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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Autoren: David Eddings
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nenne ich ›mitten drin‹. Charlie spuckte auf das zuschwingende Tor. ›Okay, ihr dreckigen Ratten, seht euch besser vor‹, murmelte er leise vor sich hin. ›Eines Tages komme ich mit einem MG zurück und puste euch Bastarde in den Äther.‹ Dann schwankte er zu der langen, schwarzen Limousine, in der Don Pastrami auf ihn wartete. ›Mitten drin‹ bedeutete, daß sie im Kopf einer Figur sitzen. Seien Sie vorgewarnt. Man verbraucht eine Menge Papier dabei. (Siehe ›Belgarath der Zauberer‹ und ›Polgara die Zauberin‹. In der ersten Person ist immer › mitten drin‹).
    Ich bemühe mich – nicht immer mit Erfolg, wie ich gestehen muß –, die einzelnen Kapitel hinsichtlich ihrer Länge in bestimmten Parametern zu halten – nicht weniger als vierzehn und nicht mehr als zweiundzwanzig Seiten in Maschinenschrift. Ich versuche mich hauptsächlich deshalb an diese Vorgabe zu halten, weil ich finde, daß das eine gute Länge für ein Kapitel ist. Es stimmt einfach vom Gefühl her. Vertrauen Sie Ihrem Bauch. Ihr Bauch weiß, was er tut, auch wenn Sie es nicht wissen.
    Versuchen Sie nie, Ihre Leser zu belehren. Wer seine Leser herabsetzt, setzt sein eigenes Werk und sich selbst herab. Epische Fantasy ist Genreliteratur so wie Krimis, Western, Spionagethriller, Abenteuerromane und Horror. Das bedeutet nicht, daß wir es uns leisten könnten zu sagen: »Ach, zur Hölle, das ist gut genug!«, denn das reicht eben nicht. Schreiben Sie alles, was Sie zu Papier bringen, so gut wie irgend möglich. ›Gut genug‹ stinkt zum Himmel, und ›ist doch nur Fantasy‹ wird Sie ganz schnell in die große Gruppe jener befördern, die man ›unveröffentlichte Autoren‹ nennt.
    Vermutlich glaubt jeder auf dieser Welt, daß seine Sprache die Muttersprache Gottes und der Engel ist, so daß ich an dieser Stelle Menschen rund um den Globus vor den Kopf stoßen und erklären werde, daß Englisch die reichste und ausdrucksfähigste Sprache in der Geschichte der Menschheit ist. Der Reichtum der englischen Sprache erklärt sich nicht etwa aus der ihr innewohnenden Schönheit oder der Eleganz ihres Ausdrucks. Ihre Struktur ist germanisch (hauptsächlich Friesisch, mit starken Beimischungen anderer skandinavischer Idiome). Westsächsisch, die Sprache König Alfreds, war. alles andere als gefällig, ein wahrer Zungenbrecher, sollten Sie je in die Verlegenheit geraten, es zu lernen. Englisch ist deshalb eine reiche Sprache, weil die Engländer die größten Piraten der Geschichte waren. Sie haben sich ungefähr ein Fünftel der Welt zusammengestohlen, und sie haben Wörter und Redewendungen aus den meisten Sprachen dieser Welt gestohlen – aus dem Französischen, Lateinischen, Griechischen, Spanischen, aus Hindi, Zulu, Apache. Die acht Jahre, während derer ich dem Universitätsenglisch ausgesetzt war, haben mir ein erweitertes Vokabular verschafft (meinen Anteil an der Beute, wenn Sie so wollen), und ich benutze es, wenn mir das angemessen erscheint. Der junge, nur marginal gebildete Leser wird Probleme mit Sätzen wie dem Folgenden haben: ›Silks Raubzüge waren weitgehend ökumenisch.‹ Das mag ein schweres Geschütz sein, drückte aber genau das aus, was ich sagen wollte, und daher zog ich es vor, es nicht umzuformulieren, um dem sprachlich nicht so Versierten den Zugang zu erleichtern. Wenn Sie einfache, schlichte Bücher wollen, lesen Sie ›Die Bobbsey Zwillinge am Meer‹. Das war nicht schlecht in puncto Überheblichkeit, nicht wahr?
    Im Einklang mit diesem Gedanken unternehme ich jetzt einen letzten Versuch auf dem Feld ›Leserpost‹. Manche Briefe, die ich erhalten habe, räumen freimütig ein: ›Bevor ich Ihre Bücher kennenlernte, habe ich nicht viel gelesen, aber jetzt lese ich die ganze Zeit.‹ Möge das Fernsehen zittern! Dave und Klein-Leigh gehen dazu über, die Mattscheibe auszuschalten. Vielleicht ist das unser Lebenszweck. Wir sind hier, um ganzen Generationen wieder das Lesen beizubringen – vielleicht nicht jedem, aber genug, daß sich etwas ändert. ›Sie verließen eine bessere Welt als die, die sie vorfanden‹, hört sich nach einer Grabinschrift an, aber es gibt Schlimmeres, was man über einen Menschen sagen könnte, finden Sie nicht auch? Krankhafte Selbstgefälligkeit, was? Aber Selbstgefälligkeit ist ein grundlegendes Erfordernis für jeden Autor. Sie müssen glauben, daß Sie gut sind und daß die Leute Ihr Zeug lesen wollen. Ansonsten geben Sie nach der ersten Ablehnung Ihres Manuskripts auf.
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