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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition)
Autoren: Swantje Berndt
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Das Denken fiel ihr massiv schwer. Sprach er von ihr, wenn er mit diesem anerkennenden To n fall Weib sagte? Er musste sie verwechseln. Vielleicht lag noch eine andere unter dem Bett und hatte sich nur noch nicht aus ihrem Kater-Schlaf g e traut.
    Sie war noch nie über irgendjemanden hergefallen. Und über einen Arbeitskollegen schon gar nicht. Aber bis jetzt hatte sie auch noch nie das tiefe und dringende Bedürfnis verspürt, sich einer Traumstimme hemmungslos hinzugeben, beziehung s weise dem dazu passenden Mann. In ihrer Fantasie glitten seine Hände wi e der über ihren Körper.
    „Was machst du da?“ Dirk zog die Decke weg. „Streichelst du dich?“
    „Nein. Schmeiß mir das Shirt rüber.“
    Wenn sie den Tag heute mit Anstand und Würde überstehen wollte, musste sie sich unbedingt von diesem Traum befreien. Dirk wühlte in dem Kleiderhaufen auf der Sesse l lehne. „Das Rote oder das hier mit den komischen Gi r landen?“
    „Das Grüne. Drei Schichten tiefer.“
    Der halbe Stapel fiel auf den Boden.
    „Das hier? Da steckt noch irgendwas anderes drin.“
    „Ein Top. Ist okay, her damit.“ Bevor sie duschen würde, musste sie wenig s tens einen Kaffee trinken. „Wenn ich heute bei der Arbeit erfahre, dass du es warst, der mich abg e füllt hat, bist du dran.“
    Dirk lachte.
    „Ich meine es ernst. Das verzeihe ich dir in hundert Jahren nicht.“
    „Dann sei nicht erschüttert von dem, was du hören wirst.“
    Es gab nur eine Sache in ihrem Leben, die erschütternd war. Ihre Brüder. Doch von deren wahrer Exi s tenz wusste niemand außer ihresgleichen.
    „Was werde ich denn hören?“ Wenn sie die Details erfuhr, konnte sie wenigstens kon tern, wenn ihr Bo später Vorhaltungen machen würde.
    „Dass du maulig angekommen bist und mit deiner Ätzlaune fast Bos Fete geschmissen hast.“ Seine wasserblauen Augen sahen sie vorwurfsvoll an. „Mann, warst du schlecht drauf. Dabei hatte sich Bo so eine Mühe gemacht. All die leckeren Kanapees, mein Sushi, die Cocktails.“
    „Diese Laune ist nichts Neues.“ Gestern war ein übler Tag gewesen. Sie hatte mit Mar cel gestritten, was nie vorkam, da Lieblingsbrüder nicht zum Streiten da waren, hatte vor Kopfschmerzen gewimmert und schlecht war ihr auch gewesen. Sie war nur auf die Fete gegangen, weil sie es allein mit sich und ihrem Elend nicht au s gehalten hatte .
    Dirk leckte sich grinsend die Unterlippe. „Plötzlich bist du abgegangen wie eine Rak e te.“
    Nina schluckte. „Bei Bo?“
    „Du hast mir über den Rücken gekratzt, mich in die Lippe gebissen und irre kehlige Laute ausgestoßen.“ Zum Beweis drehte er ihr seinen Rücken zu. Rote Striemen und dazu ein sattes Katergrinsen im Gesicht. „Die erste Attacke hast du im Fahrstuhl gesta r tet. Wir haben es kaum in deine Wohnung geschafft.“
    Nina verschwand unter der Bettdecke. Wieso wusste Dirk alles und sie hätte im Mo ment nicht einmal ihren schlichten Namen buchstabieren können? Es musste am Alko hol gelegen haben. Sie trank sonst nie.
    Von außerhalb der Decke drang Dirks Lachen zu ihr. „Komm schon, Süße. Schäm dich nicht. Es gibt keinen Grund.“
    „Dann war es schön?“ Wenn sie sich nur erinnern könnte.
    Dirk hockte sich vor sie, zog die Decke noch etwas weiter runter. „Schön, fragst du?“
    „Na ja, du wirkst so zufrieden.“
    „Oh Nina.“ Er küsste sie auf die Wange und verkniff sich auch ein mitleidiges Tät scheln nicht. „Vielleicht fällt ’ s dir ein, wenn dein Kopf wieder klar ist. Sollten wir auf j e den Fall wiederholen.“ Sein Blick ruhte auf ihrem unausg e schlafenen Mund, der sich nach einer Zahnbürste zu sehen begann. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du …“
    „Was konnte st du nicht wissen?“
    „Dass du so, wie soll ich sagen? So lecker bist! Ein echtes Häppchen! Es macht Spaß, dich zu genießen.“
    „So hat es, glaub ich, noch keiner ausgedrückt.“
    Er lachte etwas zu laut, was ihre Kopfschmerzen verstärkte.
    „Ich denke immer ans Essen. Muss an der Arbeit liegen.“ Schon an der Tür a n gekom men, drehte er sich noch einmal um. „Mach dir wegen des Kaffees keine G e danken. Ich komm auch ohne klar. Und übrigens, du übernimmst nachher meine Schicht. Nicht ver gessen.“
    „Wie bitte?“ Nina fixierte die verschwommenen Zeiger ihres Weckers. „Das ist in drei Stunden.“
    „Na dann …“ Dirk zwinkerte ihr zu und legte grüßend den Finger an die Stirn. „Sieh mal zu, dass du bis dahin startklar bist.“
    Die Tür fiel ins
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