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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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Dämons klappten vor Staunen auseinander und ein überraschtes Lächeln huschte über seine furchterregenden Züge.
    »Das ist der Ring der Macht! Mein Lord lebt also! Er lebt«, sagte Gargon mit seiner tiefen, rauen Dämonenstimme. Denn es war tatsächlich Gargon der Grauenhafte, genannt der Knochenbrecher, Kapitän der Heerscharen des Grauens.
    »Er hat dir den Ring gegeben! Er hat dich erwählt!«, dröhnte Gargon. Er fiel vor ihr auf die Knie.
    »Gargon schwört der Dunklen Herrin, Königin der Nacht und Angetrauten meines Grauenvollen Lords, Gehorsam! Ich will Euer treuer Diener sein, meine Königin.«
    Suus stand einen Moment wie angewurzelt da. Angetraute? Hielt er etwa Dirks Großen Ring der Macht für einen Ehering? Am liebsten hätte sie ihm erklärt, dass sie nicht Dirks »Angetraute« war – und auch nicht vorhatte, es jemals zu werden – aber irgendetwas hielt sie zurück. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn Gargon glaubte, sie wäre mit Dirk verheiratet.
    Immerhin hatte dieser Gargon ihr soeben ewige Treue geschworen. Ein zwei Meter großer Dämon wollte ihr treu ergebener Diener sein. Dann umspielte ein leises Lächeln ihre Mundwinkel. Wie cool war das denn! Jetzt war sie kein einsames, schwaches, wehrloses kleines Mädchen in einem fremden Land mehr. Sie hatte einen Beschützer gefunden, und nicht irgendeinen, nein, einen geflügelten Zwei-Meter-Dämon-Dingsda mit Riesenklauen. Namens Gargon.
    »Was bist du eigentlich genau, Gargon?«
    »Wie meint Ihr das, Dunkle Herrin?«, fragte Gargon mit seiner Reibeisenstimme.
    »Nun, welche Art von… nun ja, Ding bist du?«, fragte sie noch einmal.
    »Ah… das weiß Gargon nicht, meine Königin. Mein Gebieter, der Dunkle Lord…«
    »Dirk, er heißt Dirk«, unterbrach ihn Suus.
    »Dirk? Sein Name ist Dirk? Wirklich? Seid Ihr sicher, meine Herrin der Dunkelheit?«
    »Ja, ja, das ist sein wahrer Name. Dirk. Dirk Lloyd. Dirk, genannt Dark Lord.«
    »D-Dirk also. Mein Gebieter – Dirk – sagte immer, ich sei… einzigartig. Auf der ganzen Welt gebe es nur einen von meiner Art«, erklärte Gargon. Der Gedanke schien ihn ein wenig traurig zu stimmen. Wenn denn ein zwei Meter großer, geflügelter Dämon mit rauchenden Nüstern überhaupt traurig aussehen konnte.
    Suus blickte zu ihm auf.
    »Ich mag diese Fledermausflügel, Gargon«, sagte sie, um ihn aufzuheitern.
    »Danke, Herrin!«
    Zumindest lebte er etwas auf. »Wohin nun also, meine Dunkle Herrin?«
    »Nun, mein Grauenhafter Gargon, ich wollte gerade zu diesem Turm dort drüben«, sagte sie.
    Gargon drehte sich um. »Ihr meint den Turm meines Gebieters?«, gurgelte er.
    »Ach, das soll der Turm der… der Eiserne Turm sein? Der Eiserne Turm der Verzweiflung? Aber er ist rosa! Wie kommt das?«, fragte sie verwirrt.
    »Der Weiße Zauberer, Herrin. Er hat ihn rosa gestrichen, von oben bis unten. ROSA.« Angewidert schüttelte Gargon sein mächtiges zerfurchtes Haupt.
    »Aber warum sollte er so etwas tun?«
    »Ich weiß nicht, Euer Dunkelheit. Gargon versteht es nicht. Er weiß nur, dass jetzt andauernd Feen und Menschenkinder aus Gam, der Stadt der Menschen, den Turm besuchen. Es gibt dort Rutschen und Schaukeln und solche Dinge.«
    Suus kniff nachdenklich die Augen zusammen. Propaganda? Was sollte das? In jedem Fall war es ein großartiger Schachzug, um Dirk, den gefürchteten Dunklen Lord, lächerlich zu machen, indem man seine Zitadelle in einen rosa Vergnügungspark verwandelte. Aber warum hatte er ihn nicht einfach zerstört?, fragte sie sich. Sie zuckte die Schultern. Ach, egal.
    »Das ist also der Eiserne Turm. Dann müssen dies die Jammerebenen sein«, überlegte Suus laut.
    »Ja, Herrin. Ich habe mich die ganze Zeit hier versteckt gehalten, aber nie zu lange am selben Ort. Habe versucht, Adlerreitern und den Rechtschaffenen Rittern aus dem Weg zu gehen.«
    Gargons schuppiges, verschrumpeltes Gesicht zuckte verängstigt, als er in den Himmel blickte. »Sie sind auf der Suche nach Gargon und wenn sie mich finden, werden sie mich töten!«
    »Könntest du nicht… dich ergeben oder so etwas? Angeblich sind sie doch die Guten – die würden dich doch bestimmt nicht umbringen, wenn du dich ergibst?«
    Gargon schüttelte seinen mächtigen knochigen Schädel. »Nein, Weißer Zauberer hat gesagt keine Gefangenen. Dunkelheit ein für alle Mal ausrotten. Niemand darf überleben!«
    Suus runzelte die Stirn. Das kam ihr ungerecht vor, total ungerecht. Ein entschlossener Ausdruck erschien auf ihrem
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