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Darth Maul - Der Schattenjäger

Darth Maul - Der Schattenjäger

Titel: Darth Maul - Der Schattenjäger
Autoren: Michael Reaves
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wohin dieser Flur führte oder wie es ihm gelingen sollte, der Rache des Ungeheuers hinter ihm zu entgehen. In seinem Kopf war kein Platz für irgendetwas anderes - nicht einmal für den Schmerz des durchtrennten Handgelenks, nachdem der Schock nachließ - als die intensivste rot glühende Panik.

    Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben war Darth Maul vollkommen überrascht worden.
    Er hatte keine warnende Vibration der Macht gespürt, bevor er von den beiden Blasterschüssen getroffen worden war. Das Staunen, das dies bewirkte, war beinahe ebenso groß wie der Schock darüber, dass Lorn Pavan der Angreifer gewesen war. Er war so sicher gewesen, dass der Corellianer tot war. Zu erwachen und zu sehen, wie der Mann seinen Gürtel plünderte, hatte dafür gesorgt, dass Maul einen Moment lang seine geistige Gesundheit in Frage stellte.
    Der Schock dieser beiden Ereignisse - zusätzlich zu der Verwirrung darüber, dass er Pavan zwar direkt vor sich sehen, ihn aber nicht mit der Macht spüren konnte -, hatte seine Reaktionszeit gerade genügend verlangsamt, damit der Corellianer durch die Luke schlüpfen und sie vor Mauls Nase schließen konnte.
    Nun musste er das Schloss herausbrennen. Sobald die Versiegelung sich lockerte, riss er die Luke auf und schoss hinter Pavan her, benutzte die Macht, um sich vorwärts zu treiben. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Er wusste nicht, wie es Pavan gelungen war, der Explosion in dem Generatorraum zu entgehen, oder wie er es geschafft hatte, sich vor der Macht zu verbergen - aber das war ihm auch gleich. In ein paar Minuten würde sein Meister am Treffpunkt auf ihn warten, und Maul wollte ebenfalls dort sein, das Holocron in einer und Pavans abgeschnittenen Kopf in der anderen Hand.
    Das hier hatte schon viel zu lange gedauert.

    Lorn zog sich durch einen weiteren senkrechten Schacht; er bewegte sich so schnell, wie es mit einer Hand nur möglich war. Er glaubte den heißen Atem des Sith im Nacken zu spüren; er wagte es nicht, sich umzusehen, damit er nicht das dämonische Gesicht des anderen vor Augen hatte. Noch einmal in diese gelben Augen zu schauen würde ihn endgültig lähmen, davon war er vollkommen überzeugt.
    Seine einzige Hoffnung bestand darin, den Zentralbereich der Raumstation zu erreichen, wo es bestimmt Sicherheitspersonal geben würde. Mit genügend Blastern zwischen ihm und dem Sith würde er außer Gefahr sein.
    Es kam ihm nun undenkbar vor, dass er jemals ernsthaft vorgehabt hatte, dieses Geschöpf in dem schwarzen Gewand zu töten. Dass es ihm auch nur gelungen war, dem Sith das Holocron abzunehmen, war schon ein Wunder. Nicht, dass er es lange behalten würde, wenn er nicht bald Hilfe fand.
    Und dann drängte er sich durch eine weitere Luke und fand sich in einem großen verglasten Raum. Als er drinnen war, spürte Lorn, wie die Schwerkraft ganz plötzlich zurückkehrte.
    Er sah sich um. Pflanzen und gestutzte Bäume waren geschmackvoll zu einem kleinen Garten arrangiert. Die Hälfte der Kuppeldecke bestand aus polarisiertem Transparistahl und gestattete einen überwältigenden Blick auf die Sterne und einen großen Abschnitt des Planeten.
    Und in diesem Garten standen mehrere Personen unterschiedlicher Spezies, von denen einige die Gewänder von Senatoren trugen und andere die dunklen Uniformen von Gardisten.
    Er erkannte einen der Senatoren. Als er noch für die Jedi gearbeitet hatte, hatte Lorn häufig mit ihm gesprochen, und der Senator hatte sich stets als klar und praktisch denkender Mann erwiesen, dem Korruption und Intrige vollkommen fremd waren. Wenn überhaupt jemand die Informationen auf dem Holocron sicher zum Jedi-Tempel bringen konnte, dann er.
    Lorn taumelte vorwärts. Einer der Senatoren, ein Gran, sah ihn kommen und reagierte mit einem entsetzten Blöken. Mehrere Gardisten traten vor ihre Schützlinge und zogen Blaster. »Halt!«
    Der Befehl kam von dem Senator, der Lorn erkannt hatte. Der Mann trat vor und sah Lorn besorgt an.
    »Was ist los, guter Mann? Was bringt Sie in einem solchen Zustand hierher?«
    Lorn nahm den Kristall aus der Tasche und streckte die Hand aus. Er sah, dass der andere die Augen zusammenkniff, als er bemerkte, worum es ging.
    »Ein Holocron-Kristall?«
    »Ja«, keuchte Lorn und ließ den Kristall in die ausgestreckte Hand des Senators fallen. »Er muss zu den Jedi gelangen. Sehr wichtig.«
    Der Senator nickte und steckte das Holocron rasch in eine Falte seines Gewands. Dann bemerkte er den Stumpf an der Stelle, wo
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