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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
Autoren: Lee Bauers
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es an der einen oder anderen Stelle blutete. Darkens Gesicht hingegen hatte keinen Kratzer abbekommen.
    Thor stemmte sich auf und reichte Darken die Hand, um auch ihn hochzuziehen, dabei sah er wieder irritiert in dessen Augen. „Ich brauche jetzt etwas zu trinken und du erzählst mir, was du verdammt noch mal mit deinen Augen angestellt hast“, grummelte er, dann ging er zum Haus vor.
    „Bier, Wodka oder Aquavit?“, fragte er über die Schulter, ehe er im Haus verschwand.
    „Nach dem ganzen Rotwein in der letzten Zeit ziehe ich Aquavit und Bier vor, die Gläser kannst du dir sparen“, rief Darken.
    Thor grölte, während sich Darken auf die Veranda zu bewegte und dabei seine Kleidung abklopfte. Thor beobachtete ihn durchs Fenster, Darken schien sich ebenso über ihr Wiedersehen und die Rauferei zu freuen, wie er selbst. Es ging doch nichts über einen Gegner, mit dem man seine Kräfte messen konnte.
    Als Thor mit einer Kiste Bier auf de r Schulter und zwei Flaschen Aquavit in der freien Hand aus dem Haus trat, saß Darken schon in einem bequemen Sessel und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Thor reichte ihm wortlos eine Flasche Aquavit und sie stießen an, dann schwiegen sie eine ganze Weile. Thor war es, der das Schweigen brach.
    „Nun rück raus mit der Sprache ! Um wen geht es und was hat er verbrochen? Soll ich ihn allein beseitigen oder machen die anderen mit? Wie schlimm ist es? Oder sollte ich fragen: Wie viel Spaß kommt auf uns zu?“
    Darken nahm seine Füße vom Tisch und stützte seine Ellbogen auf den Knien ab. Er blickte zu Boden. Dann, nach einigen Augenblicken, in denen Thor bereits begann, unruhig zu werden, hob er den Kopf und sah ihn an.
    „Ich sagte dir bereits, ich bin es, der diesmal abgeführt wird, und du sollst mich dabei unterstützen.“
    Thor spürte, wie das eigene Lächeln auf seinem Gesicht erfror.
    Darken sprach weiter und sah ihm dabei in die Augen. „Ich bin hier, um dich zu bitten, der Brautführer auf meiner Hochzeit zu sein.“ Bei diesen Worten lächelte Darken nicht, er schien zu wissen, welche Wirkung sie auf Thor haben würden.
    Gefrorenes Eis hätte nicht kälter sein können, als das Blut, welches jetzt durch Thors Adern schoss, und er selbst wusste, ohne es sehen zu müssen, dass seine Haut fahl geworden war und dass seine eigene Augenfarbe von Eisblau nach Grau gewechselt hatte.
    „Das werde ich nicht zulassen“, hauchte Thor. „Ich werde sie töten, bevor sie dich umbringt!“
    Jetzt war es Darken, der reagierte. Seine Muskeln spannten sich, seine Stimme wurde zu einem Flüstern. Selbst seine Augen nahmen wieder das tiefe Dunkelblau an, das Thor seit so vielen Jahrhunderten kannte.
    „Sie heißt Sirona und sie wird deine Königin sein. Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, werde ich DICH töten!“
    Thor sprang auf. „Ich werde nie unter einem verfluchten Weib dienen. Ich werde nicht zusehen, wie sie dich mit ihrem Körper langsam vergiftet, um dich im Anschluss zu vernichten, und sei es nur, dass sie dich nach ihrem Tod mit einem gebrochenen Herzen zurücklässt.“
    „Ihr Name ist Sirona und nicht Barbella!“ Die Worte schossen aus Darkens Mund, drangen wie tödliche Pfeile in Thors Herz und ließen es eine Sekunde stillstehen.
    Thor schwankte, sah Bilder, sah ihr Gesicht, die weichen Lippen, die wunderschönen warmen Augen, roch ihren Duft, spürte ihren Atem und dann Darkens kräftigen Griff an seinen Oberarmen.
    „Setz dich und hör mir zu, dies ist nicht die Bitte eines Freundes, sondern der Befehl deines Königs!“
    Thor gehorchte, sein Geist starrte jedoch weiter in das wunderschöne Antlitz Barbellas.
    Er sah sich zurückversetzt in eine Zeit, in der er für den Tod alles gegeben hätte. Damals lebte er im Stamm der Ingäwonen, der Stammvater Yng selbst war sein Freund und Vertrauter. In einer Zeit, als Yng sich kriegerischen Heeren und Verrätern gegenübersah, wandte er sich vertrauensvoll an Thor. Er bat ihn, eine Schatulle für ihn aufzubewahren, deren Inhalt ihm nach seiner Rückkehr den Thron sichern würde.
    Thor liebte Yng wie einen Bruder und nahm die Schatulle mit dem Versprechen an, diese zu beschützen und zu bewahren, als wäre es seine eigene.
    Yng zog in den Krieg und Thor kehrte zurück zu seinem Lager und zu seiner geliebten Barbella, an die er sein Herz verloren hatte, bevor er darüber nachdenken konnte. Sie war heißblütig und dann auch wieder unschuldig, schmiegte sich wie ein Kätzchen an ihn, um ihn im nächsten
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