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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Ungewöhnliches passiert sei.
    »Hübscher Vogel, findest du nicht?«, sagte er und ein verzücktes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Chris sah sich das Tier genauer an. Eine schwarze Krähe. Hässlicher Schnabel. Rote Augen. Rasiermesserscharfe, gekrümmte Klauen. Dave war ihr Name.
    »Hübsch… nicht waaaahr…«
    Dirk stieß plötzlich einen markerschütternden Schrei aus, das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Fratze erstarrt. Mit einem heiseren Krächzen hüpfte die Krähe von seiner Schulter auf den Schreibtisch.
    »Was ist los?«, fragte Chris. Hatte die Krähe ihm ihre Krallen in die Schulter gegraben?
    Dirk kauerte auf dem Stuhl und massierte seinen vernarbten linken Arm. »Es ist der Fluch der Bösen Hand. Ich habe ihn zu oft benutzt und wahrscheinlich einen bleibenden Schaden hervorgerufen – wenn man Schwarze Magie anwendet, muss man dafür bitter bezahlen. Und dieser mickrige Menschenkörper ist einfach zu schwach…«
    »Willst du, dass Dad sich den Arm mal ansieht? Du weißt doch, er ist Arzt«, schlug Chris vor.
    »Nein, nein, eure Menschenmedizin würde eher schaden. Egal, es macht auch nichts, ist mir die Sache wert. Ich tue es schließlich für Suus, um sie zurückzuholen.«
    »Wenn du meinst …«, sagte Chris.
    »Ja, sicher, es wird irgendwann wieder besser. Nur wenn ich den Zauber in nächster Zeit noch mal benutze, besteht das Risiko, dass ich den Unterarm nicht wieder ansetzen kann. Oder schlimmer. Aber das Entscheidende ist, dass das DarkPhone soeben erschaffen wurde.«
    »Dann können wir Suus jetzt anrufen?«, fragte Chris.
    Dirk kicherte. »Nicht so hastig. Das DarkPhone wird eine Weile brauchen, um in die richtige Form zu morphen und seine Kräfte zu speichern. Ihr würdet sagen, sich aufzuladen.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Ein paar Tage, nehme ich an.«
    »Haben wir so lange Zeit?«, fragte Chris.
    »Wahrscheinlich nicht. Nach allem, was wir wissen, könnte Suus bereits tot sein, aber wir hatten keine andere Wahl…«

MEIN FREUND IST EIN RIESIGES MONSTER AUS EINER ANDEREN WELT, GANZ EHRLICH…
    Suus ließ stirnrunzelnd den Blick über die öde graue Leere der Darklands wandern. Sie dachte daran, was Dirk über diesen Ort erzählt hatte. Zuerst hatte sie geglaubt, er habe alles nur erfunden, um sich über sie lustig zu machen – all diese Geschichten über Dark Lords, Weiße Magier, Zauberformeln und dergleichen. Doch dann hatte sie angefangen, ihm zu glauben. Jetzt wusste sie, dass er wirklich nicht gelogen hatte. Und das machte ihr Angst. Große Angst. Wenn man Dirk glaubte, so wimmelte es hier nur so von Orks, Wichteln, Drachen, Nachtgrausen (was immer das sein sollte) und Vampiren. Suus zählte sich zwar selbst zu den Gothics, sie liebte Vampire, Monde, schwarze Klamotten und bleiche Haut. Aber echte Vampire? Echte unsterbliche Vampire, die dein Blut tranken und in einem Ort mit dem Namen Sonnenloser Winkel lebten? Nein, vielen Dank!
    Und sie war ganz allein. Einsam und verloren. Vielleicht für immer verloren.
    Das war alles zu viel für sie. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Sie wollte zu ihrer Mum.
    Doch dann fühlte sie etwas seltsam Warmes an ihrer Wange. Nein, ihre Tränen konnten es nicht sein. Ihr Blick fiel auf Dirks Ring an ihrem Finger. Er strömte eine seltsame Wärme aus. Die roten Runen darauf drehten und wanden sich, als wären sie lebendig, funkelnd und glühend vor angestauter Energie! Fasziniert starrte sie auf den Ring, der wie von Geisterhand aufleuchtete und pulsierend eine Art dunkles Licht ausstrahlte. Weder dunkel noch hell. Es wurde immer intensiver. Bald war sie vollkommen in diesen seltsamen Schimmer getaucht, die Haut auf ihrer Hand nahm auf einmal eine perfekte, gothic-hafte Totenblässe an. Hastig zog Suus den kleinen Handspiegel aus ihrer Tasche hervor. Augen, Haar und Lippen schimmerten violett-schwarz in ihrem mondbleichen Gesicht. Wie schön sie aussah! Einfach umwerfend, eine wunderschöne Dunkle Königin der Nacht!
    »Ho, ho«, kicherte sie in sich hinein. Dann erhaschte sie im Spiegel eine Bewegung hinter ihrem Rücken. Sie wirbelte herum – es war ihr Schatten! Und was für ein Schatten. Ein riesiger Schatten, und es sah aus, als trüge sie eine mit Stacheln verzierte Krone auf dem Kopf, dazu ein Gewand von königlicher Eleganz! In der Hand hielt sie eine Art Waffe oder Stab.
    Vielleicht zeigte der Zauberschatten, wie der Träger aussehen würde, wenn er ein echter Dark Lord oder eine Dark Lady wäre. Ganz
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