! Sie war bereits geschwächt, und der Angriff war für sie überraschend gekommen. Vielleicht hatte sie sich auch den Kopf gestoßen oder war auf den Felsen geschlagen, den er mit dem Bein gestreift hatte.
    Er konnte nichts sehen, aber dafür hören, und so kämpfte er sich gegen die Strömung in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Dabei wusste er nicht, auf was oder wen er zu schwamm, denn noch immer war es sehr düster.
    Wo waren die anderen? Es hatte sonst niemand geschrien, und er hatte auch nicht gehört, dass noch jemand ins Wasser gefallen wäre. Wussten die anderen überhaupt, dass er und Victoria heruntergefallen waren? Die anderen waren ein ganzes Stück weiter vorn gewesen.
    Er tastete im Wasser herum und schließlich waren da Haare, ein Schopf, und im schwachen Lichtschein sah er Victorias weißes Gesicht mit den geschlossenen Augen. Sie bewegte sich nicht, und hastig zog er sie zu sich heran. Auf ihrem Gesicht war etwas Dunkles zu sehen, etwas Dunkles, Klebriges. Oh Gott.
    »Max!«, brüllte er und seine Stimme hallte durch die Dunkelheit. »Brim! Hier unten!«
    Dann prallte ein anderer Körper gegen ihn, aber ehe er etwas sagen konnte – war es nun Pesaro? Brim? Es war kein Platschen zu hören gewesen – wurde er von kräftigen Händen unter Wasser gedrückt. Dann spürte er, wie etwas Scharfes erst seinen Arm und dann sein Bein aufschlitzte. Sein Blut begann ins Wasser zu strömen.
    Über sich hörte er jemand eine Antwort rufen, und es gelang ihm, noch einen Hilfeschrei auszustoßen, während er im stinkenden Wasser kämpfte. Er hatte keine Waffe, die er gegen den Sterblichen mit dem Messer hätte einsetzen können, und spürte aufs Neue den Schmerz an der noch offenen Wunde seines verstümmelten Fingers. Endlich fiel ein Lichtstrahl von oben herab auf das Gesicht des Mannes … und er erkannte ihn.
    Bemis Goodwin. Verflucht möge er sein. Bemis Goodwin.
    Rasende Wut durchfuhr ihn – Wut und Hass auf diesen Mann, der sie ihm nehmen würde. Er hielt Victoria fest, während er weiter gegen den Mann kämpfte, mit ihm im Wasser rang und sie dabei vor dem Messer schützte, das dadurch immer wieder ihn traf. Irgendwann konnte er sie trotzdem nicht mehr halten, sie entglitt ihm und verschwand im Wasser.
    Sebastian stieß wieder einen lauten Schrei aus, wobei er einen ganzen Mund voll Wasser schluckte, als er merkte, dass sich ein Licht vom Rande des Wassers her näherte. Pesaro und Brim. Endlich.
    Er drückte Goodwin unter Wasser und hielt ihn dort, bis der Mann aufhörte, zu treten und mit dem Messer nach ihm zu stechen. Da ließ Sebastian ihn los und stürzte laut platschend durchs Wasser auf den bleichen Fleck zu, den er in der Ferne sah. Endlich hörte er, wie hinter ihm noch jemand ins Wasser sprang. Er hörte Michalas rufen und war kaum in der Lage zu antworten.
    Endlich berührte er wieder etwas Warmes, Menschliches … und dann Haare. Sebastian zog und spürte, wie sie auf ihn zukam. Sie bewegte sich nicht und atmete auch nicht mehr. Er zog sie mit sich an die Kanalkante, wobei er
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