Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Titel: Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)
Autoren: Jordan Bay
Vom Netzwerk:
auf, gefolgt von einem Taryk mit gezückter Klinge. Der Akkadier sprang über das Schwert hinweg und zog sein eigenes in der Luft durch den Hals des Seelenreißers, kam elegant wieder auf und rannte weiter.
    „Angeber“, witzelte Ella und brachte ihn zum Grinsen.
    Fünfhundert Meter weiter verlangsamte Brix sein Tempo, um die Umgebung besser beobachten zu können. Sie näherten sich dem Eingang zu dem vermeintlichen Versteck. Auffällig war, dass trotz der zahlreich vorkommenden Insekten absolute Stille herrschte. Als wüssten sie, welchen Teil des Sees sie meiden sollten. Das einzige Geräusch erzeugten seine und Ellas Schritte auf dem trockenen Salzgrund.
    „Ich kann sie spüren“, sagte sie monoton, als gäbe es nichts, dass ihr Angst machen könnte.
    Wenn man als Akkadier die dunkle Aura eines Taryk wahrnahm, musste man davon ausgehen, dass auch die Seelenreißer wussten, wo man sich befand. Brix nickte stumm. Die stinkende Schwärze vibrierte wie eine Drohung durch die Trostlosigkeit der Nacht. Sie wurden erwartet. Fragte sich nur, von wie vielen.
    Je weiter sie kamen, desto intensiver wurde der Geruch von Schwefel und Verwesung. In einiger Entfernung konnte er die dunklen Felsen erkennen, die sich vor dem mit Sternen überzogenen Horizont abzeichneten. Selbst die Hitze schien zuzunehmen. Brix spürte seine Bestie, die wie in einem Käfig auf und ab tigerte, in Erwartung auf die bevorstehende Schlacht. So hoffte Naham zumindest. Er aber versuchte in dem fürchterlichen Gestank nur irgendein Anzeichen auf Menschen wahrzunehmen.
    Und tatsächlich.
    Ganz schwach wehte eine metallische Nuance von Blut zu ihnen herüber.
    „Wir sind richtig“, murmelte er.
    „Ja“, hauchte Ella und zog seinen Blick auf sich. Plötzlich stand ihr die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Sie fieberte dem Ausgang dieser Exkursion ebenso entgegen wie er. „Und sie leben. Noch.“
    Brix erspähte einen sicheren Posten oberhalb der Höhle, nahm seine Akkadia bei der Hand und brachte sie beide innerhalb eines Wimpernschlags dorthin.
    „Verflucht noch mal!“, flüsterte sie aufgebracht, als die Teleportation überstanden war. „Kannst du mich nicht mal vorwarnen?!“
    Er deutete ihr, still zu sein, legte sich auf den Bauch und kroch an den Rand des Felsen, um die Lage auszukundschaften. Unter ihnen wimmelte es von schwarzer Aura, die ihm wie Gift in die Poren kroch und seine Bestie weiter anstachelte. Ella kam neben ihn gerobbt und fletschte die kleinen Fänge, was er irgendwie niedlich fand. Ihre Klauen gruben sich in die Erde und ihr Herzschlag wurde hörbar schneller. Die Sinne beider Akkadier waren derart sensibilisiert, dass Brix nicht ausschließen konnte, einer möglichen Verwandlung bevorzustehen. In dieser Höhle musste es mehr geben, als nur ein paar Taryk, wenn die akkadischen Bestien so blutrünstig reagierten. Nur sehen konnte er bislang keinen von ihnen. Aber der Geruch nach menschlichem Blut wurde stärker.
    Jemand schrie.
    Ella sprang auf die Füße und Brix zerrte sie mühsam wieder herunter. Sie schenkte ihm ihr bösartigstes Fauchen und er musste sich trotz aller Mordlust davon abhalten, sie zu küssen und auf der Stelle zu nehmen. Er erlag Nahams Gefühlen für diese Akkadia schneller, als ihm lieb war.
    Mit zusammengebissenen Zähnen konzentrierte er sich auf das Hier und Jetzt und löste sich vor ihren Augen soweit auf, dass er nur noch als Schatten zu erkennen war. Sie nickte grimmig und machte es ihm nach. Vorsichtig ließen sie sich rechts und links des Höhleneingangs hinunter und tasteten sich Schritt für Schritt in die Dunkelheit. Brix wartete jeden Moment darauf, dass die Seelenreißer bemerkten, wie nah sie beide kamen. Er selbst wusste, dass sich die Taryk in unmittelbarer Nähe befanden. Doch er konnte genauso wenig wie sie bestimmen, wo exakt der Feind lauerte.
    Ella befand sich auf der anderen Seite der Höhlenwand und schlich langsam und vollkommen geräuschlos vorwärts. Nicht einmal sie konnte er sehen, nur ihr Seelenband spüren.
    Plötzlich hallte ein Kratzen durch die Stille. Brix spähte angestrengt in die Finsternis. Der Nachteil an dieser Art der Fortbewegung war, dass man nicht mit den Augen der Bestie sehen konnte. Er glitt so wachsam vorwärts, dass er seinen eigenen Pulsschlag in den Ohren rauschen hörte. Doch dann geschah etwas, das Brix’ Bestie jegliche Beherrschung abverlangte.
    Noch bevor der Akkadier sie hören konnte, spürte er die Anwesenheit der Königin, die sich tief in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher