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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ein, als ob dein Leben davon abhinge!« Wahrscheinlich tut es das , dachte er.
   » Jetzt! «
   Der Geruch der Chemikalien war durchdringend und scharf; der Banshee, der seinen phosphoreszierenden Kopf gegen den Wind bewegte, vollführte seltsam würgende Bewegungen des Mißfallens. Er drehte sich um und stolperte davon, und in diesem Augenblick begannen Larry und Kennard sich wie von Sinnen in die Schneeverwehung einzugraben, wobei sie Schnee hinter sich warfen und über ihre Körper schütteten.
   Vorerst waren sie in Sicherheit - aber wie wollten sie über den Paß gelangen?
   Dann erinnerte er sich an Kennards frühere Bemerkungen über die Banshees. Es waren Nachtvögel, die im grellen Sonnenlicht ungeschickt und linkisch waren. Die Phosphoreszenz ihrer Köpfe bewies, daß sie keine Geschöpfe der Sonne waren.
   Wenn sie die Nacht überstehen konnten…
   Wenn sie nicht erfroren…
   Wenn nicht ein anderer Banshee ihre Wärme durch die Schneeverwehung spürte…
   Wenn die Sonne morgen hell genug schien, um den großen Vogel außer Gefecht zu setzen…
   Wenn all diese Dinge eintraten, dann konnten sie auch diese Hürde überwinden.
   Wenn nicht…
   Plötzlich erweckten all diese Wenns , die wie Kennards Angst auf ihn eindrangen, kalte Wut in ihm. Verdammt, es mußte einen Weg hindurch geben! Und Kennard schien aufgegeben zu haben, er lag bewegungslos im Schnee und schien bereit, einfach auf den Tod zu warten.
   Aber sie waren nicht so weit gekommen, um hier zu sterben. Verdammt, er würde sie über den Paß bringen, und wenn er sich mit bloßen Händen durch den Schnee hindurchgraben mußte!
   Der Banshee schien verschwunden zu sein; vorsichtig hob er den Kopf ein wenig aus dem Schnee heraus. Mit einem raschen Blick sah er sich um. Er sah zum Paß über ihnen. Weniger als dreißig Meter. Wenn sie irgendwie durch den Schnee kriechen könnten…
   Er schüttelte drängend Kennards Schulter. Der darkovanische Junge bewegte sich nicht. Dieses letzte Grauen hatte seine Belastungsfähigkeit eindeutig überbeansprucht. Er sagte: »Wieder genau dort, wo wir waren, als wir Cyrillons Burg verließen… «
   Larrys Wut explodierte. »Nachdem du mich durch das halbe Land in die Sicherheit geschleppt hast, möchtest du in Sichtweite des Ziels aufgeben, dich hinlegen und sterben?«
   »Die Banshees… «
   »Oh, soll doch dein eigener Gott Zandru die Banshees holen! Wir werden an ihnen vorbeikommen oder auch nicht, aber wir werden es wenigstens versuchen! Ihr Darkovaner - ihr seid so stolz auf eure Tapferkeit, wenn es um individuelle Tapferkeit geht! Solange ihr Helden sein könnt… « Er stachelte Kennard wissentlich mit seinen Worten an. »Du warst so tapfer, wie du nur sein konntest! Als es darum ging, mich damit zu erniedrigen! Aber nun, wo du mit mir arbeiten müßtest, gibst du einfach auf! Und Valdir glaubt, er kann mit seinen Leuten alles vollbringen? Verdammt - sein eigener Sohn kann nicht still sein und zuhören und mit jemandem zusammenarbeiten! Er möchte der einzelgängerische Held sein, und wenn das nicht geht, dann legt er sich einfach hin und will sterben!«
   Kennard schluckte. Seine Augen sprühten Feuer, und Larry wappnete sich gegen ein neuerliches Aufflackern dieser schrecklichen Wut der Altons, aber sie wurde gezügelt, bevor sie einsetzen konnte. Kennard ballte die Fäuste, aber er preßte seine Worte grimmig zwischen den Zähnen hervor.
   »Eines Tages werde ich dich dafür umbringen - aber zuvor möchte ich sehen, ob ein Terraner einen Alton auf seiner eigenen Welt führen kann. Versuch es.«
   »Das gefällt mir schon viel besser«, sagte Larry bewußt jovial, um Kennards gekränkten Stolz noch weiter zu verletzen. »Wenn wir schon sterben sollen, dann können wir auch bei dem Versuch sterben, etwas dagegen zu unternehmen! Zum Teufel damit, ehrenvoll zu sterben! Soll das verfluchte Biest um sein Abendessen kämpfen, wenn es das will!«
   Kennard legte die Hand ans Messer. »Es wird einen Kampf bekommen… «
   Larry packte ihn am Handgelenk. »Nein! Es nimmt Wärme und Bewegungen wahr. Zum Teufel mit dir und deinem Heldenmut! Wir brauchen gesunden Menschenverstand. Verdammt, ich weiß, daß du tapfer bist, versuch einmal, auch ein wenig Verstand zu zeigen!«
   Kennard erstarrte. »Schon gut. Ich habe gesagt, daß ich deiner Führung folgen werde. Was soll ich tun?«
   Larry dachte blitzschnell nach. Er hatte Kennard aus seiner
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