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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)
Autoren: Jamie Thomson
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schön cool! Suus vollführte ein paar aufgeregte Hüpfer. Ihr Schatten antwortete mit großen, majestätischen Sprüngen.
    Doch im nächsten Moment holte die Realität sie wieder ein und traf sie wie ein hammerharter Schlag ins Gesicht. Sie war eben doch keine Königin der Nacht, sondern einfach nur ein Mädchen, das sich gern als Goth zurechtmachte, und der Schatten war nicht ihr Abbild, sondern nur ein Zaubertrick.
    Immerhin, besser als nichts. Hier in den Darklands besaß Dirks Ring anscheinend wieder seine magischen Kräfte. Wenn sie jetzt noch herausfinden könnte, wie man sie benutzte, wäre sie den Wesen und Gestalten, denen sie hier begegnen würde, viellicht nicht völlig hilflos ausgeliefert. Vielleicht könnte sie mithilfe des Rings doch noch so etwas wie eine Königin der Dunkelheit werden. Sie hielt ihn hoch und untersuchte ihn im fahlen Mondlicht, das vom Himmel schien, etwas genauer. Wunderschön schwarz und geheimnisvoll schimmerten die Runen mit ihrer geballten dunklen Energie. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie am Horizont auf einmal die flache Hügelkette, aus der ein hoher Turm aufragte… Bildete sie es sich nur ein oder war der Turm wirklich rosa? Leuchtend rosa!
    »Hm, ein Turm in Rosa. Klingt nicht besonders gefährlich, oder? Ich meine, wenn man ein böser Ork-Lord oder so etwas wäre, würde man seine Burg doch nicht rosa anmalen, oder?«, dachte sie laut. Sehr weit weg schien es auch nicht zu sein. Suus beschloss herauszufinden, was es mit diesem rosafarbenen Turm auf sich hatte, und machte sich auf den Weg.
    Langsam, wenn auch leider sehr langsam, wurde der Turm vor Suus größer und größer, während sie sich über die düstere Ebene schleppte.

    Aus einem nahen Steinhaufen erhob sich plötzlich eine große dunkle Gestalt. Suus schrie vor Schreck auf und wich ein paar Schritte zurück. Sie war allein, ein einsames kleines Mädchen mitten in den Darklands, und das, was da vor ihr stand, musste irgendein Dämon sein. Er war mindestens zwei Meter groß, von oben bis unten mit schuppiger Haut bedeckt, hatte einen gehörnten Schädel, Krallen und Reißzähne. Baumelten dort an seinem breiten Ledergürtel wirklich menschliche Schrumpfköpfe? Die Kreatur hob einmal ruckartig die Schultern – mit einem Geräusch wie von knackendem Leder klappten sich an seinen Schultern riesige Fledermausflügel aus. Das Wesen beugte sich zu ihr herab und zischte wie eine Schlange – dabei stieß es übel riechende Rauchschwaden aus seinen knochigen Nüstern. Ängstlich wich Suus zurück, stolperte zu Boden und hob abwehrend die Hand. Sie war doch nur ein Kind! Ein kleines Mädchen, das einsam in diesem schrecklichen Land herumirrte! Wie sollte sie gegen ein solches Monster kämpfen? Wie sehr wünschte sie, dass Dirk bei ihr gewesen wäre, um ihr beizustehen.
    Doch im selben Moment durchfuhr Suus ein Gedanke. Irgendwie kam ihr diese teuflische Gestalt bekannt vor. Sie kniff die Augen zusammen und musterte das Wesen von oben bis unten, stand sogar auf und trat ein Stück näher heran. Der mächtige Dämon war davon so überrascht, dass ein fast schon komisch-verwirrter Gesichtsausdruck auf seiner teuflischen Fratze erschien. Die Kreatur erinnerte sie an etwas… oder jemanden. JA, das Konzert, das sie mit Chris und Dirk besucht hatte. Dirk hatte behauptet, der Sänger sei sein… wie hatte er ihn genannt? Seinen General, General der Legionen des Grauens… des… des… naja irgendetwas Übles jedenfalls. Irgendetwas Dirk-mäßiges.
    Halblaut murmelte Suus vor sich hin: »Du siehst aus wie der Lead-Sänger dieser Band, die Chris so toll findet. Wie hieß sie noch? Morti – ja genau, so heißt sie.«
    Bei näherem Hinsehen fiel ihr auf, dass der Dämon, wenn es denn einer war, reichlich heruntergekommen aussah. Halb verhungert und verdreckt, als wäre er seit Monaten auf der Flucht. Der Dämon betrachtete sie verwirrt. Normalerweise erschraken kleine Mädchen vor ihm. Dass sie mit ihm redeten, war ganz sicher nicht vorgesehen. Dann trat dieses Mädchen einen Schritt auf ihn zu, unerschrocken und selbstsicher. Er verstand überhaupt nichts mehr! Plötzlich streckte sie auch noch die Hand aus und sprach ihn an.
    »Hallo. Du musst Gargon sein. Dirk hat mir diesen Ring gegeben. Erkennst du ihn?« Sie hielt ihren Finger hoch. Der Ring verströmte ein überirdisches Leuchten, einen düsteren Schimmer, der Suus’ Gesicht einen vampirhaften Ausdruck und eine gespenstische Schönheit verlieh.
    Die mächtigen Kiefer des
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