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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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hintereinander, daß du das Frühstück von dir gegeben hast.«
   »Nein, stimmt nicht«, widersprach Elizabeth. »Ich habe noch gar kein Frühstück gehabt. Und Frauen haben jahrtausendelang ohne ärztliche Hilfe Kinder bekommen und unter morgendlichem Erbrechen gelitten. Es wird schon alles gut werden.«
   Er schloß sie fester in die Arme. »Ich wünschte, sie ließen uns einfach gehen - oder sonst etwas. Aber seit du den Kontakt mit Ysaye verloren hast, rechne ich nicht mehr jede Minute mit einer Befreiung.«
   »Inzwischen wird Ysaye bestimmt Lärm geschlagen haben. Ich bin noch nie für so lange Zeit ohne Kontakt mit ihr gewesen.«
   David schüttelte den Kopf. »Wir hatten uns daran gewöhnt, ständig in Verbindung zu stehen, aber bevor wir hier landeten, war dieser telepathische Kontakt mehr oder weniger von Zufällen abhängig. Und wir wissen nicht, welchen Einfluß die Entfernung hat. Deshalb könnte Ysaye durchaus annehmen, du seist nur zu weit weg, um sie zu erreichen. Oder zu stark beschäftigt.«
   Elizabeth biß sich auf die Lippe und versuchte, den Gedanken von sich zu schieben, daß er recht hatte. »Kadarin und Zeb Scott sind ja auch noch da… «
   »Und Kadarin könnte dahinterstecken«, unterbrach David sie. »Aber selbst wenn das nicht so ist, bin ich nicht geneigt, allzuviel Vertrauen in ihn zu setzen. Er hat für meinen Geschmack einen gar zu eigenartigen Sinn für Humor. Vielleicht findet er diese Situation höchst amüsant.«
   Das entsprach so sehr der Wahrheit, daß Elizabeth nicht widersprechen konnte. Sie verfiel in düsteres Schweigen. Nach ziemlich langer Zeit trat einer der Räuber mit dem ein, was als Frühstück galt, altbackenem Brot, getrocknetem Fleisch und zwei Bechern mit dem hiesigen Äquivalent für Kaffee.
   Das Zeug war ebenso unappetitlich wie alle früheren Mahlzeiten. Elizabeth nahm sich eine Scheibe Brot und knabberte entmutigt daran. »Wenn sie uns doch nur etwas mitteilen würden!« sagte sie, um das Schweigen zu brechen.
   »Was denn zum Beispiel?« David kämpfte mit einem Brocken Fleisch.
   »Irgend etwas!« rief Elizabeth heftig. »Ob sie sich wenigstens mit Lord Aldaran in Verbindung gesetzt haben oder nicht. Was sie tun wollen, wenn sie zu ihm gehen und er die Nasen zählt und schlicht erklärt, er vermisse niemanden. Wo bleiben wir dann?«
   »Vielleicht kommen sie dann auf die Idee, daß wir die Wahrheit gesagt haben.« David seufzte. »Aber Gott allein weiß, wie lange sie dazu brauchen würden.«
   Irgend etwas erregte Elizabeths Aufmerksamkeit - ein Geräusch, das vorher nicht dagewesen war. Sie legte den Kopf auf die Seite. »David, hörst du nichts?«
   Er unterbrach das Kauen und lauschte. »Das ist - nein, das ist nicht der Wind, oder?« staunte er. »Das klingt wie ein Flugzeug! Auf dem Planeten kann es kein Flugzeug geben, das nicht von uns ist. Liz, sie kommen uns holen!«
   Seine Stimme ging in dem Dröhnen eines Fliegers unter, der in geringer Höhe über die Mauern flog und wieder umkehrte.
   » Hier spricht Captain Gibbons von dem Sternenschiff Minnesota!« donnerte eine verstärkte Stimme von irgendwo außerhalb der Mauern.
   »Nein, ist er nicht. Das ist Grant Kelly… « sagte David. Elizabeth brachte ihn zum Schweigen.
   » Wir haben euch umzingelt. Ihr haltet zwei Mitglieder der Crew des Sternenschiffs Minnesota gefangen. Wir geben euch fünf Minuten, sie freizulassen. Wir verhandeln nicht, wir zahlen kein Lösegeld. Wenn ihr sie freilaßt, werden wir uns zurückziehen. Tut ihr es nicht, werden wir Waffen gegen euch einsetzen. Wenn ihr ihnen Schaden tut oder sie tötet, werden wir euch töten. Eure Zeit beginnt jetzt .«
   »Ja!« David sprang auf die Füße. »Der hat es ihnen gegeben!«
   Elizabeth hatte Angst. »Nein!« rief sie. »Das können sie nicht! Sie wissen nicht, daß er es ernst meint!«
   »Dann werden sie es lernen müssen«, erklärte David herzlos. »Soviel unsere Leute wissen, sind wir bereits tot.«
   Die Minuten schleppten sich dahin. Dann kam das unmißverständliche Geräusch eines tragbaren Granatwerfers. Der durchdringende Geruch nach Rauch kroch heran, gefolgt von dem Dröhnen des Flugzeugs, das sich von neuem dicht über den Baumwipfeln näherte, und dem Knattern von Schüssen.
   Qualm waberte in das Zelt und nebelte alles ein. Elizabeth hustete und würgte, und David wurde kreidebleich. Weitere Schüsse fielen, die Zeltwände bebten.
   Elizabeth
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