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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord
Autoren: Margit Roy
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Avenue kam, spürte er einen Vampir in seiner Nähe. Ein Duft von Sandelholz lag in der Luft. Kyle! Vorsichtig folgte Riley dem Geruch.
    »Kyle«, flüsterte er.
    Riley spürte seinen Bruder ganz nah, aber er konnte ihn nicht ausmachen.
    »Kyle! … Ich bin alleine gekommen. Ich will dir helfen …«
    »Du willst mir helfen?«, kam aus dem Dunkel eine spöttische Stimme.
    »Ja!«, sagte Riley, »Leah hat mich darum gebeten.«
    »Leah?«
    »Sie hat mich angerufen. Jemand hat sie gewarnt«, sagte Riley. »Der Thornhill Clan wartet vor deinem Haus auf deine Rückkehr. Sie wollen dich töten.«
    »Ich kann aber außer dir keine Vampire wahrnehmen«, sagte Kyle rau und trat hinter einem Baum hervor.
    »Sie tragen einen Opal, der sie für dich fast so etwas wie unsichtbar macht«, klärte Riley ihn auf.
    Kyle sah ihn wild an. Er hatte die Gefahr gespürt, gleich, als er in die York Street eingebogen war. Er konnte sie nur nicht zuordnen. Jetzt wusste er, warum.
    »Wenn du mich belügst, komme ich zurück und töte dich«, knurrte er.
    »Wir sind Zwillingsbrüder«, sagte Riley, »Wird es nicht Zeit, dass wir beide einander ein wenig vertrauen?«
    Mit einem Satz war Kyle bei Riley und drückte ihn an einen Baumstamm.
    »Ja. Vielleicht sollten wir damit anfangen.« Kyle atmete tief durch. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Leah und Shannon verlassen die Stadt mit einem Auto in westliche Richtung. Du sollst dorthin kommen«, sagte Riley.
    »Du kommst mit mir, … Bruder«, sagte Kyle langsam. Der gefährliche Unterton in seiner Stimme war unüberhörbar.
    Riley holte tief Luft. Er blickte Kyle in die Augen und sah den zweifelnden Ausdruck darin.
    »Gut, ich komme mit dir«, sagte er ruhig.
    Kyle sah ihn an und begann zu lachen. Riley blickte ihn erstaunt an. Er konnte sich nicht erinnern, seinen Bruder jemals lachen gehört zu haben.
    »Es wird Zeit, dass wir beide der Vergangenheit den Rücken kehren«, sagte Riley. »Es ist der einzig gute Weg für uns.«
    Rileys Worte liefen Kyle kalt den Rücken hinunter. Er drehte sich weg. Doch nicht schnell genug. Riley konnte einen feuchten Schimmer in den Augen seines Bruders erkennen.

Kapitel 50

    D ie Sonne war schon lange hinter dem Horizont verschwunden, als Kyle das Gaspedal des Geländewagens durchdrückte und Shadow Fields Richtung Westen verließ. Er lehnte sich zurück, packte das Lenkrad noch fester und zwang seine Gedanken in andere Bahnen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um über das Verhältnis zwischen ihm und seinem Bruder nachzudenken. Riley. Ohne ihn säße er jetzt vielleicht nicht in diesem Auto und wäre mit Leah und Shannon unterwegs nach San Francisco. Vielleicht hätten sie ihn getötet? Oder vielleicht hätte er jemanden getötet? Jemanden, der Leah wichtig war. Er wusste, dass sie mit den meisten Mitgliedern des Thornhill Clans befreundet war.
    Er wollte jetzt nicht daran denken. Er wandte seinen Kopf nach rechts und blickte auf Leah. Schweigend sah sie ihn an. Sie zitterte noch immer, obwohl es im Auto warm war. Die Vorstellung, sie wären nicht gewarnt worden, ließ einen Schauer durch ihren Körper jagen. Noch immer fühlte sie die Angst um Kyle in sich.
    »Du brauchst nicht in Panik auszubrechen«, sagte Shannon und klopfte Leah von hinten auf die Schulter. »Wir alle sind in Sicherheit.«
    »Weißt du, wer es heute so gut mit uns gemeint hat?«, fragte Kyle.
    Leah schüttelte den Kopf.
    »Der Mann hat geflüstert«, sagte sie, »zuerst dachte ich, es wäre John, aber dann klang die Stimme doch eher nach George Taylor. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht war es auch jemand anders.«
    Kyle blickte nachdenklich auf die Straße.
    Leah betrachtete sein schönes Gesicht, beugte sich zu ihm und strich ihm sanft eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Kyle streckte sich und warf ihr einen zärtlichen Blick zu. Mit einem Lächeln im Gesicht machte es sich Leah auf dem Beifahrersitz bequem und schloss die Augen. Schon nach ein paar Minuten war sie in einem Traum gefangen. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren kam auf sie zu. Ihre graugrünen Augen funkelten und um ihren Mund, der ihren Namen flüsterte, lag ein zufriedenes Lächeln. Plötzlich zog sie ihr T-Shirt ein wenig nach oben und Leah konnte ein Schmetterlingsmal über ihrem Bauchnabel erkennen.
    »Mum«, flüsterte sie im Schlaf. Shannon hörte das Flüstern und begriff, dass Leah von Arwen träumte.
    »Deine Tochter ist ein großartiges Mädchen, Arwen«, dachte sie und wühlte in ihren
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