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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen
Autoren: Christine Flynn
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was?“
    „Ich habe mich schon besser gefühlt“, gab sie zu.
    „Lass mich das hier loswerden.“
    Er nahm die Mütze ab und legte sie auf den Bistrotisch, als er in die Küche ging.
    Madison blieb mit verschränkten Armen an der geschlossenen Wohnungstür stehen.
    „Deine Mom hat erzählt, dass du Kopfschmerzen hast“, sagte er, als er wieder auftauchte. „Hast du etwas dagegen genommen?“
    „Es wirkt noch nicht.“
    „Meinst du, es liegt am Stress?“ Er legte eine Hand um ihre Schultern und knetete behutsam die Muskeln an ihrem Nacken. „Du solltest dir mal eine Pause gönnen.“
    Sie ging zu dem kleinen Bücherstapel vor dem Regal.
    „He“, murmelte er. „Was ist los?“
    „Ich muss dich etwas fragen. Und ich möchte, dass du etwas weißt. Alles, was ich von dir wollte, war ein neuer Wagen und die Möglichkeit, mein Geschäft weiterzuführen. Du brauchtest nichts anderes zu tun, um mich davon abzuhalten, dich zu verklagen.“ Sie sah, wie er die Stirn runzelte. „Ich hätte dich nicht verklagt.“
    Einen Moment lang sagte er nichts. Sein Blick war verhärtet, als er über ihr blasses Gesicht glitt.
    „Mit wem hast du gesprochen?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    „Mit wem?“ wiederholte er.
    „Mit niemandem. Ich habe gestern Abend nur bei den Johnsons gehört, wie ein Mann etwas über dich sagte. Der Typ, von dem du den Lieferwagen bekommen hast. Er wisse nicht, was ich gegen dich und einen anderen auf der Baustelle in der Hand habe. Und er habe gehört, dass du alles tun wolltest, was nötig ist, um mich davon abzuhalten, dich zu verklagen.“
    Cord fragte nicht nach. Und er bestritt kein einziges Wort.

    „Ron Brockton“, murmelte er nach einem Moment. „Er muss gehört haben, wie ich mit Matt geredet habe.“
    An seiner Wange zuckte ein Muskel.
    „Die  Schadensersatzpflicht  für  deinen  Imbisswagen  liegt  bei  Callaway  Construction und dem Eigentümer des Krans“, fuhr er fort, als wäre das jetzt noch wichtig. „Die Versicherung oder dein Anwalt hätten erst Matts Unternehmen verklagt, dann die Kranfirma, den Kranführer, seinen Chef und jeden anderen, den sie finden können. Auch mich“, fügte er hinzu. „Denn auf mich warst du böse. Du hättest meinen Namen erwähnt. Du weißt, dass er Reporter anzieht wie Blut im Wasser die Haie. Das wollte ich vermeiden. Außerdem hatte ich dich aufgefordert, das Warnschild zu ignorieren. Ich wollte nicht, dass Matt die Zeche zahlt. Seine Versicherungsprämien sind auch so schon hoch genug.“ Das klang anständig, aber es änderte nichts an ihrer Enttäuschung.
    „Hast du mir nur deshalb geholfen, mein Geschäft um den Partyservice zu erweitern, weil du mich von den Anwälten fern halten wolltest? Und nicht, weil du mich mochtest? Bist du nur deshalb noch hier, um mich im Auge zu behalten?“
    „Madison…“
    „Liege ich damit falsch?“ fragte sie scharf.
    „Ich mochte dich“, sagte er. „Und das tue ich noch immer. Aber ich gebe es zu.“ Er wollte sie nicht anlügen. „Zuerst ging es mir nur um Schadensbegrenzung.
    Jetzt ist es mehr als das.“
    „War meine Schwester auch Teil der Schadensbegrenzung?“
    „Dein Schwester? Ach, komm schon, Madison, du glaubst doch nicht…“
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll“, unterbrach sie ihn. „Ich weiß nur, dass du fast alles tun würdest, um dir eine schlechte Presse zu ersparen. Du hast sogar einen Bodyguard auf mich angesetzt, um die Reporter von mir fern zu halten.“
    „Das ist nicht…“
    „Nicht was?“ drängte sie, als er schwieg. „Ich hätte mich auf meinen Instinkt verlassen sollen. Aber ich habe vergessen, wer du bist. Und dass du es gewohnt bist, alles zu bekommen, was du willst. Ich habe doch schon getan, was du wolltest. Du hättest mir nicht vorspielen müssen, dass ich dir etwas bedeute. Vor allem hättest du meine Familie nicht mit hineinziehen müssen.“ Sie senkte die Stimme. „Du wolltest bleiben, bis dein Plan für mein Geschäft umgesetzt ist, aber das ist nicht nötig. Mein neuer Wagen wird in der nächsten Woche geliefert. Ich verspreche, dass ich mit niemandem über dich reden werde.
    Tu mir einen Gefallen und bleib von mir weg. Bleib von uns allen weg.“ Das Zwitschern der Vögel drang durchs offene Fenster und klang in der angespannten Stille irgendwie fehl am Platz.
    „Bitte“, flüsterte sie. „Geh einfach.“
    Sie hatte ihr Urteil über ihn gefällt, und er spürte, dass jede Verteidigung sinnlos wäre. Also drehte er sich um,
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