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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Schwester Leonie?« rief ein Mann. »Sie drängte darauf, wir sollten Verbindung mit diesen Leuten aufnehmen. Was hat sie jetzt zu sagen?«
   »Nichts«, antwortete Lorill kurz. »Sie ist in der Isolierung. Sie hat in Arilinn mit der Ausbildung zur Bewahrerin begonnen, und es ist ihr nicht erlaubt, mit ihren Verwandten zu kommunizieren. Und so oder so, meine Herren, bin ich der Meinung, daß die Wünsche eines jungen Mädchens nicht gegen die Gewalttätigkeit von Menschen, die den Vertrag brechen, abgewogen werden können.«
   Er setzte sich, und die Debatte begann. Lorill wußte schon, wie sie enden würde. Er würde seinen Kopf durchsetzen - vorerst. Aber nicht für immer.
   Leonie hatte recht gehabt. Auch der geballte Wille aller Comyn konnte diese Terraner nicht für immer zurückhalten. Mit schmerzender Sehnsucht wünschte er sich, mit ihr reden zu können. Noch vor ein paar Tagen hatte er geglaubt, keine Macht der Welt sei fähig, Leonie von ihm abzuschneiden - auch nicht alle Bewahrerinnen der Welt.
   Er hatte noch kurz vor seiner Abreise von Aldaran, als er nach Hause zurückkehren wollte, mit ihr gesprochen. Zwei Tage später hatte er sich vor einem Sturm in Sicherheit bringen müssen. Da hatte er versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen, und war gegen eine undurchdringliche Barriere gestoßen.
   Dann waren Männer gekommen, die Helfer zur Bekämpfung eines großen Feuers suchten, und bevor er ging, hatte er gehört, terranische Waffen hätten den Wald in Brand gesteckt. Aus erster Hand hatte er die Geschichte von den fernwirkenden Waffen der Terraner. Und als er sich ungläubig zeigte, hatten sie ihm höflich diese Waffen vorgeführt.
   Lorill hatte sich verzweifelt gewünscht, mit Leonie zu sprechen, um herauszufinden, wie die Terranan es über sich brachten, so etwas zu tun. In dem Glauben, die Barriere zwischen ihnen sei von den Bewahrerinnen errichtet worden und Leonie werde sie bald überwunden haben, hatte er immer wieder versucht, sie zu erreichen. Aber nach einem Tag hatte er erkannt: Es handelte sich hier nicht um etwas, womit die Bewahrerin von Arilinn ihn ausgrenzen wollte, sondern um einen großen und schrecklichen Schock, den Leonie erlitten hatte.
   Zu Hause angekommen, fand er eine Botschaft vor. Darin hieß es nur, für den Rest ihrer Ausbildungszeit in Arilinn könne Leonie nicht erlaubt werden, mit ihren Verwandten zu kommunizieren. Lorill hätte einen Eid darauf abgelegt, daß nichts außer dem Tod oder einer Katastrophe Leonie von ihm abschneiden könne. Und nun fürchtete er, daß es eine Katastrophe war.
   Er rieb sich die müden Augen und blickte auf. Gerade gaben die letzten Lords der Domänen ihre Stimmen ab.
   Er hatte gesiegt. Der jüngste Mann im Rat hatte seinen Willen durchgesetzt. Es würde keinen Kontakt mit den Terranan geben. Sie würden in unfreiwilliger Isolierung in den Hellers bleiben. Es hätte ihn eigentlich erregen müssen, daß so viele ältere, mächtigere Männer sich seinem Willen gebeugt hatten, ohne daß ein einziges aufforderndes Wort seines Vaters dazu notwendig gewesen war.
   Aber der Geschmack des Sieges war Staub und Asche in seinem Mund.
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