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Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen

Titel: Das beste Mittel gegen Kopfschmerzen
Autoren: Nancy Warren
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Kater haben, dachte er bei sich. Sogar ihr Lippenstift wirkte ein wenig
fl üchtig aufgetragen.
    Er schüttelte den Kopf. Ungefähr acht Stunden früher
hätte er diese Frau nur zu gern kennengelernt.
Einen Moment lang dachte er darüber nach, sie zu
wecken und ihr zu sagen, dass ihre Tasche sperrangelweit
offen stand, aber dann entschied er, sie
doch lieber schlafen zu lassen.
    Gerade wollte er vorsichtig an ihr vorbeigehen, als
er auf irgendetwas trat, das am Boden lag. Ein Geräusch
ertönte, das sich anhörte wie das Knacken
eines trockenen Zweiges im Busch. Abrupt blieb er
stehen, schaute nach unten – und stutzte. Das war
doch sein Name, der ihm da von einem kleinen
Schild entgegenstarrte. Verdutzt betrachtete Steve
noch einmal die Frau, die inzwischen aus dem
Schlaf aufgeschreckt war.
    Sie hatte die Augen weit aufgerissen, aber ihr Blick
war so leer und ausdruckslos, wie es für ein Party-
Opfer mit Katerstimmung typisch war.
    Doch es war nicht ihr Blick, der seine Aufmerksamkeit
fesselte …
    Das plötzliche Zusammenzucken beim Aufwachen
hatte gereicht: Ihre linke Brust, die in etwa die
Größe und die Form einer Mango hatte, lag entblößt
über dem Ausschnitt des bunten Kleides.
    Ihre Haut ist so weiß, und der Nippel hat die Farbe
eines Karamellbonbons, schoss es ihm unwillkürlich
durch den Kopf, während er wie gebannt auf
ihre Brust starrte.
    Sie folgte seinem Blick und gab einen Laut von
sich, der irgendwo zwischen einem Quietschen
und einem Stöhnen lag. Hastig schlug sie beide
Hände über die abtrünnige Brust. Eine leuchtende
Schamröte überzog ihre Wangen. Sogar ihr
Dekolleté schien rot zu werden. »Was machen Sie
da?«, fl üsterte sie aufgebracht.
    Die Komik der Situation holte ihn schnell ein. Er
beugte sich herunter und hob den nun zerbrochenen
Stock mit dem Schild daran auf. »Ich bin Steve
Jackson«, erklärte er.
    Es folgte ein Moment, in dem er ernsthaft glaubte,
dass sie einfach leugnen würde, ihn zu kennen
oder etwas mit dem Schild zu tun zu haben. Doch
einen Augenblick später schien sie sich gesammelt
zu haben und riss sich zusammen.
    »Oh. Tja. Ich bin Lise Atwater. Willkommen in San
Francisco«, sagte sie. Mit der linken Hand hielt sie
immer noch krampfhaft das Kleid über ihrer Brust
fest, während sie ihm ihre Rechte zur Begrüßung
reichte. Ihre Stimme klang sanft und klar, und
ihre Augen waren von einem tiefen Schokoladen braun. Jedenfalls nahm er an, dass sie beide braun
waren. Denn die Sonnenbrille saß noch immer
schief auf ihrer Nase und verdeckte ein Auge. Und
in dem unverdeckten anderen Auge funkelte ziemlich
deutlich eine Mischung aus Verlegenheit und
Vorwurf.
    Seine Tante Gwen hätte ihm etwas erzählt, wenn
sie gesehen hätte, wie er hier stand und sich das
Lachen verkniff, während die junge Frau wie erstarrt
vor ihm saß, eine Hand noch immer über der
Brust, und ihre Gesichtsfarbe zwischen leichenblass
und fi ebrig rot wechselte.
    Vielleicht war es der Gedanke an seine Tante
Gwen, aber mit einem Mal erinnerte er sich wieder
an seine guten Manieren. Er zog seine Anzugjacke
aus und legte sie der Dame um, so dass sie sie von
den Schultern bis zu den Schenkeln verdeckte.
    »Danke«, sagte sie steif.
    Er wandte sich ab, um gentlemanlike zur Seite zu
blicken, während Lise ihr Kleid richtete – doch
gleichzeitig konnte er so ein Lächeln vor ihr verbergen,
das der grünen Tasche in ihrem vorherigen
Leben zur Ehre gereicht hätte.
     



 
    A lso gut«, sagte Lise und bemühte sich um einen
professionellen Tonfall. Sie blickte in das
traumhaft schöne Gesicht und unterdrückte ein
sehnsüchtiges Seufzen.
    Gut, auf der einen Seite hatte sie sich komplett
zum Idioten gemacht, hatte ihre wenig beeindruckenden
»Vorzüge« dem ganzen San Francisco International
Airport präsentiert und geschlafen, als
sie eigentlich den Mann hätte treffen sollen, der
Teil ihres wichtigsten Projektes werden sollte.
Aber auf der anderen Seite wusste sie jetzt zumindest,
dass der Sprecher für Crane nicht schwul
war.
    Es war nicht allein die Tatsache, dass er auf ihre
Brust gestarrt hatte – so ziemlich jeder hätte doch
wohl einen Blick riskiert, wenn einer Frau mitten
auf dem Flughafen die Brust aus dem Kleid hüpfte.
Nein, es waren vielmehr die Sinnlichkeit und
die Lust, die in diesem Blick gelegen hatten. Dieser
Kerl hatte offenbar mehr Testosteron im Blut, als
für einen einzelnen Mann erlaubt sein sollte.
    Kein Wunder, dass Jen so begeistert gewesen war.
Auf dem Fernsehbildschirm würde
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