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Das Biest aus den Alpen

Das Biest aus den Alpen

Titel: Das Biest aus den Alpen
Autoren: Stefan Wolf
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zurück, das
Karl und Klößchen gemeinsam bewohnten, und quatschten erst einmal ausgiebig.
    »Der Professor schleicht also
hier in der Gegend herum und benötigt auch noch Werkzeug. Warum?« Gaby schaute
fragend von einem zum anderen. »Nach Urlaub sieht mir das nicht aus.«
    Tim ließ sich nach hinten aufs
Bett fallen und starrte Löcher in die Luft. »Lasst uns methodisch vorgehen«,
schlug er vor. »Was war das Erste, was uns an ihm auffiel?«
    »Dass er so zerlumpt daherkommt
und nicht gerade ein Sympathieträger ist«, antwortete Gaby.
    »Aber warum verhält er sich so
abweisend?« Klößchen war viel zu träge für anstrengende Kopfarbeit. Der Magen
des unermüdlichen Futterverwerters verlangte alle Energie.
    »Überlegt doch mal. Vielleicht
kommt ihr dann drauf«, drängte Karl.
    »Ich habe gerade keine Lösung,
aber ich bewundere das Problem.« Klößchen schloss gelangweilt die Augen.
    »Was meinst du, Computer?«,
fragte Tim.
    »Denkt doch mal an unsere
Begegnung im Museum. Ich sehe ein aufgeschlagenes Buch. Und da...«
    »...taucht plötzlich der liebe
Professor wie aus dem Nichts auf und meckert uns an. Weiß der liebe Gott,
warum«, vollendete Gaby den Satz und schlug die Beine übereinander. Oskar, der
es sich zwischen den Füßen seines Frauchens gemütlich gemacht hatte, bellte
empört.
    »Dann darfst du mich ab heute
Gott nennen. Ich weiß nämlich, warum.« Karl schaute die Freunde erwartungsvoll
an. »Wir sollten das Buch nicht sehen. Deshalb hat der Professor es an sich
gerissen und versucht, uns abzuwimmeln.«
    Gaby und Karl klatschten sich
so laut ab, dass Klößchen erschrocken hochfuhr. Er hatte ein wenig vor sich
hingedöst.
    »Sonnenklar! Nachdem du das
Buch entdeckt hattest, sauste unser lieber Herr Professor aus seinem Versteck
hervor.«
    »Hast du denn erkennen können,
was auf der Karte zu sehen war?«, fragte Tim. »War es eine Landkarte?«
    »Es schien sich eher um den
Plan einer Burganlage zu handeln.«
    Tim überlegte. »Vielleicht aus
dieser Gegend?«
    Karl, der Chefdenker, stand
mitten im Zimmer und rückte seine Brille zurecht. »Zunächst mal sollten wir
versuchen, das Buch zu finden, das ich auf dem Tisch gesehen habe. Die Hast,
mit der Professor Corvinus es an sich riss, lässt darauf schließen, dass es
wirklich einen Hinweis enthält, der für ihn von Interesse ist.«
    Tim sprang vom Bett auf. »Dann
ist klar, was wir tun müssen!«
     
    Den Rest des Tages verbrachten
sie zwischen staubigen Regalen.
    »Was gefunden?« Diesen Satz
hörte man immer wieder.
    »Nö, ich nicht.« Diesen auch.
    Stöhnend stellte Gaby einen
schweren Band über Burgen in Bayern ins Regal zurück. »Diese Schinken sind
voller Skizzen und Pläne. Woher soll man denn wissen, welcher der richtige
ist?«
    »Woher soll man denn wissen, ob
das Buch überhaupt noch hier ist?«, maulte Klößchen. »Wir wissen, dass er etwas
im Schilde führt. Wozu also das Buch? Wir müssen ihm doch nur
hinterherschleichen...«
    »...und riskieren, dass er uns
entwischt!« Tim war sich sicher, dass sie anders vorgehen mussten. »Um zu
wissen, was er überhaupt vorhat, benötigen wir mehr Informationen. Und das Buch
ist nun mal unser erster Anhaltspunkt.«
    »Hm. Du meinst, es liegt etwas
unter einer Burgruine in der Erde?« Gaby witterte ein Geheimnis. »Vielleicht
hofft er, ein paar Vasen oder Geschirr und Trinkgefäße zu finden.«
    »Oder Waffen. Irgendwas, das er
verscherbeln kann«, meinte Klößchen. »Damit er sich endlich neue Klamotten
kaufen kann.«
    »Wisst ihr, was ich denke?«,
fragte Gaby und legte seufzend einen weiteren Band über die Geschichte des
Landes zur Seite. »Wir sollten etwas systematischer vorgehen. Wir lesen und
lesen, ziehen hier oder da mal ein Buch aus dem Regal, und inzwischen gräbt
Corvinus die ganze Gegend um.«

    »Gaby hat recht«, meinte Karl.
»Also, teilen wir uns auf.«
    »Mir fällt noch etwas Wichtiges
ein«, meldete sich Gaby zu Wort. »Wir sollten bedenken, von wo der Professor
kam. Nämlich von hier.« Sie deutete in eine Richtung. »Er muss hinter dem Regal
dort gestanden haben — und dahin ist er nachher auch wieder gegangen.«
    »Also los, Freunde, machen wir
uns an die Arbeit«, ermunterte Tim seine Mannschaft.
    »Okay, Willi, dann nimmst du
dir die Regale vor, neben denen Professor Corvinus gestanden hat. Und wir
machen hier weiter«, schlug Karl vor.
    Eine ganze Weile arbeiteten sie
schweigend und verbissen, nur das Umschlagen von Buchseiten, das Auf- und
Zuklappen
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