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Das Biest aus den Alpen

Das Biest aus den Alpen

Titel: Das Biest aus den Alpen
Autoren: Stefan Wolf
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bloß auf seine Entdeckung warten?« Nachdenklich kaute Gaby an einer
Haarsträhne.
    Jetzt sagte Klößchen ein paar
Worte, die wie eine Bombe einschlugen. Er sagte nichts weiter als: »Die drei
Schwestern haben hier auf der Auerburg gelebt.«

 
     
    Der neue Tag begann mit einer
Lagebesprechung beim
Frühstück.
    »Wenn wir nach dem Guinness-Buch
der Rekorde gesucht hätten, wäre es von Anfang an klar gewesen, dass wir es
nicht finden...«, scherzte Karl.
    »Wieso?«, fragte Gaby.
    »Weil es das meistgeklaute Buch
in öffentlichen Bibliotheken ist.«
    Sicherlich hatte Professor
Corvinus das Buch mit dem braunen Ledereinband verschwinden lassen. Vielleicht
hatte er es an sich genommen, vielleicht auch nur die Seiten herausgerissen —
jedenfalls blieb es unauffindbar.
    »Lasst uns Nägel mit Köpfen
machen!« Tim schlug entschlossen mit der Faust auf den Tisch.
    »Du willst hoch zur Burg,
oder?« Klößchen witterte Aktion. Wer ihn kannte, wusste, dass er nicht scharf
auf Bewegung war.
    »Natürlich. Wir sollten uns
dort dringend einmal umschauen!«
    »Wer zuerst oben ist!« Tim
spurtete los, als hätte jemand hinter ihm einen Knallfrosch losgelassen — dicht
gefolgt von Oskar. Karl und Gaby setzten in großen Sprüngen hinterher. Klößchen
ließ sich Zeit.
    Der Weg hinauf zur Burg — oder
besser zu dem, was davon übrig war — führte vom Burgtor, in dem sich das
Heimatmuseum befand, vorbei an hübschen Häusern und Gärten über ein Gatter
dorthin, wo man in den letzten 20 Jahren bei Ausgrabungen Mauerreste freigelegt
und den historischen Burgzugang mit einer Holzbrücke wiederhergestellt hatte.
    Oben angekommen genossen die
vier Freunde eine herrliche Aussicht über das Inntal bis weit ins Tirolerische.
    »Klar wie Klößchenbrühe, warum
man ausgerechnet hier eine Burg hinstellt!« Willi war vom Anstieg noch ein
bisschen außer Atem. Er hatte recht: Den Freunden bot sich ein großartiger
Blick auf zwei wuchtige Gebirgsmassive, den Zahmen Kaiser und den Wilden
Kaiser.
    Von der ehemals stark
befestigten Burg waren heute kaum noch Spuren zu erkennen. Einige freigelegte
Fundamente an der Ostseite ließen auf Wirtschaftsgebäude schließen. Weiter
vorne war offenbar eine Toranlage gewesen. Man konnte noch gut erkennen, dass
die Burg eine gleichmäßige Rechteckform besessen hatte und früher durch einen
Graben gesichert gewesen war.
    »Muss hart gewesen sein im
Mittelalter. Besonders im Winter — so ohne Heizung«, sagte Gaby.
    »Lasst uns mal einen Blick da
hineinwerfen.«
    Tim, der voranging, wandte sich
einer kleinen Bauhütte zu, die etwa inmitten des ehemaligen Wohntraktes stand.
    Außer TKKG waren an diesem
Vormittag keine weiteren Besucher auf dem Burgberg unterwegs. Umso erstaunter war
das Quartett, als es aus dem Inneren der Hütte Klopfgeräusche vernahm.
    »Was geht denn hier vor?«,
flüsterte Gaby verblüfft.
    »Da sehen wir doch gleich mal
nach!«, schlug Tim vor.
    Sie gingen einmal um das
Häuschen herum und, nachdem ihnen nichts Besonderes aufgefallen war, bis zu der
kleinen Tür, die in das Innere führte.
    »Verschlossen!«, stellte Tim
kopfschüttelnd fest.
    »Pst! Hört doch mal!«
    Das Klopfen hatte aufgehört.
Dafür war jetzt ein kratzendes Geräusch zu hören.
    »Wir müssen die Polizei
verständigen!«, flüsterte Gaby. »Da sind bestimmt Diebe am Werk!«
    »Das check ich erst mal.« Tim
wies auf ein halb geöffnetes Fenster neben der Tür. »Am Ende sind es bloß ein
paar Handwerker, die etwas ausbessern. Das wäre eine schöne Blamage.«
    »Pass bloß auf dich auf!«,
jammerte Gaby. »Mit Einbrechern ist selten zu spaßen!«
    »Keine Angst, Pfote. Ihr geht
in Deckung«, befahl Tim. »Und sorgt dafür, dass Oskar die Klappe hält. Wenn ich
Hilfe brauche, pfeife ich.«
     
    Karl, Klößchen und Gaby zogen
sich hinter einen Mauerrest zurück und beobachteten, wie Tim sich langsam an
das Fenster heranschob, vorsichtig mit dem Finger den Schmutz von der Scheibe
wischte und — die Hände an die Schläfen gelegt — ins Innere des Gebäudes
spähte.
    »Kannst du was erkennen?«,
zischte Gaby hinüber.
    Doch Tim reagierte nicht. Er
beobachtete mit einem Ausdruck höchster Spannung, was da vor sich ging. Endlich
kam er von seinem Beobachtungsposten zurück.
    »Das glaubt ihr nicht, was ich
da eben gesehen habe!«, sagte er, und in seiner Stimme schwang unverhohlener
Triumph.
    »Was denn?«
    »Nun sag schon!«
    »Jetzt mach’s doch nicht so
spannend!«
    »Kommt erst weg von hier!«
    Sie
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