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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Autoren: David Eddings
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A mit Draht B. Vorsicht! Verbinden Sie auf keinen Fall Draht A mit Draht C. Das Ganze könnte Ihnen um die Ohren fliegen.‹ Nun, da ich meine Absicht dargelegt habe, können wir die Lektion hinter uns bringen. (Sie haben sich doch nicht etwa eingebildet, Sie kämen ohne davon?)
    Als ich 1956 meine Dienstzeit bei der Armee beendete, kam ich den Genuß der Rechte, die sich aus den berühmten GI Bill ergaben. Meine Regierung war so großzügig, mir einen Hochschulbesuch zu finanzieren. Ich arbeitete ein Jahr lang, um wenigstens ein paar Dollar für das Notwendigste (Nahrung, Kleidung und Unterkunft) zur Seite legen zu können; dann schrieb ich mich für die Graduate School der Universität von Washington in Seattle ein. (In Seattle erachtet man einen Tag bereits als schön, wenn es nicht in Strömen gießt.) Ich wollte mich hauptsächlich mit modernen amerikanischen Schriftstellern wie Hemingway, Faulkner und Steinbeck befassen, wußte jedoch, daß mir das Examen für den Dr. Phil. bevorstand, also entschloß ich mich, auch ein wenig Zeit mit Chaucer, Shakespeare und Milton zu verbringen. Als ich mich dann mit dem Mittelenglischen vertraut gemacht hatte, war ich hellauf begeistert von Chaucer – im weiteren Verlauf auch von Sir Thomas Malory. Was wir heute als ›Epische Fantasy‹ bezeichnen, hat seinen Ursprung in den mittelalterlichen Ritterromanen; deshalb verschafften meine Studien über Chaucer und Malory mir einen gewissen Vorsprung auf diesem Gebiet. ›Mittelalterliche Ritterromane‹ haben vom elften bis zum sechzehnten Jahrhundert eine lange und ehrenvolle Tradition; dann aber ging diese Ära mit den Abenteuern des Don Quichote zu Ende. In diesem Genre schwärmte man vom frühen Mittelalter und erhob eine Anzahl wahrhaft barbarischer Protagonisten fast zu Heiligen. Die Helden, mit denen sich die englisch sprechende Welt gewiß am meisten beschäftigt, sind König Artus und die Ritter seiner Tafelrunde. Es mag einen König Artus gegeben haben; aber das ist im Grunde gar nicht von Bedeutung. Wir dürfen jedenfalls nicht zulassen, daß uns bei einer guten Geschichte historische Fakten im Weg stehen, meinen Sie nicht auch?
    Aber da das Thema nun schon angeschnitten ist, sollten wir uns mit einer Person befassen, die historisch belegbar ist und großen Einfluß auf das damals zart erblühende Genre ausübte. Die fragliche Dame war die berühmt-berüchtigte Eleanor von Aquitanien. Eleanor lebte im zwölften Jahrhundert und war mit fünf (zählen Sie mit) verschiedenen Königen (oder Pseudokönigen) verwandt. Ihr Vater war der Herzog von Aquitanien (heute unter dem Namen Gascogne bekannt), und da er ein größeres Territorium beherrschte als der König von Frankreich, unterzeichnete er seine Dokumente mit ›König von Aquitanien‹. 1137 arrangierte Ludwig VI. (der Dicke) von Frankreich die Heirat zwischen seinem Sohn Prinz Ludwig und ›Prinzessin‹ Eleanor. Sie war keine treue Gattin; sie warf nur zu gern ein Auge auf andere Männer, und zumeist blieb es nicht beim Blickkontakt. Ihr Gemahl, der bald Ludwig VII. (der Fromme) von Frankreich wurde, war ein gottgläubiger Mann, der jedoch von seiner Gattin mit ihrem ausschweifenden Lebenswandel, die zur notorischen Ehebrecherin wurde, keinen Sohn geschenkt bekam. Schließlich gelang es Ludwig, im Jahre 1152 die Ehe annullieren zu lassen. Zwei Monate darauf heiratete Eleanor Henry Plantagenet, den Grafen von Anjou, der 1154 König Heinrich II. von England wurde. Es stellte sich heraus, daß Eleanor keineswegs unfruchtbar war; sie gebar Heinrich vier Söhne und vier Töchter, was aber kein Zeichen für eine glückliche, harmonische Ehe war, wie man eigentlich meinen sollte: Die beiden kamen gar nicht gut miteinander aus. Doch Heinrich machte es sich leicht und ließ Eleanor einsperren, um Ruhe vor ihr zu haben. Nach seinem Tod schürte sie den Streit zwischen ihren Söhnen Richard und Johann, die beide später Könige von England wurden (Richard I. Löwenherz und Johann I. ohne Land). Auch sie sperrten ihre Mutter ein, damit sie kein weiteres Unheil anrichten konnte.
    Kein Wunder also, daß Eleanor viel Zeit hinter verschlossenen Türen verbrachte. Da sie nicht viel vom Sticken hielt, las sie Bücher. Im zwölften Jahrhundert mußten Bücher von Hand kopiert werden und waren sehr teuer; aber das kümmerte Eleanor nicht. Wenngleich sie nicht frei war, mangelte es ihr keineswegs an Geld, und so konnte sie es sich leisten, einige Mittellose mit literarischen Ambitionen
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