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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
Autoren: Lee Bauers
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Moment mit ihren Ausbrüchen an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Er liebte sie mit Leib und Seele und schmachtete nach ihrem Körper wie ein ausgehungerter Wolf. Er hätte alles für sie getan, vertraute ihr und liebte sie, dachte darüber nach, Kinder mit ihr zu zeugen, und vergaß mit ihr sogar seine Unsterblichkeit.
    Nie würde er den Tag vergessen , als Yng zurückkehrte und Anspruch auf den Thron erhob, auf dem inzwischen Ran saß. Yng bat seinen Freund und Vertrauten um die Schatulle und Thor ritt zu seiner Hütte. Die Schatulle war fort, Barbella war fort. Thor ritt zurück zur Haupthütte, in der sich Ran und Yng um den Thron stritten.
    A ls er eintrat, erblickte er Barbella, die mit Goldketten behangen an der Seite Rans saß und sich an dessen Arm schmiegte. Ran trug das Siegel und das Schwert des Stammesvaters. Als Barbella Thor erblickte, seine Wut sah, sprang sie auf, kicherte und befahl ihm, sich vor ihr, seiner Königin, zu verneigen. Sie hatte ihn für ein paar Goldketten verraten und er somit seinen Freund Yng.
    Als Ran dann überraschend für alle grölend sein Schwert in den Leib Yngs stieß, blickte dieser nur zu Thor, der dessen Blick bis in alle Ewigkeit niemals vergessen würde. „Du hast mein Leben in die Hände einer Frau gelegt, dabei habe ich dir vertraut!“ Das waren seine letzten Worte.
    Thor sprang zu Yng und fing seinen sterbenden Freund auf, aber es war zu spät. Unter dem erniedrigenden Gelächter Rans und Barbellas starb Yng in Thors Armen, ohne auch nur eine Sekunde den Blick von Thor zu wenden. Geballte Wut verdrängte plötzlich die Trauer aus Thors Adern. Er sprang auf, brüllte und zog sein Schwert. Er tötete alle, die an diesem Tage in der Hütte waren, alle, und ganz zum Schluss Barbella, die winselnd und heulend unter ihm lag und um Gnade bettelte. Die Augen, die er einmal geliebt hatte, die Lippen, die er so oft geküsst hatte, waren jetzt nass von Tränen. Thor nahm sein Schwert und schnitt ihr ganz langsam die Kehle durch, nicht tief, nur ein wenig, dann setzte er sich mit ihr in eine Ecke der Hütte und wartete, bis sie langsam verblutete. Mit jedem Tropfen Blut, das ihren Körper verließ, verließen ihn das Licht und die Liebe zum Leben.
    Die Wochen danach waren dunkel gewesen. Schuldgefühle, verletzter Stolz und Trauer machten ihn blind für die Sonne. Er schlief tagsüber und nachts betrank er sich oder verfing sich in sinnlosen Kämpfen. In irgendeiner Nacht traf ihn eine Faust, die stärker war als die seinige, hielt ein Arm ihn, der stärker als seine Gegenwehr war. Darken war gekommen, um seinen Bruder wieder ins Licht zu holen, und jetzt war Darken gekommen, um ihm zu sagen, dass er selbst das Risiko eingehen wollte, dem Schicksal Thors zu folgen. Barbellas Gesicht verflüchtigte sich und Thor schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Darkens Flasche mit seiner zusammenstieß. „Trink einen Schluck, Bruder, und höre mir zu, dann wirst du mich verstehen.“
    Thor trank die halbe Flasche in einem Zug, dann lehnte er sich zurück, schloss erschöpft die Augen und lauschte Darkens Worten.
    Darken erzählte leise und langsam von dem Moment, in dem er Sirona das erste Mal begegnet war, wie sie ihm die Nase gebrochen, wie sie ihm später sogar ihr Schwert in die Brust gestoßen hatte, nachdem sie es zu sich gerufen hatte. Er erzählte von der Weißmagie, die sie verströmte, von ihrer Vereinigung und letztendlich von ihrer Unsterblichkeit, ihrer Macht, Dinge zu hören und zu fühlen, die andere nicht bemerkten.
    Die ganze Zeit hörte Thor zu und als Darken endete, öffnete er die Augen und fragte: „Du bist sicher, dass sie die Amazone ist, die du damals getötet hast, nachdem sie dich verfluchte?“
    Darken nickte.
    „… und sie ist unsterblich?“
    Wieder nickte Darken.
    Thor trank den Rest seines Biers und öffnete ein neues. Nach einer gefühlten Unendlichkeit sagte er: „Ich werde dich nicht hindern sie zu heiraten, aber ich werde sie beobachten, und bei dem kleinsten Anzeichen von falschem Spiel werde ich sie töten.“
    Darken nickte und sagte: „Vergiss nie, das s du damit auch mich töten würdest.“
    Sie tranken noch einige Stunden weiter, schwiegen aber überwiegend und wankten dann beide schwer angeschlagen ins Haus, um sich gemeinsam auf Thors Bett fallen zu lassen und ihren Rausch auszuschlafen.
     
    Mitten in der Nacht wachte Thor auf, etwas berührte ihn. Er öffnete die Augen und sah auf den nackten, vom Mondlicht beschienenen Körper
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