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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Dödel, Dussel, Schwachkopf, Armleuchter, Heini, Lauch (Jugendsprache)…
    Und so weiter.
    Dirk kniff die Augen zusammen. Dieser Christopher, er würde ihn… Ja, was eigentlich? Dirk starrte an die Decke und ging im Geist verschiedene mögliche Rachefeldzüge und Zaubersprüche durch. Welchen sollte er nehmen: den Zauber für spontanen Haarausfall oder für unkontrollierbare Blähungen, den für hässlichen Hautausschlag oder lähmende Fettleibigkeit? Ach, wenn sie auf dieser verdammten Erde doch nur funktionieren würden! Vielleicht doch lieber etwas anderes. Hmm… in dieser Sekunde klopfte es an der Tür.
    »Wer wagt es, den Großen Dirk zu stören?«, fragte er mit seiner allerfinstersten Gebieterstimme.
    »Ich bin’s – Christopher.«
    Dirk knallte das Buch zu, ließ es in der Schublade verschwinden und zog ein kleines Messer hervor.
    »Komm rein«, sagte er.
    »Wie läuft’s mit dem Telefon?«, fragte Chris.
    Dirk wies auf den Stuhl neben sich. Dirk nahm einen schmutzig braunen Knochensplitter, hielt ihn ins Licht und begann, ihn mit dem kleinen Messer in Form zu schnitzen.
    »Hier, ein kleines Stück vom Moormann aus Fetbury. Aus Deadbury, meine ich natürlich.«
    »War es schwer, an ihn ranzukommen?«, fragte Chris und sah angewidert auf das Knochenfragment. Das Ding stank.
    Dirk sah Chris nur einen Moment stumm an.
    »Ist was?« Dirk zog verwirrt die Stirn kraus.
    Die Rachepläne würde er auf unbestimmte Zeit vertagen, beschloss Dirk, denn solange sie die Sache mit Suus nicht gelöst hatten, brauchte er Chris auf seiner Seite. Außerdem – wie sagte man hier in diesem merkwürdigen Land – Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt genießt.
    »Nichts, gar nichts, alles bestens«, sagte er laut, als wäre alles in schönster Ordnung. »Es sei denn, du heißt Alex Marshal, ha ha!«
    »Wer ist das?«, fragte Chris.
    »Einer der Nachtwächter des Museums. Er – ach, was soll’s, er wird schon darüber hinwegkommen… nehme ich an.«
    An Dirks Arm war deutlich die verräterische grünliche Narbe knapp unterhalb des Ellbogens zu sehen, wo sich die Böse Hand von seinem Körper gelöst hatte. Chris schauderte. Er konnte immer noch nicht begreifen, wie dieser unheimliche Zauber funktionierte. Wenn er denn überhaupt existierte. Als er Dirk kennengelernt hatte, hatte er sowieso nicht an das ganze Gerede geglaubt, dass Dirk angeblich ein Dark Lord aus einer anderen Welt war und so weiter. Ein verrückter Typ mit abgefahrenen Wahnvorstellungen, hatte er anfangs gedacht und das Ganze für einen guten Witz gehalten. Doch nach seinem Erlebnis mit dieser Weißen Bestie, und als dann auch noch Suus verschwunden war, musste er einsehen, dass das alles nicht nur verrückte Hirngespinste waren. Er fröstelte wieder – aber diesmal war ihm tatsächlich kalt. Dirks Fenster stand sperrangelweit offen.
    »Können wir nicht das Fenster zumachen, es ist schweinekalt«, sagte er.
    »Nein, geht nicht. Ich erwarte jemanden«, erklärte Dirk, während er den Knochensplitter vorsichtig anstelle der SIM-Karte in Christophers Handy schob. Mit leisem Klicken rastete der Splitter ein, passte perfekt.
    Plötzlich ertönte ein lautes Kreischen und etwas schwarz Gefiedertes schoss durch das geöffnete Fenster auf sie zu. Chris machte einen Satz nach hinten.
    »Was zum…«, setzte er an, als eine pechschwarze Krähe, schwärzer als die schwärzeste Nacht, ins Zimmer flatterte und elegant auf Dirks Schulter landete. Der werkelte, ohne mit der Wimper zu zucken, weiter an Christophers Handy.
    »Hallo, Dave«, sagte er. »Darf ich vorstellen: Christopher.« Die Schwarze Sturmkrähe legte den Kopf schief und beäugte Chris gierig mit ihren rot glühenden Augen. Sie hob einen Fuß und streckte die spitzen Krallen in seine Richtung.
    »Schon gut, Dave, beruhig dich. Christopher ist ein Freund. Verstehst du? Freund!« Die Krähe gab ein enttäuschtes Krächzen von sich und setzte sich auf Dirks Schulter zurecht.
    Chris starrte den schwarzen Vogel mit offenem Mund an. Dirk grinste verschlagen. »Das ist eine Schwarze Sturmkrähe. Das Dunkle zieht sie magisch an, und so jemand wie ich natürlich ganz besonders.«
    Chris schüttelte sprachlos den Kopf. Noch so eine von Dirks Verrücktheiten! Wie hatte er den Vogel genannt?
    »Hast du gerade Dave zu ihr gesagt?«
    »Korrekt! Dave. Dave, die Schwarze Sturmkrähe.«
    Chris musterte Dirk unsicher. Sollte das ein Witz sein? Sein seltsamer Freund hantierte weiter mit dem Handy herum, als ob nichts
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