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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und schlug sie zusammen, wobei er sich bemühte, vor Schmerzen nicht laut zu stöhnen, als der Blutkreislauf wieder in Gang kam. Aber er hielt mit Kennard Schritt. Er hatte die Führung übernommen - und die würde er nicht mehr abgeben!
   Die Hänge an dieser Seite waren dicht bewaldet, aber die Wälder bestanden weitgehend aus Koniferen - und immer noch keine Spur von etwas Eßbarem. Weiter unten fanden sie einen Apfelbaum mit Äpfeln, die nach einem Sturm runzlig und feucht, aber dennoch genießbar waren. Sie füllten sich die Taschen und setzten sich nebeneinander zum Essen nieder. Larry dachte an die friedliche Zeit, die in Wirklichkeit erst wenige Tage zurücklag, als sie so essend beisammensaßen, vor dem Waldbrand. Er schien Jahre gelebt und tiefe Hügel und Täler durchquert zu haben - im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne!
   Kennard sah ihn stirnrunzelnd an, und Larry dachte daran, daß sie am Paß böse Worte gewechselt hatten.
   Kennard sagte: »Nun, da wir außer Gefahr sind - du hast Dinge zu mir gesagt, die ich nicht verzeihen kann. Wir sind Bredin , aber ich werde sie dir dennoch in den Hals zurückschieben.«
   O nein, nicht schon wieder!
   »Vergiß es«, sagte er. »Ich habe versucht, unser beider Leben zu retten. Ich hatte keine Zeit, taktvoll zu sein.«
   Kennard ist böse, weil ich unser Leben gerettet habe, als er es nicht konnte. Er möchte das auf darkovanische Weise aus der Welt schaffen - mit einem Kampf . Larry sagte laut: »Ich werde nicht mit dir kämpfen, Ken. Du hast mir zu oft das Leben gerettet. Ich werde dich ebensowenig schlagen wie… . wie meinen Vater.«
   Kennard sah ihn zitternd vor Wut an. »Feigling!«
   Larry biß gleichgültig in den Apfel. Er war sauer. Er sagte: »Es macht mir nichts aus, wenn du mich beschimpfst. Nur zu, wenn du dich dann besser fühlst.« Dann fügte er sanfter hinzu: »Und was würde es beweisen, davon abgesehen, daß du stärker bist als ich? Daran habe ich niemals auch nur einen Augenblick gezweifelt. Wir müssen immer noch miteinander auskommen - warum sollten wir es mit einem Kampf beenden, als wären wir nicht Freunde, sondern Feinde, nach allem, was wir durchgemacht haben?« Er benutzte bewußt wieder das Wort Bredin . Er streckte die Hand aus. »Wenn ich etwas gesagt habe, das dich verletzt hat, dann tut es mir leid. Auch du hast mich ein- oder zweimal verletzt, daher sind wir auch nach deinem Kodex quitt. Schütteln wir einander die Hände, und vergessen wir es.«
   Kennard zögerte, und einen ängstlichen, bitteren Augenblick lang fürchtete Larry, er würde die Geste zurückweisen, und Larry wünschte fast, sie wären beide am Paß gestorben. Sie standen einander so nahe, als wäre ihr Denken eins, und nun ausgeschlossen zu sein - das tat höllisch weh.
   Dann lächelte Kennard wie die Sonne, die durch Wolken bricht. Er streckte beide Arme aus und hielt Larry damit fest.
   »Iß noch einen Apfel«, sagte er nur. Aber mehr war auch nicht nötig.

13
    Der Weg hinab war hart und mühsam. Aber da die Bedrohung der Banshees hinter ihnen lag und Larrys Kletterkünste sich verbesserten, ging der Abstieg besser als der Aufstieg vonstatten. Erschöpft und halb verhungert, empfand Larry doch mehr als Erleichterung über ihre derzeitige Situation - zu Unrecht, denn sie hatten immer noch einen meilenlangen Weg durch unzugängliche Wälder zurückzulegen. Sie hatten ihr Ziel vom Paß aus gesehen, aber es war weit entfernt.
   Und dennoch wuchs sein Optimismus immer mehr, wie eine Woge, wie…
   Wie seine Angst, als sie von den Waldmenschen belauert worden waren, ohne daß er es gewußt hatte!
   Was für ein Sonderling bin ich? Wie habe ich das bekommen? Ich bin kein Telepath. Und man kann es nicht lernen .
   Dennoch empfand er steigende Hoffnung - wie eine große Freude. Die Wälder schienen irgendwie grüner zu sein, der Himmel schien malvefarbener zu strahlen, die rote Sonne leuchtender über ihnen zu glühen. Konnte das die Erleichterung über ihr Entkommen sein? Oder…
   »Kennard, meinst du, wir werden eine Jagdgesellschaft treffen, die in diesen Wäldern unterwegs ist?«
   Kennard, der sich in den Wäldern auskannte, kicherte. »Wer soll hier schon jagen - und wonach? Hier scheint es keine Spur von Wild zu geben, wenngleich wir später vielleicht Beeren und Früchte finden könnten. Du siehst verdammt optimistisch aus«, fügte er mürrisch hinzu.
   Er ist wütend, weil ich ihm
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