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Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Titel: Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)
Autoren: Jordan Bay
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wer weiß wie vielen Jahren jede Nacht tat und übte, schien ihr durchaus Sorgen zu bereiten.
    Er selbst sehnte die Konfrontation herbei, musste allerdings nur mit seinem Schwert auskommen. Den Bumerang hatte er gestern in dem Gerangel und seinem Todeskampf verloren. Hoffentlich würde er den heute wiederfinden.
    „Wie lange noch?“, fragte sie hinter seinem Rücken.
    „Anderthalb Minuten.“ Damit sprang Brix von der Couch und stellte den Fernseher aus, ging zu ihr herum und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Sofarücken. „Nervös, weil du gleich in meinen Armen liegen wirst?“
    Das brachte sie aus dem Konzept. Die Akkadia hielt in ihren fahrigen Bewegungen inne und sah ihn an. „Wie bitte?“
    „Die Teleportation. Da du nicht weißt, wo genau wir hin wollen, werde ich dich notgedrungen bringen müssen.“
    „Ich dachte, wir laufen“, antwortete sie verwirrt.
    Jetzt war er es, der stockte. „Laufen? Zweihundert Kilometer?“ Sie zuckte mit der Schulter. „Das dauert mindestens vierzig Minuten und kostet wesentlich mehr Kraft als eine Teleportation.“
    „Hmm.“ Dieses nichtssagende Geräusch hatte Ella innerhalb der letzten Stunde ziemlich oft von sich gegeben. „Dann musst du mich eben mitnehmen. Aber zurück können wir ja laufen.“
    So recht schlau wurde er nicht aus ihr. „Meinetwegen. Wenn genug Zeit ist.“
    Das stetige Kribbeln in seinem Inneren wurde schwächer. Die Sonne ging unter. Brix stieß sich von der Couch ab und ging auf seine Akkadia zu, die ihn argwöhnisch musterte. Er streckte eine Hand aus. Nach kurzem Zögern legte sie ihre hinein. Sanft zog er die kleine Schokopraline in seine Arme und konnte den Blick keine Sekunde von ihren warmen Augen lösen. Es war für ihn das erste Mal, dass er jemanden per Teleportation mitnahm. Bei seinen Fähigkeiten würde es genügen, Ella nur irgendwo zu berühren. Aber das schien sie nicht zu wissen, also umschloss er ihren sportlichen Körper so fest, er konnte, und ließ sich viel zu lange Zeit. Brix spürte jede Rundung und jeden Muskel, ihre zarte Haut, die frei von jeglicher Körperbehaarung war. Ihr Duft stieg ihm in die Nase und benebelte seine Sinne. Er hörte ihr Herz, das im Gleichklang mit seinem schlug, fühlte ihre Adern unter der Haut im Takt vibrieren. Der Akkadier wusste, dass er dem Bedürfnis seiner Bestie nicht nachgeben sollte. Aber – verflucht! – er wollte mehr von dieser Frau.
    „Bist du eingeschlafen?“, holte sie ihn aus seinen Gedanken.
    Brix atmete ein, konzentrierte sich und begann, ihre beiden Körper in Goldstaub aufzulösen. Ella drängte sich erschrocken an ihn und presste ihren Kopf gegen seine Brust, als hätte sie Angst, er könnte es vermasseln.
    „Tut nicht weh“, murmelte er, kurz bevor sie vollends verschwanden.
    Nur Sekunden später nahmen die Akkadier am Rand zum ‚Karroun Hill Nature Reserve‘ wieder Gestalt an. Warmer Nachtwind fegte ihnen um die Ohren und wirbelte Sand durch die Luft. Auch nachdem die Teleportation überstanden war, krallte sich Ella an ihm fest.
    „Wir sind da.“
    Sie schaute auf und kniff die Augen vor dem Sand zusammen. „Oh.“ Die Akkadia löste sich von ihm, schüttelte ihre Furcht ab und wurde wieder zur Kriegerin, spähte aufmerksam in die Nacht.
    Brix zog sein Schwert aus der Scheide. „Die Seelenreißer hier draußen sind nicht gerade zurückhaltend. Du solltest vorbereitet sein.“
    Ella warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ich komm schon zurecht.“
    Er verdrehte innerlich die Augen und rannte los, in der Hoffnung, dass sie sich ihm anschließen würde. Immerhin kannte nur er den Weg.
    Brix nahm die gleiche Strecke wie in der Nacht zuvor, als er einen unvorsichtigen Taryk verfolgt hatte, landeinwärts, mitten durch die trockenen Getreidefelder. Doch er wurde das Gefühl nicht los, dass sie bereits beobachtet wurden.
    Eine schweigsame halbe Stunde später erreichten sie die ersten Felsformationen nahe des Salzsees Lake Barlee, der momentan vollkommen trocken lag. Noch immer blieb es ruhig – als würden die Seelenreißer aus irgendeinem Grund abwarten. Brix machte sich nichts vor. Die Taryk wussten, dass Feinde im Anmarsch waren. Doch womöglich stellte eine weibliche Akkadia mehr Abschreckung dar, als Brix allein es sein könnte.
    Er blieb stehen und ließ seinen Blick über die nächtliche Steppenlandschaft schweifen, in der sich trockene Büsche mit Eukalyptusbäumen abwechselten. Der Nachthimmel erstrahlte mit tausenden Sternen und machte Brix
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