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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Autoren: David Eddings
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das Wort waren somit geboren. Und das SupermanProblem war vom Tisch. Der Gedanke, daß geistige Arbeit ebenso anstrengend ist wie körperliche, war der ideale Ausweg. Man mag in der Lage sein, mit Gedankenkraft einen Berg hochzuheben, aber danach wird man keinen Schritt mehr vor den anderen setzen können, das dürfen Sie mir glauben. Diese Methode funktionierte wunderbar, und sie führte zu einigen interessanten Aspekten in der Geschichte. Das Verbot, Dinge ungeschehen zu machen, fügten wir später ein, und somit hatten wir eine gut funktionierende Form der Magie, der einige häßliche Konsequenzen anhafteten, sollte man sich nicht an die Regeln halten.
    Nun hatten wir also eine Geschichte. Aber da sich tat die nächste Frage auf: Wie sollten wir sie erzählen? Da meine Wahl auf Sir Parzival fiel (Sir Dumpfbacke, falls Sie das vorziehen), kam der gehobene Stil nicht in Frage. Ich kann in ›gehobenem Stil‹ schreiben, wenn nötig (sehen Sie sich Mandorallen mit all seinen Ihrs und Euers an), doch Garion hätte sich vermutlich an seiner eigenen Zunge verschluckt, wäre er in die Verlegenheit gekommen. Außerdem ist Magie zwar keine alltägliche Sache, aber sie ist dennoch präsent in der Welt unserer Vorstellung; daher wollte ich Ausbrüche wie ›Grundgütiger!‹ und ›Seht doch!‹ vermeiden. Ich brauchte eine weitgehend alltägliche Sprache (mit einigen kulturellen Variationen), um dem zeitgenössischen Leser die ganze Sache schmackhaft zu machen, allerdings mit dosierten altmodischen Gepflogenheiten, um das mittelalterliche Flair zu wahren.
    Unter den literarischen Theorien, auf die ich während meiner Universitätszeit stieß, war auch Jungs Vorstellung vom archetypischen Mythos. Um diese Theorie zu belegen, muß für gewöhnlich sehr hart daran gearbeitet werden, Übereinstimmungen zwischen jüngerer (und auch nicht ganz so junger) Dicht- und Erzählkunst und griechischer Mythologie zu finden. (Empfand Hamlet wirklich dieselbe Hingabe, die Ödipus fühlte?) Mir schien, daß dieser Urmythos bei der Bewertung einer Geschichte nichts verloren hatte, aber könnte er vielleicht bei Ihrer Entstehung nützlich sein? Ich versuchte es, und es funktionierte. In den ersten Büchern der Belgariad-Saga versteckte ich mehr mythische Haken, als Sie in einem guten Angelgeschäft finden können. Ich sagte (vielleicht schon zu oft), daß ich Sie nach den ersten hundert Seiten der Belgariad-Saga am Haken habe. Danach werden Sie nicht mehr in der Lage sein, das Buch wegzulegen. Archetypischen Mythos zu verwenden ist das literarische Äquivalent zum Drogenhandel. Die vorbereitenden Studien zu Belgarath sind nicht in chronologischer Reihenfolge entstanden. Die Geschichte des Zauberers Belgarath wurde nach Abschluß der Studien geschrieben, als ich versuchte, den alten Knaben besser in den Griff zu bekommen. Vielleicht wollen Sie diese frühere Charakterstudie mit den ersten Kapiteln des jüngeren Romans Belgarath der Zauberer vergleichen. Haben Sie die Ähnlichkeiten entdeckt? Ja, dachte ich es mir doch.
    Als ich mich an diese Studien machte, begann ich auch meine Arbeit an den Heiligen Büchern; das wichtigste davon ist das Buch Alorn. Genau betrachtet, trägt es den Keim der Geschichte. Danach kam gleich das Buch Torak; da s gehörte sich schließlich. Das Testament des Schlangenvolkes war nur zum Angeben gedacht. (Ein Gedicht in Form einer Schlange? Hut ab!!) Die Hymne an Chaldan diente dazu, die Arender zu charakterisieren. Ein Kriegsgott ist nicht so ungewöhnlich.
    Die Marager sind ausgestorben; dennoch verdient das Volk die gleiche Beachtung wie all die anderen. Deshalb versuchte ich mich am leidgeprüften Gott Mara. Ich hatte viel Spaß mit den Sprüchen Nedras – sie sind eine theologische Rechtfertigung für reine Gier. Vielleicht komme ich mit der New Yorker Börse ins Geschäft, dann könnte man die Sprüche dort an der Wand lesen.
    Die Predigt Aldurs war ein Fehlstart, da dort überschwenglich vom ›Ungeschehenmachen der Dinge‹ berichtet wird, was UL sogleich darauf verbot. Das Buch Ulgo lehnt offensichtlich an das Buch Job an. Man beachte, daß ich selbst aus der Bibel stehle. Gorim gelang mir gut, finde ich. UL war ursprünglich ein Druckfehler. Es gefiel mir, wie es auf dem Papier aussah; deshalb blieb ich dabei. (Hätten Sie es lieber gehabt, wenn ich Göttliche Eingebung geschrieben hätte?) Jetzt werde ich wohl einige begeisterte Leser enttäuschen, denke ich. Sie werden feststellen, daß der Mrin-Kodex
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