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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatten gegessen und waren neu eingekleidet worden. Diesmal hatte Kennard Kleidung von Larry bekommen. Wieder saßen sie vor Valdir Alton und Wade Montray und Kommandant Reade, denen sie ihre Abenteuer schilderten.
   Schließlich sagte Valdir mit ernstem Gesicht: »Ich habe vom Volk der Chieri gehört, aber ich wußte nicht, daß noch Angehörige leben, auch nicht in den tiefsten Wäldern. Und was du mir von diesem gemeinsamen Erbe erzählst, ist seltsam und beunruhigend«, fügte er hinzu, und sein Blick begegnete dem aus Wade Montrays verwirrten Augen. »Doch der alte Chieri sprach eine Wahrheit, die ich bereits kannte. Zeit und Veränderung kommen über alle Welten, auch über unsere. Und wenn unsere Söhne gemeinsam und in Freundschaft die Berge überqueren konnten - und keiner konnte alleine überleben, beide brauchten einander -, dann gilt dasselbe vielleicht auch für unsere Welten.«
   »Vater«, sage Kennard ernst, »ich habe mich auf dem Rückweg zu etwas entschlossen. Bitte sei nicht böse; es ist etwas, das ich tun muß. Mit deiner Zustimmung werde ich es gleich tun, ohne deine Zustimmung, wenn ich alt genug bin. Ich werde mit einem Schiff nach Terra reisen und alles lernen, was sie mir in ihren Schulen beibringen können. Und nach mir werden andere folgen.«
   Valdir Alton sah ihn nachdenklich an, aber schließlich nickte er.
   »Du bist ein Mann und kannst frei entscheiden«, sagte er, »und vielleicht ist deine Entscheidung weise. Das kann nur die Zeit uns sagen. Und du, Lerrys… « sagte er, da Larry den Kopf gehoben hatte, um etwas zu sagen.
   »Ich möchte Eure Sprachen und Eure Geschichte lernen, Sir. Es wäre närrisch, hier zu leben und sie nicht zu lernen. Nicht nur für mich - für alle Terraner, die hierherkommen.«
   Wieder nickte Valdir ernst. »Dann sollst du es als ein Sohn in meinem Hause tun«, sagte er. »Du und mein Sohn, ihr seid Bredin - unser Haus ist eures.«
   »Eines Tages«, sagte Reade, »wird eine Schule erbaut werden, in der die Söhne beider Welten voneinander lernen können.« Er sah die beiden Jungen verschmitzt an und sagte: »Ich ernenne euch beide zu Sonderbeauftragten des Büros für terranisch-darkovanische Beziehungen. Beeilt euch, und beendet eure interplanetarische Ausbildung, Jungs.«
   »Noch etwas«, sagte Valdir. »Ich glaube, wir müssen von den Terranern etwas über solche Dinge wie Waldbrände lernen und wie man mit Banditen und Banshees fertig wird. Und dann müssen wir dieses Wissen auf unsere Weise anwenden.« Er sah Wade Montray unverwandt an und sagte: »Verzeiht mir meine Einmischung, aber ich bin ein Alton, und ich denke, Ihr solltet Eurem Sohn jetzt sagen, warum der Chieri sie beide als Angehörige seiner Rasse ansprechen konnte.«
   Wade Montray stand vor seinem Sohn. »Du bist erwachsen«, sagte er. »Du bist ein Mann.« Dann befeuchtete er sich die Lippen.
   »Larry, du bist auf Darkover geboren worden«, sagte er. »Von einer Frau aus der hohen darkovanischen Kaste der Aldarans, die ihrem Volk meinetwegen entsagte und mit nach Terra kam. Ich habe jahrelang nicht gewagt, dich zurückzubringen. Ich wollte nicht, daß du zwischen zwei Welten entzweigerissen wirst, wie es mir erging. Ich habe versucht, dich von Darkover fernzuhalten, aber der Ruf war zu laut. Wie er auch für mich zu laut gewesen ist.« Sein Gesicht arbeitete. »So wirst auch du zwischen zwei fremden Welten hin- und hergerissen werden - wie ich einst… «
   »Aber«, sagte Larry leise und streckte seinem Vater die Hand hin, »die Darkovaner sind keine Fremden. Einst waren sie Erdenmenschen. Und Erdenmenschen sind mit den Darkovanern verwandt, auch jene, die nicht das Blut der Chieri in sich haben. Der Ruf ist nicht der ferner Welten, sondern der von Blutsbrüdern, die einander wieder verstehen möchten. Es wird nicht leicht sein. Aber… « - seine Augen suchten die Kennards - »… ein Anfang ist gemacht.«
   Wade Montray nickte langsam und schmerzlich, und Valdir Alton tat plötzlich etwas, was noch kein darkovanischer Aristokrat getan hatte. Linkisch, da ihm die Geste unvertraut war, hielt er Wade Montray die Hand hin, und die beiden Männer schüttelten einander die Hände, während Kommandant Reade strahlte.
   Sie hatten wahrhaftig einen Anfang gemacht. Schwierigkeiten würden auftreten - aber jede Veränderung bringt Schwierigkeiten mit sich. Aber es war ein Anfang, und - wie beim Feuer, das sie den Waldläufern gebracht hatten - die
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